Allgemeine Zeitung, Nr. 12, 15. Januar 1929."AZ am Abend" Nr. 12 Dienstag. den 15. Januar [Spaltenumbruch]
Die gefilmte Zelle Mit 60 000facher Vergrößerung [Spaltenumbruch]
Der dänische Gelehrte Dr. Albert Fischer, Verschiedene Gewebezellen können außer- Dr. Fischer erkennt sich zu der Auffassung, Was Dr. Fischers Theorie angeht, so Am Schluß seiner Rede hatte er noch eine In der linken unteren Ecke hatte man Nur das Auge des Forschers kann das Dr. Eugen Gürster sprach [Spaltenumbruch]
über "Nietzsche und die Musik" Im Steinickesaal sprach Dr. Eugen Gürster Das von ihm an diesem Abend gewählte Der zweite Teil des Vortrages galt der "Die Brücke ins Jenseits" vor dem Reichsgericht [Spaltenumbruch]
Im Jahre 1927 erschien im Verlag Albert Wie sich inzwischen herausstellte, scheint Neben dieser Streitfrage lief aber vor Hiergegen richtete sich die Revision des Die zweite Weltkraftkonferenz [Spaltenumbruch]
Berlin 1930 Im Jahre 1939 wird zum ersten Male Die Weltkraftkonferenz, von England ins Die Berliner Konferenz des Jahres 1930, Zur Bearbeitung des großen Stoffgebietes Neben dem umfangreichen wissenschaft- Von den Bühnen "Evelyne" Erstaufführung im Gärtnerplatztheater [Spaltenumbruch]
Bruno Granichstaedten, der erfolgreiche Die wirklich gute, nette und recht plnusible Idee Granichstaedten erweist auch in dieser Parkitur Die Aufführung: großer Erfolg. Repertoire- Auf der Bühne herrschte Laune und Leben. Da [Spaltenumbruch] Mary Wigman tanzt im Schauspielhaus Mancherlei, was in der Nachfolge Mary Wig- Sie kann das unerhörte Wagnis vollbringen, In der "Spanischen Suite" -- in einem wun- Das zur Vorstellung Samstag nacht erschienene Eine fünfzehnjährige Künstlerin In den oberen Räumen der Buch- und „AZ am Abend“ Nr. 12 Dienstag. den 15. Januar [Spaltenumbruch]
Die gefilmte Zelle Mit 60 000facher Vergrößerung [Spaltenumbruch]
Der däniſche Gelehrte Dr. Albert Fiſcher, Verſchiedene Gewebezellen können außer- Dr. Fiſcher erkennt ſich zu der Auffaſſung, Was Dr. Fiſchers Theorie angeht, ſo Am Schluß ſeiner Rede hatte er noch eine In der linken unteren Ecke hatte man Nur das Auge des Forſchers kann das Dr. Eugen Gürſter ſprach [Spaltenumbruch]
über „Nietzſche und die Muſik“ Im Steinickeſaal ſprach Dr. Eugen Gürſter Das von ihm an dieſem Abend gewählte Der zweite Teil des Vortrages galt der „Die Brücke ins Jenſeits“ vor dem Reichsgericht [Spaltenumbruch]
Im Jahre 1927 erſchien im Verlag Albert Wie ſich inzwiſchen herausſtellte, ſcheint Neben dieſer Streitfrage lief aber vor Hiergegen richtete ſich die Reviſion des Die zweite Weltkraftkonferenz [Spaltenumbruch]
Berlin 1930 Im Jahre 1939 wird zum erſten Male Die Weltkraftkonferenz, von England ins Die Berliner Konferenz des Jahres 1930, Zur Bearbeitung des großen Stoffgebietes Neben dem umfangreichen wiſſenſchaft- Von den Bühnen „Evelyne“ Erſtaufführung im Gärtnerplatztheater [Spaltenumbruch]
Bruno Granichſtaedten, der erfolgreiche Die wirklich gute, nette und recht plnuſible Idee Granichſtaedten erweiſt auch in dieſer Parkitur Die Aufführung: großer Erfolg. Repertoire- Auf der Bühne herrſchte Laune und Leben. Da [Spaltenumbruch] Mary Wigman tanzt im Schauſpielhaus Mancherlei, was in der Nachfolge Mary Wig- Sie kann das unerhörte Wagnis vollbringen, In der „Spaniſchen Suite“ — in einem wun- Das zur Vorſtellung Samstag nacht erſchienene Eine fünfzehnjährige Künſtlerin In den oberen Räumen der Buch- und <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0010" n="Seite 10[10]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">„AZ am Abend“ Nr. 12 Dienstag. den 15. Januar</hi> </fw><lb/> <cb/> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Die gefilmte Zelle Mit 60 000facher Vergrößerung</hi> </hi> </head><lb/> <cb/> <p>Der däniſche Gelehrte Dr. Albert <hi rendition="#g">Fiſcher,</hi><lb/> der bereits ſeit drei Jahren im Kaiſer-Wil-<lb/> helm-Inſtitut an der Erforſchung der Krebs-<lb/> krankheit arbeitet, äußert ſich in einem Vor-<lb/> trag an der Berliner Univerſität ſoeben<lb/> über die Krebszelle, deren wiſſenſchaftliche<lb/> Erforſchung ſein Haupttätigkeitsgebiet iſt.<lb/> Während bei der Krebsbekämpfung bisher<lb/> nur mit der Krebsgeſchwulſt gearbeitet wer-<lb/> den konnte, kann man heute<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">die Krebszelle direkt faſſen,</hi></hi><lb/> und ſie wie Normalzellen und Bakterten<lb/> in Kulturen züchten und ihre Biologie<lb/> ſtudieren.</p><lb/> <p>Verſchiedene Gewebezellen können außer-<lb/> halb des Organismus unabhängig lebend<lb/> und wachſend erhalten werden. Man beſitzt<lb/> gegenwärtig Zellen, die mehrere Jahre alt<lb/> ſind. Es kann alſo auch das Wachstum uſw.<lb/> gemeſſen werden, ebenſo wie der Einfluß<lb/> von Veränderungen im umgabenden Me-<lb/> dium ſtudiert werden kann. Es können<lb/> infolgedeſſen als Träger der Bösartigkeit<lb/> mit Hilfe der<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Gewebezüchtung</hi></hi><lb/> ganz beſtimmte Zellen erkannt werden, die,<lb/> wenn ſie überimpft werden, eine Krebs-<lb/> geſchwulſt erzeugen.</p><lb/> <p>Dr. Fiſcher erkennt ſich zu der Auffaſſung,<lb/> daß der Krebs nicht durch einen ſpezifiſchen<lb/> Erreger hervorgerufen wird, man vielmehr<lb/> die Krebszelle ſelbſt als den Erreger der<lb/> Krebskrankheit bezeichnen kann.</p><lb/> <p>Was Dr. Fiſchers Theorie angeht, ſo<lb/> glaubt er auf Grund ſeiner Feſtſtellungen,<lb/> nach denen die Krebszellen alle normalen<lb/> Zellen überwuchern, beweiſen zu können, daß<lb/> die von ihm feſtgeſtellten Eigentümlichkeiten<lb/> das ſchrankenloſe Wachſen der Krebs-<lb/> geſchwulſte im Körper erklären. — Mit<lb/> dieſer Erkenntnis iſt die Krebsforſchung um<lb/> wertvolle Unterlagen bereichert worden.</p><lb/> <p>Am Schluß ſeiner Rede hatte er noch eine<lb/> beſondere Ueberreſchung vorbereitet: die<lb/><cb/> <hi rendition="#c"><hi rendition="#b">kinematographiſche Vorführung des<lb/> Wachtums geſunder und kranker<lb/> Zellen.</hi></hi><lb/> Die Aufnahmen waren umgekehrt wie bei<lb/> der Zeitlupe durch eine ſtarke Beſchleuni-<lb/> gung der Geſchwindigkeit zuſtandegekommen,<lb/> alſo durch eine Art „Zeitraffer“. Im Auf-<lb/> nahmeapparat waren durch ein Mikroſkop<lb/> in ſechzigtauſendfacher Vergrößerung die<lb/> Zellkulturen vom Filmſtreifen in Abſtänden<lb/> von 5 und 120 Sekunden aufgenommen<lb/> worden, oft in mehrtägiger Arbeit, und nun<lb/> rollte der Film mit einer Geſchwindigkeit<lb/> von 16 Bildern in der Sekunde ab.</p><lb/> <p>In der linken unteren Ecke hatte man<lb/> einen weißen Sekundenanzeiger mitphoto-<lb/> graphiert, der ſich mit raſender Geſchwin-<lb/> digkeit drehte und ſo einen Maßſtab für die<lb/> wirkliche Aufnahmegeſchwindigkeit gab. Es<lb/> war<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">ein aufregendes Schauſpiel,</hi></hi><lb/> als man zuerſt Stückchen eines Hühner-<lb/> herzens ſah, das, längſt vom Tier getrennt,<lb/> auch noch unter dem Mikroſkop rhythmiſch<lb/> zuckte und pulſierte. Man ſah Zellen ver-<lb/> ſchiedener Tiere, Zellen, die aus der Iris,<lb/> dem Epithel, der Milz, den Milchdrüſen<lb/> herausgeſchnitten waren. Sie waren dauernd<lb/> in ſtarker Bewegung, wuchſen an allen<lb/> Rändern weiter. An einzelnen Stellen<lb/> ſchnürte ſich eine große Zelle in der Mitte<lb/> ab, und plötzlich waren es zwei geworden.<lb/> Ein ewiger Kampf, ein Schieben, Drängen,<lb/> Stoßen, Zerren der einzelnen Beſtandteile<lb/> herrſchte in den Kulturen. Manche Zellen<lb/> dehnten ſich plötzlich aus, wurden lange,<lb/> ſpindelförmige Gabilde und zerriſſen dann<lb/> in der Mitte.</p><lb/> <p>Nur das Auge des Forſchers kann das<lb/> Bild der <hi rendition="#g">geſunden</hi> von dem der <hi rendition="#g">kran-<lb/> ken</hi> Zelle mit Mühe unterſcheiden. Das<lb/> liegt daran, daß unſere optiſchen Hilfsmittel<lb/> nicht ſcharf genug ſind, um die feinen Un-<lb/> terſchiede zwiſchen beiden Arten bemerken<lb/> zu können.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dr. Eugen Gürſter ſprach<lb/><hi rendition="#et">über „Nietzſche und die Muſik“</hi></hi> </head><lb/> <cb/> <p>Im Steinickeſaal ſprach Dr. Eugen Gürſter<lb/> vor einem literariſch intereſſierten Publi-<lb/> kum. Der Vortragende iſt durch eigene<lb/> dichteriſche Arbeit und als Regiſſeur be-<lb/> kannt. Im letzten Sommer wurde unter<lb/> ſeiner Spielleitung Hofmannsthal „Jeder-<lb/> mann“ vor der Ulrichskirche in Augsburg<lb/> mit großem Erfolge zur Aufführung ge-<lb/> bracht. Das Bayeriſche Staatstheater gab<lb/> Calderons „Richter von Zalamea“ in ſeiner<lb/> Uebertragung, die nunmehr mit drei ande-<lb/> ren Stücken Calderons vereint im Verlage<lb/> von C. <hi rendition="#g">Beck</hi> (München) erſchienen iſt. Die<lb/> neue Ueberſetzung wurde von einer Autori-<lb/> lät wie Profeſſor <hi rendition="#g">Voßler</hi> mit wermer<lb/> Zuſtimmung aufgenommen.</p><lb/> <p>Das von ihm an dieſem Abend gewählte<lb/> Thema lag Gürſter, der ſich ſeit langer Zeit<lb/> mit Nietzſches Philoſophie beſchäftigt, beſon-<lb/> ders am Herzen. Zunächſt gab er einen<lb/> biographiſchen Ueberblick über die Beziehun-<lb/> gen Rietzſches zur Muſik während den ein-<lb/> zelnen Stadten ſeines Lebens. Ein Ver-<lb/> gleich mit Goethe, dem „verhinderten<lb/><cb/> Maler“ zeigte Nietzſche als den „verſetzten<lb/> Muſiker“. Des weiteren wurde die enge<lb/> Verbundenheit von Rietzſches Philoſophie<lb/> mit muſikaliſchem Geiſte aufgezeigt. Die<lb/> verſchiedenen Bariationen dieſer Wechſel-<lb/> beziehung, die eigenartige moraliſch-geiſtige<lb/> Interpretation von Klangformen, der<lb/> Rhythmus in der Sprachgeſtaltung u. a.<lb/> wurden verfolgt.</p><lb/> <p>Der zweite Teil des Vortrages galt der<lb/> ſchichſalhaften Begegnung mit Richard Wag-<lb/> ner. Unter Hinweis auf die vor kurzem<lb/> erſchienene geiſtvolle Broſchüre Bernhard<lb/><hi rendition="#g">Dieboldts</hi> „Der Fall Wagner. — Eine<lb/> Reviſion“ (Verlag der Frankfurter Sozie-<lb/> tätsbruckerei) nahm auch Glirſter eine Re-<lb/> viſion des „Falles“ vor, indem er Wagner<lb/> als den Abſchluß der romantiſch-peſſimiſtiſch-<lb/> ſymboliſtiſchen Entwicklung und die moderne<lb/> Muſik als eine dietätiſche Ruhepauſe vor der<lb/> Erfüllung von Rietzſches Sehnſucht nach der<lb/> kommenden, helleren, klareren — „feſt-<lb/> lichen“ Mufik begriff. Der Beiſall dankte<lb/> kräftig und herzlich.</p> <byline> <hi rendition="#et">W. P.</hi> </byline> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">„Die Brücke ins Jenſeits“ vor dem Reichsgericht</hi> </hi> </head><lb/> <cb/> <p>Im Jahre 1927 erſchien im Verlag Albert<lb/> Langen, München, das Buch „Die Brücke<lb/> ins Jenſeits“ von Dr. <hi rendition="#g">Kemmerich,</hi><lb/> gegen das bekanntlich bei Münchner Gerich-<lb/> ten ein Rechtsſtreit inſofern anhängig iſt,<lb/> als dem Herausgeber der Vorwurf gemacht<lb/> wird, er habe in widerrechtlicher Weiſe ein<lb/> Manuſkript des verſtorbenen Profeſſors Dr.<lb/><hi rendition="#g">Gruber</hi> ohne genügende Quellenangabe<lb/> benutzt.</p><lb/> <p>Wie ſich inzwiſchen herausſtellte, ſcheint<lb/> aber dieſe Urheberrechtsſtreitfrage einen<lb/> günſtigen Ausgang für den Herausgeber zu<lb/> nehmen, da Dr. Kemmerich inzwiſchen eine<lb/> Poſtkarte Dr. Grubers vorfand, die ihn zu<lb/> der Uebernahme mehrerer Seiten aus die-<lb/> ſem Manuſkript in ſein Werk ermächtigte.</p><lb/> <p>Neben dieſer Streitfrage lief aber vor<lb/> ſächſiſchen Gerichten noch ein zweiter Pro-<lb/> zeß. Hier handelt es ſich darum, daß der<lb/> Leipziger Buchhändler E. <hi rendition="#g">Abigt</hi> eine<lb/> mißbräuchliche Benützung des Buchtitels<lb/> beanſtandete. Er habe im Jahre 1915 eine<lb/> Schriftenſolge mit demſelben Obertitel her-<lb/> ausgegeben und klagte auf <hi rendition="#g">Unterlaſ-<lb/> ſung, Schadenserſatz</hi> und <hi rendition="#g">Rech-<lb/><cb/> nungslegung</hi> nach dem Urheberrechts-<lb/> geſetz. Das Landgericht Leipzig und das<lb/> ſächſiſche Oberlandesgericht in Dresden (die-<lb/> ſes am 10. Juli 1928) hatten ſeiner Klage<lb/> mit der Begründung ſtattgegeben, daß die<lb/> Wortzuſammenſtellung „Die Brücke ins<lb/> Jenſeits“ den Schutz des Urheberrechts ge-<lb/> nieße, da die Rebeneinanderreihung der<lb/> Worte und der Gebrauch für eine Schriften-<lb/> folge ſchon als ſelbſtändiges Schriftwerk im<lb/> Sinne dieſes Geſetzes anzuſehen ſei.</p><lb/> <p>Hiergegen richtete ſich die Reviſion des<lb/> Beklagten. Der Erſte Zivilſenet des Reichs-<lb/> gerichts entſchied heute wie folgt: Das Ur-<lb/> teil des ſächſiſchen Oberlandesgerichts zu<lb/> Dresden vom 10. Juli 1928 wird <hi rendition="#g">aufge-<lb/> hoben</hi> und in der Sache ſelbſt auf die Be-<lb/> rufung des Beklagten, das Urteil der drit-<lb/> ten Zivilkammer des Landgerichts Leipzig<lb/> vom 18. Februar 1928 dahin abgeändert,<lb/> daß die Klage <hi rendition="#g">im vollen Umfange<lb/> abgewieſen</hi> wird. Das Reichsgericht<lb/> begründet dieſe Entſcheidung damit, daß es<lb/> nicht zur Ueberzeugung gelangen könne, daß<lb/> hier ein Schriftwerk vorliegt. (Aktenzeichen<lb/> Reichsgericht 255/28.)</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Die zweite Weltkraftkonferenz<lb/> Berlin 1930</hi> </hi> </head><lb/> <cb/> <p>Im Jahre 1939 wird zum erſten Male<lb/> nach dem Weltkrieg wieder die deutſche<lb/> Reichshauptſtadt der Schauplatz einer inter-<lb/> nationalen techniſch-wirtſchaftlichen Veran-<lb/> ſtaltung größten Stiles ſein. Vom 16. bis<lb/> 22. Juni werden in Berlin die hervor-<lb/> ragendften Bertreter der Technik und der<lb/> Wiſſenſchaften, der Induſtrie und der Wirt-<lb/> ſchaft, ſowie führende Staatsmänner aus<lb/> allen Ländern zuſammenkommen, um an<lb/> den Verhandlungen der zweiten Vollſitzung<lb/> der Weltkraftkonferenz teilzunehmen.</p><lb/> <p>Die Weltkraftkonferenz, von England ins<lb/> Leben gerufen, um durch internatienale Zu-<lb/> ſammenarbeit die Ausnutzung und Entwick-<lb/> lung der Kraftquellen der einzelnen Länder<lb/> in wiſſenſchaftlicher und induſtrieller Rich-<lb/> tung zu fördern, fand in der Form einer<lb/><hi rendition="#g">Vollkonferenz</hi> zum erſten und bisher<lb/> einzigen Male im Jahre 1924 in <hi rendition="#g">London</hi><lb/> ſtatt. Seitdem wurden nur Teilkonferenzen<lb/> abgehalten, von denen die in Baſel (30. Aug.<lb/> bis 8. Sept. 1926) den Fragen der Waſſer-<lb/> kraftnutzung und Binnenſchiffahrt, die in<lb/> London (24. Sept. bis 6. Okt. 1998) den<lb/> Brennſtoff-Fragen gewidmet waren. Auch<lb/> die für den Mai 1929 in Barcelona und<lb/> für den Oktober 1929 in Tokio vergeſehenen<lb/> Veranſtaltungen ſtellen <hi rendition="#g">Teiltagungen</hi><lb/> dar; die letztgenannte wird dadurch an Be-<lb/> deutung gewinnen, daß ſie mit dem gleich-<lb/> falls in Tokio ſtattfindenden Weltingenieur-<lb/> Kongreß zuſammenfällt.</p><lb/> <p>Die Berliner Konferenz des Jahres 1930,<lb/> für die Exzellenz Geh. Baurat Dr. Oskar<lb/><cb/> <hi rendition="#g">von Miller,</hi> der Schöpfer des Deutſchen<lb/> Muſeums und der Altmeiſter auf dem Ge-<lb/> biete der Glektrizitätsverſorgung, das<lb/><hi rendition="#g">Ehrenpräſidium,</hi> und Generaldirektor<lb/> Dr.-Ing. e. h. C. <hi rendition="#g">Köttgen</hi> den Vorſitz<lb/> übernommen haben, wird als zweite Voll-<lb/> konferenz ganz gewaltige Ausmaße auf-<lb/> weiſen. Schon ſeit Monaten ſind die Vor-<lb/> bereitungen hierzu im Gange. Die geſamte<lb/> Leitung liegt in den Händen der vom Deut-<lb/> ſchen Rationalen Komitee geſchaffenen Orga-<lb/> niſation, deren Geſchäftsſtelle ſich im Inge-<lb/> nierhaus, Berlin RW 7 befindet. Mitglieder<lb/> des Deutſchen Rationalen Komitees ſind die<lb/> Miniſterien, die Techniſchen Hochſchulen, die<lb/> bedeutendſten techniſch wiſſenſchaftlichen Ber-<lb/> eine, die Spitzenverbände der deutſchen In-<lb/> duſtrie, die Reichsbahn und andere nam-<lb/> hafte Körperſchaften.</p><lb/> <p>Zur Bearbeitung des großen Stoffgebietes<lb/> ſind neun Fachausſchüffe gebildet worden,<lb/> die ſich mit den Fragen der feſten, flüſſigen<lb/> und gasförmigen Brennſtoffe, der Dampf-,<lb/> Verbrennungs- und Waſſerkraft, der mecha-<lb/> niſchen Energie, der Glektrizität und ſchließ-<lb/> lich mit den vielen Problemen allgemeiner<lb/> Natur, wie z. B. denen der Ausbildung,<lb/> der Statiſtik u. a. m. befaſſen werden.</p><lb/> <p>Neben dem umfangreichen wiſſenſchaft-<lb/> lichen Programm ſind mehrere großange-<lb/> legte gaſellſchaftliche Veranſtaltungen vor-<lb/> geſehen, ſo daß die Zweite Weltkraftkonfe-<lb/> renz in Berlin für die geſamte techniſche<lb/> Welt ein Ereignis allererſten Ranges zu<lb/> werden verſpricht.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jCulturalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq">Von den Bühnen</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">„Evelyne“ Erſtaufführung im Gärtnerplatztheater</hi> </hi> </head><lb/> <cb/> <p>Bruno <hi rendition="#g">Granichſtaedten,</hi> der erfolgreiche<lb/> Komponiſt des „Orlow“, der Jazz-Operette hat<lb/> nun abermals ſehr geſchickt die Zeitkonjunktur er-<lb/> ſaßt. In ſeiner „Evelyne“ beſchert er uns die<lb/> Revue-Operette. Und auch damit hat ihn ſein<lb/> guter Inſtinkt nicht im Stich gelaſſen. Granich-<lb/> ſtaedten ſchüttelt in der Reterte eines wirkſamen<lb/> Textbuches (für welches er neben A. <hi rendition="#g">Schütz</hi> mit-<lb/> verantwortlich zeichnet) die Ingredienzien von<lb/> Operette und Revue durcheinander, und ſiehe da:<lb/> die Mixtur ſchmeckt wohlbekömmlich.</p><lb/> <p>Die wirklich gute, nette und recht plnuſible Idee<lb/> zur Handlung ſtammt aus einem Roman von<lb/> Philipps Oppenheim (Reuyerk). Und damit war<lb/> auch ſchon der effektvolle Rahmen geſchaffen: Park<lb/> Lane und die blaſierte Dollarprinzeſſin Evelyine<lb/> Ruß. Als Mittel gegen ihre Blaſiertheit ver-<lb/> ſchreibt ihr der Arzt: Arbeit! Evelyne unter-<lb/> nimmt’s und zieht mit fünf Dollar in der Taſche<lb/> los. Und ſo iſt die Gelegenheit da, das Bilderbuch<lb/> der Revue aufzuſchlagen. Wir begegnen Evelyne<lb/> als Verkäuferin von Kochöfen, als Tänzerin in<lb/> einem Broadway-Baudeville, als Stütze im<lb/> Kolonialwarengeſchäft Sam Higgins, als Manne-<lb/> quin im Hotel Aftor, als Opfer eines Opium-<lb/> rauſches und ſchließlich als Zeitungsverkäuferin.<lb/> Beinahe wird aus dem Spiel Ernft. Bankkrach!<lb/> Bermögensverluſt? Doch nein: Evelyne kann zur<lb/> eignen wie zur allgemeinen Freude nach Ablauf<lb/> ihres freiwilligen Dienſtjahres Billy Parker, ihren<lb/> geliebten, ehemaligen Kochöfenchef, als Gatten in<lb/> ihr Palais in der Park Lane und zu ihren fünfzig<lb/> Millionen führen. An dieſen Ereigniſſen beteiligt<lb/> ſich in der Hauptſache Evelynes getreuer Ekkehard<lb/> Tom Flips und die Tänzerin Daiſy Moore.</p><lb/> <p>Granichſtaedten erweiſt auch in dieſer Parkitur<lb/> ſeine bekannten Vorzüge. Eine Reihe vorzüglicher<lb/> Schlager — meiſt ſchon von der Schallplatte her<lb/> bekannt — iſt von ſtärkſter Wirkung. Es iſt Ein-<lb/> fall, Rhythmus, Tempo in der Muſik. Und das<lb/> Orcheſtergewand iſt graziäs, in reicher Farb-<lb/> ſchattierung gewirkt.</p><lb/> <cb/> <p>Die Aufführung: großer Erfolg. Repertoire-<lb/> Sicherung. Dr. <hi rendition="#g">Warnecke</hi> ließ es in der Auf-<lb/> machung an nichts fehlen, um den Revuecharakter<lb/> markant zu unterſtreichen. Bei der muſikaliſchen<lb/> Wiedergabe konnte Georg <hi rendition="#g">Lange</hi> ſeine Fähig-<lb/> keiten zur vollen Geltung bringen. Es herrſchte<lb/> Schwung in der Sache. Ausgezeichnet die Spiel-<lb/> führung Oswald <hi rendition="#g">Czechowſris.</hi> Nur ſollte er<lb/> die Ausfüllung einiger Verwandlungspauſen nicht<lb/> dem Kapellmeiſter allein überlaſſen. Es ließen ſich<lb/> da — gerade im Sinne der Revue — während<lb/> des Szenenwechſels aus dem Milieu heraus vor<lb/> der Rampe ganz leicht einige nette Dialogſzenen<lb/> herſtellen. Oder man läßt einfach Girls tanzea.<lb/> Im übrigen iſt die geſamte Ausſtattung von ein-<lb/> dringlicher und ſehenswerter Schlagkraft. Es fehlt<lb/> weder das Tanzorcheſter auf der Bühne (George<lb/> Schiells), noch die elegante Modenſchau (Mode-<lb/> haus J. Ney). Beſondere Erwähnung verdienen<lb/> die Bühnenbilder Theo <hi rendition="#g">Thallers,</hi> die Koſtüme<lb/> Alois <hi rendition="#g">Baumunns</hi> und Anna <hi rendition="#g">Jungs</hi> und die<lb/> techniſche Beitung Martin <hi rendition="#g">Kerbls.</hi></p><lb/> <p>Auf der Bühne herrſchte Laune und Leben. Da<lb/> iſt Dely <hi rendition="#g">Drexlers</hi> Evelyne Ruß, in Sang,<lb/> Spiel, Tanz eine prachtvolle, ſämtliche Metamor-<lb/> phoſen aufs glaubwürdigſte abwandelnde ſchar-<lb/> mante Erſcheinung. Da ſingt, tanzt, wirbelt die<lb/> feſche My <hi rendition="#g">Mar<hi rendition="#aq">é</hi>e</hi> als Daiſy Moore über die<lb/> Szene, ſprudelnd von humorvollem Temperament<lb/> und pointierter Charakterifierungskunſt. Bob<lb/><hi rendition="#g">Dorſay</hi> gibt mit ſeinem dralligen, ſtimmlich<lb/> feinen, tänzeriſch geſchliffenen Tom Flips eben-<lb/> falls eine erſtklaſſige Leiſtung. Und Willy <hi rendition="#g">Wah-<lb/> les</hi> Billy Parker abſolviert ſeine wechſelvolle,<lb/> berufliche Laufbahn bis zum Dollarprinzen mit<lb/> gewinnender, ſympathiſcher Liebenswürdigkeit. Die<lb/> übrigen zahlreichen Mitwirkenden, wie ſie der<lb/> Theaterzettel über die acht Bilder ausſtreut,<lb/> mögen ſich mit einem Generollob begnügen. Der<lb/> äußere Erfolg ließ an Deutlichkeit nichts zu wün-<lb/> ſchen übrig.</p> <byline> <hi rendition="#et">Ma.</hi> </byline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mary Wigman tanzt im Schauſpielhaus</hi> </hi> </head><lb/> <p>Mancherlei, was in der Nachfolge Mary Wig-<lb/> mans geſchah, begann uns den von ihr geſchaffe-<lb/> nen Stil des Tanzes zu verleiden. Es war gut,<lb/> daß ſie ſelbſt wieder einmal kam — allein, ohne<lb/> Schülerinnen — und widerlegte. Denn für ihr<lb/> Teil hat ſie die leere, ſchreiende Geſte überwunden<lb/> zugunſten einer einfachen und eindringlichen Füh-<lb/> rung der Vewegung, einer kultiſchen Form für<lb/> den unbekannten Dämen.</p><lb/> <p>Sie kann das unerhörte Wagnis vollbringen,<lb/> Masken zu tragen. Gerade die Tänze mit Mas-<lb/> ken: „Zeremonielle Geſtalt“ und „Hexentanz“<lb/> waren der ſtärkſte Eindruck. Eine gewiſſe Breite<lb/> der Kompoſition, die auch tote Stellen in früheren<lb/> choreographiſchen Darbietungen bedingt hat, ver-<lb/> hinderte bei der „Feierlichen Geſtalt“ die gleiche<lb/> Wirkung. „Erſcheinung“ und „Raumgeſtalt“ waren<lb/> im vornherein mehr dekorativ angetegt.</p><lb/> <p>In der „Spaniſchen Suite“ — in einem wun-<lb/> derbaren, wie gehämmertes Gold wirkenden<lb/> Kleide getanzt — waltete überraſchende Anmut.<lb/> Im Tanzliede war eine wohltuende Entſpannung<lb/> hinfließender Rhythmen; das „Allegro“ aber war<lb/> faſt ſchon eine Konzeſſion.</p><lb/> <p>Das zur Vorſtellung Samstag nacht erſchienene<lb/> zahlreiche Publikum bereitete Mary Wigman Opa-<lb/> tionen. Als der eiſerne Vorhang gefallen, mußte<lb/> ſie nochmals aus der Direktionsloge danken.</p><lb/> <byline> <hi rendition="#et">W. P.</hi> </byline><lb/> <cb/> </div> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Eine fünfzehnjährige Künſtlerin</hi> </hi> </head><lb/> <p>In den oberen Räumen der <hi rendition="#g">Buch- und<lb/> Kunſthandlung Goltz</hi> (Briennerſtraße, Ecke<lb/> Wittelsbacherplatz) iſt etwas Merkwürdiges zu<lb/> ſehen: drei Plaſtiken ſind ausgeſtellt, eine ruhende<lb/> Negerin, eine Gruppe von zwei Mulattinnen, eine<lb/> laufende Negerin. Die etwa in Lebensgröße aus<lb/> Ton geformten Figuren ſind von einem über-<lb/> raſchend ſtarken, ſpezifiſch plaſtiſchen Ausdruck:<lb/> von jedem Standpunkt aus betrachtet, ruhen ſie<lb/> geſchloſſen in ſich, bilden ſie einen ſpürbaren Raum<lb/> um ſich her. Iſt die ruhende Figur noch verhält-<lb/> nismäßig einfach und an mancherlei Vorbilder er-<lb/> innernd, die Gruppe mehr von einem innigen,<lb/> ſtatiſchen Reiz, ſo iſt die Bewegung der Laufenden<lb/> ganz ungewöhnlich die Zehen greifen, wie die<lb/> Zehen eines Affen, der Körper macht in der Be-<lb/> wegung nach vorwärts gleichzeitig eine Drehung<lb/> von links nach rechts und der eine Arm ſtößt krei-<lb/> ſend in den Raum, während der andere die Be-<lb/> wegung ausbalanciert. Kleine Ungeformtheiten,<lb/> zum Beiſpiel am Bauche, wollen ſolchen künſtle-<lb/> riſchen Löſungen gegenüber wenig beſagen. Dieſe<lb/> Plaſtik wurde geſchaffen von <hi rendition="#g">Charlotte<lb/> Goltz,</hi> einem fünfzehnjährigen Mädchen, das<lb/> niemals eine künſtleriſche Schule beſucht und nie-<lb/> mals nach lebendem Modell gearbeitet hat. Man<lb/> ſehe ſich dieſe merkwürdigen Beiſpiele elemen-<lb/> taren künſtleriſchen Triebes an, die mitten unter<lb/> uns erwachſen ſind.</p> <byline> <hi rendition="#et">W. P.</hi> </byline> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [Seite 10[10]/0010]
„AZ am Abend“ Nr. 12 Dienstag. den 15. Januar
Die gefilmte Zelle Mit 60 000facher Vergrößerung
Der däniſche Gelehrte Dr. Albert Fiſcher,
der bereits ſeit drei Jahren im Kaiſer-Wil-
helm-Inſtitut an der Erforſchung der Krebs-
krankheit arbeitet, äußert ſich in einem Vor-
trag an der Berliner Univerſität ſoeben
über die Krebszelle, deren wiſſenſchaftliche
Erforſchung ſein Haupttätigkeitsgebiet iſt.
Während bei der Krebsbekämpfung bisher
nur mit der Krebsgeſchwulſt gearbeitet wer-
den konnte, kann man heute
die Krebszelle direkt faſſen,
und ſie wie Normalzellen und Bakterten
in Kulturen züchten und ihre Biologie
ſtudieren.
Verſchiedene Gewebezellen können außer-
halb des Organismus unabhängig lebend
und wachſend erhalten werden. Man beſitzt
gegenwärtig Zellen, die mehrere Jahre alt
ſind. Es kann alſo auch das Wachstum uſw.
gemeſſen werden, ebenſo wie der Einfluß
von Veränderungen im umgabenden Me-
dium ſtudiert werden kann. Es können
infolgedeſſen als Träger der Bösartigkeit
mit Hilfe der
Gewebezüchtung
ganz beſtimmte Zellen erkannt werden, die,
wenn ſie überimpft werden, eine Krebs-
geſchwulſt erzeugen.
Dr. Fiſcher erkennt ſich zu der Auffaſſung,
daß der Krebs nicht durch einen ſpezifiſchen
Erreger hervorgerufen wird, man vielmehr
die Krebszelle ſelbſt als den Erreger der
Krebskrankheit bezeichnen kann.
Was Dr. Fiſchers Theorie angeht, ſo
glaubt er auf Grund ſeiner Feſtſtellungen,
nach denen die Krebszellen alle normalen
Zellen überwuchern, beweiſen zu können, daß
die von ihm feſtgeſtellten Eigentümlichkeiten
das ſchrankenloſe Wachſen der Krebs-
geſchwulſte im Körper erklären. — Mit
dieſer Erkenntnis iſt die Krebsforſchung um
wertvolle Unterlagen bereichert worden.
Am Schluß ſeiner Rede hatte er noch eine
beſondere Ueberreſchung vorbereitet: die
kinematographiſche Vorführung des
Wachtums geſunder und kranker
Zellen.
Die Aufnahmen waren umgekehrt wie bei
der Zeitlupe durch eine ſtarke Beſchleuni-
gung der Geſchwindigkeit zuſtandegekommen,
alſo durch eine Art „Zeitraffer“. Im Auf-
nahmeapparat waren durch ein Mikroſkop
in ſechzigtauſendfacher Vergrößerung die
Zellkulturen vom Filmſtreifen in Abſtänden
von 5 und 120 Sekunden aufgenommen
worden, oft in mehrtägiger Arbeit, und nun
rollte der Film mit einer Geſchwindigkeit
von 16 Bildern in der Sekunde ab.
In der linken unteren Ecke hatte man
einen weißen Sekundenanzeiger mitphoto-
graphiert, der ſich mit raſender Geſchwin-
digkeit drehte und ſo einen Maßſtab für die
wirkliche Aufnahmegeſchwindigkeit gab. Es
war
ein aufregendes Schauſpiel,
als man zuerſt Stückchen eines Hühner-
herzens ſah, das, längſt vom Tier getrennt,
auch noch unter dem Mikroſkop rhythmiſch
zuckte und pulſierte. Man ſah Zellen ver-
ſchiedener Tiere, Zellen, die aus der Iris,
dem Epithel, der Milz, den Milchdrüſen
herausgeſchnitten waren. Sie waren dauernd
in ſtarker Bewegung, wuchſen an allen
Rändern weiter. An einzelnen Stellen
ſchnürte ſich eine große Zelle in der Mitte
ab, und plötzlich waren es zwei geworden.
Ein ewiger Kampf, ein Schieben, Drängen,
Stoßen, Zerren der einzelnen Beſtandteile
herrſchte in den Kulturen. Manche Zellen
dehnten ſich plötzlich aus, wurden lange,
ſpindelförmige Gabilde und zerriſſen dann
in der Mitte.
Nur das Auge des Forſchers kann das
Bild der geſunden von dem der kran-
ken Zelle mit Mühe unterſcheiden. Das
liegt daran, daß unſere optiſchen Hilfsmittel
nicht ſcharf genug ſind, um die feinen Un-
terſchiede zwiſchen beiden Arten bemerken
zu können.
Dr. Eugen Gürſter ſprach
über „Nietzſche und die Muſik“
Im Steinickeſaal ſprach Dr. Eugen Gürſter
vor einem literariſch intereſſierten Publi-
kum. Der Vortragende iſt durch eigene
dichteriſche Arbeit und als Regiſſeur be-
kannt. Im letzten Sommer wurde unter
ſeiner Spielleitung Hofmannsthal „Jeder-
mann“ vor der Ulrichskirche in Augsburg
mit großem Erfolge zur Aufführung ge-
bracht. Das Bayeriſche Staatstheater gab
Calderons „Richter von Zalamea“ in ſeiner
Uebertragung, die nunmehr mit drei ande-
ren Stücken Calderons vereint im Verlage
von C. Beck (München) erſchienen iſt. Die
neue Ueberſetzung wurde von einer Autori-
lät wie Profeſſor Voßler mit wermer
Zuſtimmung aufgenommen.
Das von ihm an dieſem Abend gewählte
Thema lag Gürſter, der ſich ſeit langer Zeit
mit Nietzſches Philoſophie beſchäftigt, beſon-
ders am Herzen. Zunächſt gab er einen
biographiſchen Ueberblick über die Beziehun-
gen Rietzſches zur Muſik während den ein-
zelnen Stadten ſeines Lebens. Ein Ver-
gleich mit Goethe, dem „verhinderten
Maler“ zeigte Nietzſche als den „verſetzten
Muſiker“. Des weiteren wurde die enge
Verbundenheit von Rietzſches Philoſophie
mit muſikaliſchem Geiſte aufgezeigt. Die
verſchiedenen Bariationen dieſer Wechſel-
beziehung, die eigenartige moraliſch-geiſtige
Interpretation von Klangformen, der
Rhythmus in der Sprachgeſtaltung u. a.
wurden verfolgt.
Der zweite Teil des Vortrages galt der
ſchichſalhaften Begegnung mit Richard Wag-
ner. Unter Hinweis auf die vor kurzem
erſchienene geiſtvolle Broſchüre Bernhard
Dieboldts „Der Fall Wagner. — Eine
Reviſion“ (Verlag der Frankfurter Sozie-
tätsbruckerei) nahm auch Glirſter eine Re-
viſion des „Falles“ vor, indem er Wagner
als den Abſchluß der romantiſch-peſſimiſtiſch-
ſymboliſtiſchen Entwicklung und die moderne
Muſik als eine dietätiſche Ruhepauſe vor der
Erfüllung von Rietzſches Sehnſucht nach der
kommenden, helleren, klareren — „feſt-
lichen“ Mufik begriff. Der Beiſall dankte
kräftig und herzlich.
W. P.
„Die Brücke ins Jenſeits“ vor dem Reichsgericht
Im Jahre 1927 erſchien im Verlag Albert
Langen, München, das Buch „Die Brücke
ins Jenſeits“ von Dr. Kemmerich,
gegen das bekanntlich bei Münchner Gerich-
ten ein Rechtsſtreit inſofern anhängig iſt,
als dem Herausgeber der Vorwurf gemacht
wird, er habe in widerrechtlicher Weiſe ein
Manuſkript des verſtorbenen Profeſſors Dr.
Gruber ohne genügende Quellenangabe
benutzt.
Wie ſich inzwiſchen herausſtellte, ſcheint
aber dieſe Urheberrechtsſtreitfrage einen
günſtigen Ausgang für den Herausgeber zu
nehmen, da Dr. Kemmerich inzwiſchen eine
Poſtkarte Dr. Grubers vorfand, die ihn zu
der Uebernahme mehrerer Seiten aus die-
ſem Manuſkript in ſein Werk ermächtigte.
Neben dieſer Streitfrage lief aber vor
ſächſiſchen Gerichten noch ein zweiter Pro-
zeß. Hier handelt es ſich darum, daß der
Leipziger Buchhändler E. Abigt eine
mißbräuchliche Benützung des Buchtitels
beanſtandete. Er habe im Jahre 1915 eine
Schriftenſolge mit demſelben Obertitel her-
ausgegeben und klagte auf Unterlaſ-
ſung, Schadenserſatz und Rech-
nungslegung nach dem Urheberrechts-
geſetz. Das Landgericht Leipzig und das
ſächſiſche Oberlandesgericht in Dresden (die-
ſes am 10. Juli 1928) hatten ſeiner Klage
mit der Begründung ſtattgegeben, daß die
Wortzuſammenſtellung „Die Brücke ins
Jenſeits“ den Schutz des Urheberrechts ge-
nieße, da die Rebeneinanderreihung der
Worte und der Gebrauch für eine Schriften-
folge ſchon als ſelbſtändiges Schriftwerk im
Sinne dieſes Geſetzes anzuſehen ſei.
Hiergegen richtete ſich die Reviſion des
Beklagten. Der Erſte Zivilſenet des Reichs-
gerichts entſchied heute wie folgt: Das Ur-
teil des ſächſiſchen Oberlandesgerichts zu
Dresden vom 10. Juli 1928 wird aufge-
hoben und in der Sache ſelbſt auf die Be-
rufung des Beklagten, das Urteil der drit-
ten Zivilkammer des Landgerichts Leipzig
vom 18. Februar 1928 dahin abgeändert,
daß die Klage im vollen Umfange
abgewieſen wird. Das Reichsgericht
begründet dieſe Entſcheidung damit, daß es
nicht zur Ueberzeugung gelangen könne, daß
hier ein Schriftwerk vorliegt. (Aktenzeichen
Reichsgericht 255/28.)
Die zweite Weltkraftkonferenz
Berlin 1930
Im Jahre 1939 wird zum erſten Male
nach dem Weltkrieg wieder die deutſche
Reichshauptſtadt der Schauplatz einer inter-
nationalen techniſch-wirtſchaftlichen Veran-
ſtaltung größten Stiles ſein. Vom 16. bis
22. Juni werden in Berlin die hervor-
ragendften Bertreter der Technik und der
Wiſſenſchaften, der Induſtrie und der Wirt-
ſchaft, ſowie führende Staatsmänner aus
allen Ländern zuſammenkommen, um an
den Verhandlungen der zweiten Vollſitzung
der Weltkraftkonferenz teilzunehmen.
Die Weltkraftkonferenz, von England ins
Leben gerufen, um durch internatienale Zu-
ſammenarbeit die Ausnutzung und Entwick-
lung der Kraftquellen der einzelnen Länder
in wiſſenſchaftlicher und induſtrieller Rich-
tung zu fördern, fand in der Form einer
Vollkonferenz zum erſten und bisher
einzigen Male im Jahre 1924 in London
ſtatt. Seitdem wurden nur Teilkonferenzen
abgehalten, von denen die in Baſel (30. Aug.
bis 8. Sept. 1926) den Fragen der Waſſer-
kraftnutzung und Binnenſchiffahrt, die in
London (24. Sept. bis 6. Okt. 1998) den
Brennſtoff-Fragen gewidmet waren. Auch
die für den Mai 1929 in Barcelona und
für den Oktober 1929 in Tokio vergeſehenen
Veranſtaltungen ſtellen Teiltagungen
dar; die letztgenannte wird dadurch an Be-
deutung gewinnen, daß ſie mit dem gleich-
falls in Tokio ſtattfindenden Weltingenieur-
Kongreß zuſammenfällt.
Die Berliner Konferenz des Jahres 1930,
für die Exzellenz Geh. Baurat Dr. Oskar
von Miller, der Schöpfer des Deutſchen
Muſeums und der Altmeiſter auf dem Ge-
biete der Glektrizitätsverſorgung, das
Ehrenpräſidium, und Generaldirektor
Dr.-Ing. e. h. C. Köttgen den Vorſitz
übernommen haben, wird als zweite Voll-
konferenz ganz gewaltige Ausmaße auf-
weiſen. Schon ſeit Monaten ſind die Vor-
bereitungen hierzu im Gange. Die geſamte
Leitung liegt in den Händen der vom Deut-
ſchen Rationalen Komitee geſchaffenen Orga-
niſation, deren Geſchäftsſtelle ſich im Inge-
nierhaus, Berlin RW 7 befindet. Mitglieder
des Deutſchen Rationalen Komitees ſind die
Miniſterien, die Techniſchen Hochſchulen, die
bedeutendſten techniſch wiſſenſchaftlichen Ber-
eine, die Spitzenverbände der deutſchen In-
duſtrie, die Reichsbahn und andere nam-
hafte Körperſchaften.
Zur Bearbeitung des großen Stoffgebietes
ſind neun Fachausſchüffe gebildet worden,
die ſich mit den Fragen der feſten, flüſſigen
und gasförmigen Brennſtoffe, der Dampf-,
Verbrennungs- und Waſſerkraft, der mecha-
niſchen Energie, der Glektrizität und ſchließ-
lich mit den vielen Problemen allgemeiner
Natur, wie z. B. denen der Ausbildung,
der Statiſtik u. a. m. befaſſen werden.
Neben dem umfangreichen wiſſenſchaft-
lichen Programm ſind mehrere großange-
legte gaſellſchaftliche Veranſtaltungen vor-
geſehen, ſo daß die Zweite Weltkraftkonfe-
renz in Berlin für die geſamte techniſche
Welt ein Ereignis allererſten Ranges zu
werden verſpricht.
Von den Bühnen
„Evelyne“ Erſtaufführung im Gärtnerplatztheater
Bruno Granichſtaedten, der erfolgreiche
Komponiſt des „Orlow“, der Jazz-Operette hat
nun abermals ſehr geſchickt die Zeitkonjunktur er-
ſaßt. In ſeiner „Evelyne“ beſchert er uns die
Revue-Operette. Und auch damit hat ihn ſein
guter Inſtinkt nicht im Stich gelaſſen. Granich-
ſtaedten ſchüttelt in der Reterte eines wirkſamen
Textbuches (für welches er neben A. Schütz mit-
verantwortlich zeichnet) die Ingredienzien von
Operette und Revue durcheinander, und ſiehe da:
die Mixtur ſchmeckt wohlbekömmlich.
Die wirklich gute, nette und recht plnuſible Idee
zur Handlung ſtammt aus einem Roman von
Philipps Oppenheim (Reuyerk). Und damit war
auch ſchon der effektvolle Rahmen geſchaffen: Park
Lane und die blaſierte Dollarprinzeſſin Evelyine
Ruß. Als Mittel gegen ihre Blaſiertheit ver-
ſchreibt ihr der Arzt: Arbeit! Evelyne unter-
nimmt’s und zieht mit fünf Dollar in der Taſche
los. Und ſo iſt die Gelegenheit da, das Bilderbuch
der Revue aufzuſchlagen. Wir begegnen Evelyne
als Verkäuferin von Kochöfen, als Tänzerin in
einem Broadway-Baudeville, als Stütze im
Kolonialwarengeſchäft Sam Higgins, als Manne-
quin im Hotel Aftor, als Opfer eines Opium-
rauſches und ſchließlich als Zeitungsverkäuferin.
Beinahe wird aus dem Spiel Ernft. Bankkrach!
Bermögensverluſt? Doch nein: Evelyne kann zur
eignen wie zur allgemeinen Freude nach Ablauf
ihres freiwilligen Dienſtjahres Billy Parker, ihren
geliebten, ehemaligen Kochöfenchef, als Gatten in
ihr Palais in der Park Lane und zu ihren fünfzig
Millionen führen. An dieſen Ereigniſſen beteiligt
ſich in der Hauptſache Evelynes getreuer Ekkehard
Tom Flips und die Tänzerin Daiſy Moore.
Granichſtaedten erweiſt auch in dieſer Parkitur
ſeine bekannten Vorzüge. Eine Reihe vorzüglicher
Schlager — meiſt ſchon von der Schallplatte her
bekannt — iſt von ſtärkſter Wirkung. Es iſt Ein-
fall, Rhythmus, Tempo in der Muſik. Und das
Orcheſtergewand iſt graziäs, in reicher Farb-
ſchattierung gewirkt.
Die Aufführung: großer Erfolg. Repertoire-
Sicherung. Dr. Warnecke ließ es in der Auf-
machung an nichts fehlen, um den Revuecharakter
markant zu unterſtreichen. Bei der muſikaliſchen
Wiedergabe konnte Georg Lange ſeine Fähig-
keiten zur vollen Geltung bringen. Es herrſchte
Schwung in der Sache. Ausgezeichnet die Spiel-
führung Oswald Czechowſris. Nur ſollte er
die Ausfüllung einiger Verwandlungspauſen nicht
dem Kapellmeiſter allein überlaſſen. Es ließen ſich
da — gerade im Sinne der Revue — während
des Szenenwechſels aus dem Milieu heraus vor
der Rampe ganz leicht einige nette Dialogſzenen
herſtellen. Oder man läßt einfach Girls tanzea.
Im übrigen iſt die geſamte Ausſtattung von ein-
dringlicher und ſehenswerter Schlagkraft. Es fehlt
weder das Tanzorcheſter auf der Bühne (George
Schiells), noch die elegante Modenſchau (Mode-
haus J. Ney). Beſondere Erwähnung verdienen
die Bühnenbilder Theo Thallers, die Koſtüme
Alois Baumunns und Anna Jungs und die
techniſche Beitung Martin Kerbls.
Auf der Bühne herrſchte Laune und Leben. Da
iſt Dely Drexlers Evelyne Ruß, in Sang,
Spiel, Tanz eine prachtvolle, ſämtliche Metamor-
phoſen aufs glaubwürdigſte abwandelnde ſchar-
mante Erſcheinung. Da ſingt, tanzt, wirbelt die
feſche My Marée als Daiſy Moore über die
Szene, ſprudelnd von humorvollem Temperament
und pointierter Charakterifierungskunſt. Bob
Dorſay gibt mit ſeinem dralligen, ſtimmlich
feinen, tänzeriſch geſchliffenen Tom Flips eben-
falls eine erſtklaſſige Leiſtung. Und Willy Wah-
les Billy Parker abſolviert ſeine wechſelvolle,
berufliche Laufbahn bis zum Dollarprinzen mit
gewinnender, ſympathiſcher Liebenswürdigkeit. Die
übrigen zahlreichen Mitwirkenden, wie ſie der
Theaterzettel über die acht Bilder ausſtreut,
mögen ſich mit einem Generollob begnügen. Der
äußere Erfolg ließ an Deutlichkeit nichts zu wün-
ſchen übrig.
Ma.
Mary Wigman tanzt im Schauſpielhaus
Mancherlei, was in der Nachfolge Mary Wig-
mans geſchah, begann uns den von ihr geſchaffe-
nen Stil des Tanzes zu verleiden. Es war gut,
daß ſie ſelbſt wieder einmal kam — allein, ohne
Schülerinnen — und widerlegte. Denn für ihr
Teil hat ſie die leere, ſchreiende Geſte überwunden
zugunſten einer einfachen und eindringlichen Füh-
rung der Vewegung, einer kultiſchen Form für
den unbekannten Dämen.
Sie kann das unerhörte Wagnis vollbringen,
Masken zu tragen. Gerade die Tänze mit Mas-
ken: „Zeremonielle Geſtalt“ und „Hexentanz“
waren der ſtärkſte Eindruck. Eine gewiſſe Breite
der Kompoſition, die auch tote Stellen in früheren
choreographiſchen Darbietungen bedingt hat, ver-
hinderte bei der „Feierlichen Geſtalt“ die gleiche
Wirkung. „Erſcheinung“ und „Raumgeſtalt“ waren
im vornherein mehr dekorativ angetegt.
In der „Spaniſchen Suite“ — in einem wun-
derbaren, wie gehämmertes Gold wirkenden
Kleide getanzt — waltete überraſchende Anmut.
Im Tanzliede war eine wohltuende Entſpannung
hinfließender Rhythmen; das „Allegro“ aber war
faſt ſchon eine Konzeſſion.
Das zur Vorſtellung Samstag nacht erſchienene
zahlreiche Publikum bereitete Mary Wigman Opa-
tionen. Als der eiſerne Vorhang gefallen, mußte
ſie nochmals aus der Direktionsloge danken.
W. P.
Eine fünfzehnjährige Künſtlerin
In den oberen Räumen der Buch- und
Kunſthandlung Goltz (Briennerſtraße, Ecke
Wittelsbacherplatz) iſt etwas Merkwürdiges zu
ſehen: drei Plaſtiken ſind ausgeſtellt, eine ruhende
Negerin, eine Gruppe von zwei Mulattinnen, eine
laufende Negerin. Die etwa in Lebensgröße aus
Ton geformten Figuren ſind von einem über-
raſchend ſtarken, ſpezifiſch plaſtiſchen Ausdruck:
von jedem Standpunkt aus betrachtet, ruhen ſie
geſchloſſen in ſich, bilden ſie einen ſpürbaren Raum
um ſich her. Iſt die ruhende Figur noch verhält-
nismäßig einfach und an mancherlei Vorbilder er-
innernd, die Gruppe mehr von einem innigen,
ſtatiſchen Reiz, ſo iſt die Bewegung der Laufenden
ganz ungewöhnlich die Zehen greifen, wie die
Zehen eines Affen, der Körper macht in der Be-
wegung nach vorwärts gleichzeitig eine Drehung
von links nach rechts und der eine Arm ſtößt krei-
ſend in den Raum, während der andere die Be-
wegung ausbalanciert. Kleine Ungeformtheiten,
zum Beiſpiel am Bauche, wollen ſolchen künſtle-
riſchen Löſungen gegenüber wenig beſagen. Dieſe
Plaſtik wurde geſchaffen von Charlotte
Goltz, einem fünfzehnjährigen Mädchen, das
niemals eine künſtleriſche Schule beſucht und nie-
mals nach lebendem Modell gearbeitet hat. Man
ſehe ſich dieſe merkwürdigen Beiſpiele elemen-
taren künſtleriſchen Triebes an, die mitten unter
uns erwachſen ſind.
W. P.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2020-10-02T09:49:36Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |