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Allgemeine Zeitung, Nr. 12, 12. Januar 1830.

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Allgemeine Zeitung.
Mit allerhöchsten Privilegien.
Dienstag Nro. 12. 12 Januar 1830.


Großbritannien.
-- Frankreich. (Schreiben aus Paris.)
-- Deutschland. (Schreiben aus Frankfurt.)
-- Rußland. (Schreiben aus Obessa.)
-- Türkei. (Schreiben aus Jassy.)
-- Griechenland.
-- Beilage Nro. 12.
Ueber den Gang des Staatspapierhandels im Jahre 1829.
-- Auszüge des Courrier de Smyrne.
-- Ankündigungen.
Außerordentliche Beilage Nro. 2.
Ankündigungen.



[Spaltenumbruch]
Großbritannien.

Konsol. 3Proz. 951/4; brasilische Fonds
741/4; griechische 30.

Der Globe sagt: "Die englischen Journale scheinen die ein-
zige Quelle zu seyn, woraus die französischen Blätter Alles ge-
schöpft haben, was sie von Konferenzen in Bezug auf Griechenland
und die beyorstehende Thronerhebung des Prinzen Leopold melde-
ten. Die englischen Journale wissen in dieser Hinsicht selbst nichts
Gewisses; die Pariser Journale hatten aber das Talent zu entde-
ken, daß außer dem Jahrgehalte von 50,000 Pf. St., den der
Prinz Leopold von der englischen Nation empfängt, er für seine Per-
son noch ein Vermögen von 20 Millionen besize. Wir wissen,
daß er von den 50,000 Pf. St. eine beträchtliche Summe zur Er-
höhung des Einkommens seiner Schwester verwendet, und der große
Haushalt, den er unterhält, in Verbindung mit einem großen
Verluste bei seinen Pachteinnahmen, dürfte wohl kaum durch die
obige Summe bestritten werden können. Von einer ersparten
Summe kan also nicht die Rede seyn, und das prächtige Vermö-
gen von 20 Millionen Franken ist leider nur eine glänzende
Fiktion."

Der seit langer Zeit in England sich aufhaltende k. fächsische
Legationsrath und Geschäftsträger, Hr. Biedermann, kehrt nach
Sachsen zurük.

In Bezug auf die noch fortdauernden Prozesse des Kronan-
walds gegen die Oppositionsjournale sagt der Standard: "Nie-
mand nimmt an den Verhandlungen des königl. Gerichtshofes in
Frankreich so großes Interesse als die Richter in der Kingsbench.
Wir erlanben uns nicht diesen weisen und ehrenwerthen Herren
ihre Bahn vorzuzeichnen, aber wir können nicht verhehlen, daß
die Augen von ganz Europa auf sie gerichtet sind, und es sollte uns
leid thun, wenn der Name Seguier mit mehr Achtung und eh-
renvoller genannt würde als der ihrige. Die Welt ist größer als
Westminsterhall."

Man hatte zu London Nachrichten aus Buenos-apres bis zum
11 Okt. Die öffentliche Ruhe ward, diesen zufolge, durch die neue
Regierung aufrecht erhalten. Man hat neue Steuern aufgelegt
und eine Tilgungskasse für den Rükkauf der Regierungspapiere er-
richtet, deren Diskonto sehr gesunken war.

Frankreich.

Konsol. 5Proz. 109; 3Proz. 84, 60; Fal-
connet 92, 25.

Das Journal du Commerce meldet unterm 4 Jan.:
"Die Liquidation ward heute durch beträchtliche Diskontirungen
auf die Bank erleichtert. Nichts konnte inzwischen machen, daß
die Deklassirung der dreiprozentigen Renten, die seit zwei Mona-
[Spaltenumbruch] ten vor sich geht, und wovon die meisten Geschästsleute auf der
Börse vollkommen unterrichtet waren, durch eine unmittelbare
Klassirung ersezt worden wäre. Deswegen war das Fallen nicht
auffallend, und überdis fängt man auch an einzusehen, daß das
Ministerium vom 8 Aug. nur noch ein Scherz ist, und wenn es
eine Wirkung ohne Ursache war, so scheint es nicht eine Ursache
ohne Wirkung werden zu müssen."

Der Messager des Chambres sagt: "Seit einigen Tagen
ging das Gerücht, man wolle eine Reform mit dem Institut der
Wechselsensale vornehmen. Einem Artikel in einem ministeriel-
len Blatte zufolge scheint die Regierung auch nicht gesonnen, auf
diese Idee zu verzichten. Man soll nemlich im Sinne haben, die
Zahl der Wechselsensale zu vermehren, und im Falle diese öffent-
lichen Beamten sich weigerten, neue Kollegen in ihre Körperschaft
zuzulassen, würde man die Kompagnie aufheben, und der Handel
mit Staatspapieren sollte dann ganz frei gegeben werden."

Aus Toulon wird unterm 1 Jan. berichtet: "Das Magazin
von Lagergeräthschaften zu Toulon ward durch eine ministerielle
Entscheidung aufgehoben, und die darin befindlichen Gegenstände
sollten nach dem Marseiller Magazin geschaft werden. Seit we-
nigen Tagen hat aber eine neue ministerielle Depesche Gegenbe-
fehl gebracht, und das Touloner Magazin wird beibehalten. Wir
glauben mit Gewißheit annehmen zu können, daß dieser Befehl
auf den Entschluß des Ministeriums gegründet ist, die Okkupation
von Morea fortzusezen. Man kündigt an, daß drei neue Regi-
menter sich zu Toulon einschiffen sollen, um zu den noch in Mo-
rea zurükgebliebenen 1500 Mann zu stoßen. Das 20ste Linien-
regiment ist bezeichnet, einen Theil dieser neuen Truppensendung
auszumachen."

Das Journal du Commerce meldet: "Durch ein zu
Baltimore angekommenes Schif, das die Havannah am 1 Nov.
verlassen hatte, erfuhr man, daß die ganze spanische Flotte unter
dem Befehle des Admirals Laborde in diesen Hafen zurükgekehrt
wer. Von einer Rükkehr der Spanier, die zu Tampico kapitu-
lirt haben, nach der Insel Cuba verlautete in diesen Nachrichten
noch nichts.

Unsre Ministerialblätter haben nun ziem-
lich deutlich eingestanden, daß diplomatische Schritte bei den aus-
wärtigen Mächten gemacht worden sind, um sie gegen den revo-
lutionairen Geist der Mehrzahl zur Hülfe zu rufen. Die Eristenz
dieses Geistes wird hier als den fremden Kabinetten bewiesen
angenommen; wir, die so ganz unter den mancherlei Klassen der
Nation leben, können außer den Abgaben-Verweigerungsvereinen
auch nicht die geringste Spur einer revolutionairen Tendenz fin-

Allgemeine Zeitung.
Mit allerhöchſten Privilegien.
Dienſtag Nro. 12. 12 Januar 1830.


Großbritannien.
— Frankreich. (Schreiben aus Paris.)
— Deutſchland. (Schreiben aus Frankfurt.)
— Rußland. (Schreiben aus Obeſſa.)
— Türkei. (Schreiben aus Jaſſy.)
— Griechenland.
— Beilage Nro. 12.
Ueber den Gang des Staatspapierhandels im Jahre 1829.
— Auszüge des Courrier de Smyrne.
— Ankündigungen.
Außerordentliche Beilage Nro. 2.
Ankündigungen.



[Spaltenumbruch]
Großbritannien.

Konſol. 3Proz. 95¼; braſiliſche Fonds
74¼; griechiſche 30.

Der Globe ſagt: „Die engliſchen Journale ſcheinen die ein-
zige Quelle zu ſeyn, woraus die franzöſiſchen Blätter Alles ge-
ſchöpft haben, was ſie von Konferenzen in Bezug auf Griechenland
und die beyorſtehende Thronerhebung des Prinzen Leopold melde-
ten. Die engliſchen Journale wiſſen in dieſer Hinſicht ſelbſt nichts
Gewiſſes; die Pariſer Journale hatten aber das Talent zu entde-
ken, daß außer dem Jahrgehalte von 50,000 Pf. St., den der
Prinz Leopold von der engliſchen Nation empfängt, er für ſeine Per-
ſon noch ein Vermögen von 20 Millionen beſize. Wir wiſſen,
daß er von den 50,000 Pf. St. eine beträchtliche Summe zur Er-
höhung des Einkommens ſeiner Schweſter verwendet, und der große
Haushalt, den er unterhält, in Verbindung mit einem großen
Verluſte bei ſeinen Pachteinnahmen, dürfte wohl kaum durch die
obige Summe beſtritten werden können. Von einer erſparten
Summe kan alſo nicht die Rede ſeyn, und das prächtige Vermö-
gen von 20 Millionen Franken iſt leider nur eine glänzende
Fiktion.“

Der ſeit langer Zeit in England ſich aufhaltende k. fächſiſche
Legationsrath und Geſchäftsträger, Hr. Biedermann, kehrt nach
Sachſen zurük.

In Bezug auf die noch fortdauernden Prozeſſe des Kronan-
walds gegen die Oppoſitionsjournale ſagt der Standard: „Nie-
mand nimmt an den Verhandlungen des königl. Gerichtshofes in
Frankreich ſo großes Intereſſe als die Richter in der Kingsbench.
Wir erlanben uns nicht dieſen weiſen und ehrenwerthen Herren
ihre Bahn vorzuzeichnen, aber wir können nicht verhehlen, daß
die Augen von ganz Europa auf ſie gerichtet ſind, und es ſollte uns
leid thun, wenn der Name Seguier mit mehr Achtung und eh-
renvoller genannt würde als der ihrige. Die Welt iſt größer als
Weſtminſterhall.“

Man hatte zu London Nachrichten aus Buenos-apres bis zum
11 Okt. Die öffentliche Ruhe ward, dieſen zufolge, durch die neue
Regierung aufrecht erhalten. Man hat neue Steuern aufgelegt
und eine Tilgungskaſſe für den Rükkauf der Regierungspapiere er-
richtet, deren Diskonto ſehr geſunken war.

Frankreich.

Konſol. 5Proz. 109; 3Proz. 84, 60; Fal-
connet 92, 25.

Das Journal du Commerce meldet unterm 4 Jan.:
„Die Liquidation ward heute durch beträchtliche Diskontirungen
auf die Bank erleichtert. Nichts konnte inzwiſchen machen, daß
die Deklaſſirung der dreiprozentigen Renten, die ſeit zwei Mona-
[Spaltenumbruch] ten vor ſich geht, und wovon die meiſten Geſchäſtsleute auf der
Börſe vollkommen unterrichtet waren, durch eine unmittelbare
Klaſſirung erſezt worden wäre. Deswegen war das Fallen nicht
auffallend, und überdis fängt man auch an einzuſehen, daß das
Miniſterium vom 8 Aug. nur noch ein Scherz iſt, und wenn es
eine Wirkung ohne Urſache war, ſo ſcheint es nicht eine Urſache
ohne Wirkung werden zu müſſen.“

Der Meſſager des Chambres ſagt: „Seit einigen Tagen
ging das Gerücht, man wolle eine Reform mit dem Inſtitut der
Wechſelſenſale vornehmen. Einem Artikel in einem miniſteriel-
len Blatte zufolge ſcheint die Regierung auch nicht geſonnen, auf
dieſe Idee zu verzichten. Man ſoll nemlich im Sinne haben, die
Zahl der Wechſelſenſale zu vermehren, und im Falle dieſe öffent-
lichen Beamten ſich weigerten, neue Kollegen in ihre Körperſchaft
zuzulaſſen, würde man die Kompagnie aufheben, und der Handel
mit Staatspapieren ſollte dann ganz frei gegeben werden.“

Aus Toulon wird unterm 1 Jan. berichtet: „Das Magazin
von Lagergeräthſchaften zu Toulon ward durch eine miniſterielle
Entſcheidung aufgehoben, und die darin befindlichen Gegenſtände
ſollten nach dem Marſeiller Magazin geſchaft werden. Seit we-
nigen Tagen hat aber eine neue miniſterielle Depeſche Gegenbe-
fehl gebracht, und das Touloner Magazin wird beibehalten. Wir
glauben mit Gewißheit annehmen zu können, daß dieſer Befehl
auf den Entſchluß des Miniſteriums gegründet iſt, die Okkupation
von Morea fortzuſezen. Man kündigt an, daß drei neue Regi-
menter ſich zu Toulon einſchiffen ſollen, um zu den noch in Mo-
rea zurükgebliebenen 1500 Mann zu ſtoßen. Das 20ſte Linien-
regiment iſt bezeichnet, einen Theil dieſer neuen Truppenſendung
auszumachen.“

Das Journal du Commerce meldet: „Durch ein zu
Baltimore angekommenes Schif, das die Havannah am 1 Nov.
verlaſſen hatte, erfuhr man, daß die ganze ſpaniſche Flotte unter
dem Befehle des Admirals Laborde in dieſen Hafen zurükgekehrt
wer. Von einer Rükkehr der Spanier, die zu Tampico kapitu-
lirt haben, nach der Inſel Cuba verlautete in dieſen Nachrichten
noch nichts.

Unſre Miniſterialblätter haben nun ziem-
lich deutlich eingeſtanden, daß diplomatiſche Schritte bei den aus-
wärtigen Mächten gemacht worden ſind, um ſie gegen den revo-
lutionairen Geiſt der Mehrzahl zur Hülfe zu rufen. Die Eriſtenz
dieſes Geiſtes wird hier als den fremden Kabinetten bewieſen
angenommen; wir, die ſo ganz unter den mancherlei Klaſſen der
Nation leben, können außer den Abgaben-Verweigerungsvereinen
auch nicht die geringſte Spur einer revolutionairen Tendenz fin-

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[0001] Allgemeine Zeitung. Mit allerhöchſten Privilegien. Dienſtag Nro. 12. 12 Januar 1830. Großbritannien. — Frankreich. (Schreiben aus Paris.) — Deutſchland. (Schreiben aus Frankfurt.) — Rußland. (Schreiben aus Obeſſa.) — Türkei. (Schreiben aus Jaſſy.) — Griechenland. — Beilage Nro. 12. Ueber den Gang des Staatspapierhandels im Jahre 1829. — Auszüge des Courrier de Smyrne. — Ankündigungen. Außerordentliche Beilage Nro. 2. Ankündigungen. Großbritannien. London, 2 Jan.Konſol. 3Proz. 95¼; braſiliſche Fonds 74¼; griechiſche 30. Der Globe ſagt: „Die engliſchen Journale ſcheinen die ein- zige Quelle zu ſeyn, woraus die franzöſiſchen Blätter Alles ge- ſchöpft haben, was ſie von Konferenzen in Bezug auf Griechenland und die beyorſtehende Thronerhebung des Prinzen Leopold melde- ten. Die engliſchen Journale wiſſen in dieſer Hinſicht ſelbſt nichts Gewiſſes; die Pariſer Journale hatten aber das Talent zu entde- ken, daß außer dem Jahrgehalte von 50,000 Pf. St., den der Prinz Leopold von der engliſchen Nation empfängt, er für ſeine Per- ſon noch ein Vermögen von 20 Millionen beſize. Wir wiſſen, daß er von den 50,000 Pf. St. eine beträchtliche Summe zur Er- höhung des Einkommens ſeiner Schweſter verwendet, und der große Haushalt, den er unterhält, in Verbindung mit einem großen Verluſte bei ſeinen Pachteinnahmen, dürfte wohl kaum durch die obige Summe beſtritten werden können. Von einer erſparten Summe kan alſo nicht die Rede ſeyn, und das prächtige Vermö- gen von 20 Millionen Franken iſt leider nur eine glänzende Fiktion.“ Der ſeit langer Zeit in England ſich aufhaltende k. fächſiſche Legationsrath und Geſchäftsträger, Hr. Biedermann, kehrt nach Sachſen zurük. In Bezug auf die noch fortdauernden Prozeſſe des Kronan- walds gegen die Oppoſitionsjournale ſagt der Standard: „Nie- mand nimmt an den Verhandlungen des königl. Gerichtshofes in Frankreich ſo großes Intereſſe als die Richter in der Kingsbench. Wir erlanben uns nicht dieſen weiſen und ehrenwerthen Herren ihre Bahn vorzuzeichnen, aber wir können nicht verhehlen, daß die Augen von ganz Europa auf ſie gerichtet ſind, und es ſollte uns leid thun, wenn der Name Seguier mit mehr Achtung und eh- renvoller genannt würde als der ihrige. Die Welt iſt größer als Weſtminſterhall.“ Man hatte zu London Nachrichten aus Buenos-apres bis zum 11 Okt. Die öffentliche Ruhe ward, dieſen zufolge, durch die neue Regierung aufrecht erhalten. Man hat neue Steuern aufgelegt und eine Tilgungskaſſe für den Rükkauf der Regierungspapiere er- richtet, deren Diskonto ſehr geſunken war. Frankreich. Paris, 5 Jan.Konſol. 5Proz. 109; 3Proz. 84, 60; Fal- connet 92, 25. Das Journal du Commerce meldet unterm 4 Jan.: „Die Liquidation ward heute durch beträchtliche Diskontirungen auf die Bank erleichtert. Nichts konnte inzwiſchen machen, daß die Deklaſſirung der dreiprozentigen Renten, die ſeit zwei Mona- ten vor ſich geht, und wovon die meiſten Geſchäſtsleute auf der Börſe vollkommen unterrichtet waren, durch eine unmittelbare Klaſſirung erſezt worden wäre. Deswegen war das Fallen nicht auffallend, und überdis fängt man auch an einzuſehen, daß das Miniſterium vom 8 Aug. nur noch ein Scherz iſt, und wenn es eine Wirkung ohne Urſache war, ſo ſcheint es nicht eine Urſache ohne Wirkung werden zu müſſen.“ Der Meſſager des Chambres ſagt: „Seit einigen Tagen ging das Gerücht, man wolle eine Reform mit dem Inſtitut der Wechſelſenſale vornehmen. Einem Artikel in einem miniſteriel- len Blatte zufolge ſcheint die Regierung auch nicht geſonnen, auf dieſe Idee zu verzichten. Man ſoll nemlich im Sinne haben, die Zahl der Wechſelſenſale zu vermehren, und im Falle dieſe öffent- lichen Beamten ſich weigerten, neue Kollegen in ihre Körperſchaft zuzulaſſen, würde man die Kompagnie aufheben, und der Handel mit Staatspapieren ſollte dann ganz frei gegeben werden.“ Aus Toulon wird unterm 1 Jan. berichtet: „Das Magazin von Lagergeräthſchaften zu Toulon ward durch eine miniſterielle Entſcheidung aufgehoben, und die darin befindlichen Gegenſtände ſollten nach dem Marſeiller Magazin geſchaft werden. Seit we- nigen Tagen hat aber eine neue miniſterielle Depeſche Gegenbe- fehl gebracht, und das Touloner Magazin wird beibehalten. Wir glauben mit Gewißheit annehmen zu können, daß dieſer Befehl auf den Entſchluß des Miniſteriums gegründet iſt, die Okkupation von Morea fortzuſezen. Man kündigt an, daß drei neue Regi- menter ſich zu Toulon einſchiffen ſollen, um zu den noch in Mo- rea zurükgebliebenen 1500 Mann zu ſtoßen. Das 20ſte Linien- regiment iſt bezeichnet, einen Theil dieſer neuen Truppenſendung auszumachen.“ Das Journal du Commerce meldet: „Durch ein zu Baltimore angekommenes Schif, das die Havannah am 1 Nov. verlaſſen hatte, erfuhr man, daß die ganze ſpaniſche Flotte unter dem Befehle des Admirals Laborde in dieſen Hafen zurükgekehrt wer. Von einer Rükkehr der Spanier, die zu Tampico kapitu- lirt haben, nach der Inſel Cuba verlautete in dieſen Nachrichten noch nichts. ***Paris, 3 Jan.Unſre Miniſterialblätter haben nun ziem- lich deutlich eingeſtanden, daß diplomatiſche Schritte bei den aus- wärtigen Mächten gemacht worden ſind, um ſie gegen den revo- lutionairen Geiſt der Mehrzahl zur Hülfe zu rufen. Die Eriſtenz dieſes Geiſtes wird hier als den fremden Kabinetten bewieſen angenommen; wir, die ſo ganz unter den mancherlei Klaſſen der Nation leben, können außer den Abgaben-Verweigerungsvereinen auch nicht die geringſte Spur einer revolutionairen Tendenz fin-

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 12, 12. Januar 1830, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine12_1830/1>, abgerufen am 21.11.2024.