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Allgemeine Zeitung, Nr. 11, 11. Januar 1872.

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Allgemeine Zeitung.
Nr. 11. Augsburg, Donnerstag, 11 Januar 1872.


Das Abonnemement beträgt vierteljährlich: bei den Postämtern des deutsch-österreichi-
schen Postvereins .... fl. 4. oder Rthlr. 2. 8 Sgr. 7 Pf. excl. Stempelstener.
bei den Postämtern der Schweiz .... Fr. 12. 40 Cts. (halbjährl. Fr. 24. 20 Cts.)
" dem preuss. Postamt in Köln für die Vereinigten Staaten
von Nord-Amerika .......... Rthlr. 5. 15 Sgr. 9 Pf.
" demselben für England *) ........ Rthlr. 3. 25 Sgr.
" dem k. k. Postamt in Triest für Konstantinopel .... Oest. W. fl. 5. 62 Nkr.
" den Herren A. Detken u. Rocholl in Neapel, H Löscher in Turin,
Florenz und Rom, H. F. Münster in Verona und Venedig, Giusto
Ebhardt in Venedig, Padua und Bologna, Valentiner und Mues,
U. Hoepli in Mailand, J. Spithoever in Rom für Italien .. (in Papier) Fr. 19. 75.
Abonnements für Kreuzbandsendungen werden von der Expedition der Allg. Zeitung
jederzeit entgegengenommen und von derselben berechnet für den ganzen deutsch-
österreichischen Postverein
incl. Francatur mit Thlr. 1. -- monatlich, für das Aus-
land entsprechend den Francaturgebühren höher, und zwar pro Quartal:
für Belgien, Italien, Schweiz ......... Fr. 19. 75 Cts.
" Dänemark, England, *) Frankreich, **) Niederlande, Türkei Fr. 25. -- Cts.
" Griechenland, Portugal und Spanien, **) Aegypten, Nord-
amerika
(über Bremen), Süd- und Mittelamerika, Capland,
Australien
............. Fr. 31. -- Cts.
" Indien, China, Japan .......... Fr. 37. -- Cts.


Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. Für die Redaction verantwortlich: Dr. J. v. Gosen.



Uebersicht.
Die amerikanische Anklageschrift gegen England.
Aus Rußland.
Proceß wegen Ermordung der Geiseln der Commune.
Deutsches Reich. München: Die Beschwerde des Bischofs von Augsburg
wegen Verfassungsverletzung. Interpellation in Betreff des Amberger Begräb-
nisses. Aus Baden: Aenderungen in der Aemter- und Gerichtsorganisation.
Berlin: Diplomatisches. Personalien. Die oberste Marinebehörde. Plenar-
sitzung des Bundesraths. Der Oberkirchenrath. Altkatholisches. Die Stimmung
in den neuen Provinzen. Die Forstverwaltung in Elsaß-Lothringen. Aus dem
Abgeordnetenhaus. Metz: Dankdepesche der Kaiserin.
Oesterreichisch-ungarische Monarchie. Aus Oesterreich: Der Adreß-
entwurf des Abgeordnetenhauses. Wien: Auffahrt des englischen Botschafters.
Großbritannien. Die amerikanische Anklageschrift. Der Prinz von Wales und
seine Aerzte. Neue Todtenliste. Hr. Gregory. Die Ansprache Hartingtons. Die
Internationale. Irisches. Die Diamantenfelder.
Frankreich. Die Wahl Vautrain's. Einflüsse der Wahlergebnisse.
Verschiedenes.
Industrie, Handel und Verkehr.
Telegraphische Berichte.

Graf Arnim überreichte heute Nachmittags um
2 Uhr in Versailles seine Beglaubigungsschreiben als deutscher Botschafter. Ein
feierliches Ceremoniell fand nicht statt, da solches unter der gegenwärtigen Regie-
rung nicht gebräuchlich ist. Nach dem officiellen Empfang besuchten der Graf und
die Gräsin Arnim den Präsidenten Thiers und den Minister Graf Remusat.

Die Nationalversammlung genehmigte die Zusatz-
convention von Frankfurt. Beginn der Discussion über die Besteuerung der
Mobiliarwerthe. Finanzminister Pouyer-Quertier beantragt die Dringlichkeit. --
Bei Uebergabe seines Beglaubigungsschreibens versicherte Graf Arnim dem Hrn.
Thiers: daß die in seinem Schreiben vom 1 d. für Hrn. Thiers und Frankreich
ausgedrückten Gefühle jene seiner Regierung seien. -- Nach dem Endergebniß der
Wahlen sind im Norddepartement zwei Conservative gewählt worden. (Dupont
und Bergerot sind unterlegen, dagegen Deregnaucourt, Maire von Roubaix, und
Soins, Stadtrath von Lille, gewählt. D. R.) -- Goulard, Gesandter beim
italienischen Hofe, geht diese Woche nach Rom.

Die Deputirtenkammer ward durch königliches Decret
aufgelöst.

Der englische Botschafter, Elliot, ist
abgereist.

Eröffnungscurse. Oesterr. Creditactien 346,
Staatsbahn 4041/2, 1860er L. 92 1/8 , 1882er Amerikaner 96 3/8 , Lombarden 2181/4, Silber-
rente 65, Galizier 265, Spanier 321/4. Tendenz: fest.

Anfangsbericht. Oesterr. Creditactien 198,
1860er L. 92, österr.-franz. Staatsbahn 2351/4, Lombarden 128, Italiener 69 5/8 ,
1882er Amerikaner 96 7/8 , Türken 493/4, Rumänier 45, Köln-Mindener Präm.-Anl. 99 3/8 ,
Disconto-Commandit --, Galizier 1133/4. Stimmung: sehr fest und belebt.

Vorbörse. Creditactien 339.60, Lombarden 213.30, Anglo-
Austrian 334, Napoleons 9.10, Unionsbank 290.50. Tendenz: fest.

Schlußcurse. 3proc. Consols 92, 1882er Amerikaner
92 1/8 , Türken 52, 3proc. Spanier 32.

Baumwollbericht. Tagesumsatz 15,000 Ballen, hievon
5000 B. für Speculation. Tendenz: fest. Orleans 10, middl. Amerik. 10, fair
Dhollera 7 7/8 -8, middl. fair Dhollera 7 3/8 , good middl. Dhollera 7, middl. Dhollera 61/4,
fair Bengal 61/4, fair Omra 8, good fair Omra 81/4, Pernam 9 7/8 , Smyrna 81/4, Egyp-
tian 10 7/8 . Tagesimport 33,140 B., davon amerikanische 23,019 B.

Goldagio 108 7/8 , Wechsel in Gold 1091/4, 1882er Bonds
110 1/8 , 1885er 109 7/8 , 1904er 109 7/8 , Illinois 134, Eriebahn 36 1/8 , Baumwolle 211/2,
Petroleum in Philadelphia 22, Mehl --.



Verkehr.
(Deutsch-italienischer Eisenbahnverkehr.)

Die
durchgehenden Züge zwischen Deutschland und Italien verkehren nun in folgender Weise:
a) Schnellzug von München ab um 11 Uhr Nachts, in Innsbruck an um 3 Uhr 38 M.
Nachts, in Verona um 2 Uhr 5 M. Nachmittags, in Padua um 5 Uhr 35 M. Nachm.,
in Bologna 10 Uhr 40 M. Abends, in Rom 11 Uhr 50 M. Morgens; b) Schnellzug
von Rom ab um 9 Uhr 30 M. Vormittags, in Bologna an um 11 Uhr 45 M. Nachts;
in Padna 3 Uhr 25 M. Morgens, in Verona 9 Uhr 26 M. Vormittags, in Verona ab
um 2 Uhr 12 M. Nachmittags, in Innsbruck 12 Uhr 4 M. Nachts, in München 5 Uhr
Morgens. Hiezu kommt jetzt noch ein zweiter durchgehender Zug, der aber auf der Strecke
München-Verona, resp. Verona-München, nur als Postzug verkehrt, nämlich: c) von München
ab um 10 Uhr 45 M. Vormittags, in Junsbruck an um 5 Uhr 40 M. Abends, in Verona
6 Uhr 20 M Morgens, in Padua 9 Uhr 45 M. Vormittags, in Bologna 1 Uhr 20 M.
Nachmittags, in Rom 6 Uhr Morgens; d) von Rom ab um 10 Uhr Nachts, in Bologna
an um 12 Uhr Mittags, in Padua 3 Uhr 40 M. Nachmittags, in Verona 7 Uhr 36 M
Abends; von Verona ab um 7 Uhr 40 M. Abends, in Junsbruck an um 7 Uhr 50 M.,
Morgens, in München 3 Uhr 25 M. Nachmittags. Diese Züge haben alle in München
Anschluß nach, resp. von Leipzig-Berlin. Sehr zu wünschen wäre daß zwischen der baye-
rischen Staatsbahn und der österreichischen Südbahn noch eine Verständigung erfolgen
möchte über die Umwandlung der theilweisen Postzüge c und d in vollständige Schnellzüge.



Die amerikanische Anklageschrift gegen England.

* In schöner Ausstattung liegt uns der stattliche Band vor den die Re-
gierung der Vereinigten Staaten den Genfer Schiedsrichtern als Grundlage
ihrer Entscheidungen unterbreitet. Auf 500 Seiten wird der Stoff abgehandelt,
der aus sechs Capiteln besteht. Das erste bespricht den Washingtoner Vertrag
und seine Veranlassungen. Im zweiten, der eine reine Anklageschrift gegen Eng-
land, ist das "unfreundliche" Benehmen Englands während der Insurrection ge-
schildert; das dritte handelt von den Pflichten die England als neutraler Staat
gegen Amerika habe, und das vierte von den Fehlern die sich England zu Schulden
kommen ließ. Der fünfte Theil bespricht die Angelegenheit der Kreuzer, und der
letzte macht dem Schiedsgericht einige Vorschläge. Beigegeben ist eine Karte. Ueber
das Buch selbst spricht sich die "Saturday Review" in folgender Weise aus, die
uns nicht ungeeignet schien reproducirt zu werden. Sie sagt:

"Glücklicherweise ist es nicht wahrscheinlich daß die englische Regierung in
Genf ihre Gemüthsruhe verlieren wird, vielleicht aber hat schon der größere Theil
des englischen Volks in der letzten Woche angefangen die allgemeine Genugthuung,
mit welcher man auf den Vertrag von Washington zu blicken gewohnt war, auf
ein bescheideneres Maß zurückzuführen. Die wenigen Andersdenkenden, welche der
Meinung waren daß die nationale Ehre nicht hinreichend gewahrt worden sei, und
daß man bei so schrankenlosen Zugeständnissen Gefahr lief, geben gern zu daß es
nutzlos war sich gegen die Vorurtheile des Parlaments und der allgemeinen Mei-
nung aufzulehnen; auch können sie nicht Genugthuung aus dem Beweise schöpfen
daß ihre Zweifel und Besorgnisse wohl begründet waren. In Wahrheit war der
Eindruck den der eingefleischte Haß Amerika's jüngst in England hervorgebracht
hat ein allgemeiner, und es überrascht nicht daß man die Erlangung eines so
wünschenswerthen Zieles des schweren Preises für würdig erachtete, um den sie
möglich war. Die Rechtsschrift oder, wie ihre Verfasser sie mit Recht nennen, die
Anklageschrift gegen England wird alle die aus ihren Träumen gerissen haben
welche nicht hartnäckig entschlossen waren an ihren liebenswürdigen Illusionen
festzuhalten. Hrn. Sumners Rede, General Butlers öftere Tiraden, General
Grants Botschaft an den Congreß im December 1870, Hrn. Hamilton Fishs Note
an Lord Clarendon in einer frühern Epoche, waren freundschaftlich, gemäßigt und
vernünftig im Vergleich mit der ausschweifenden Anklageschrift, die dem Genfer
Tribunal als Entschuldigung für ungeheuerliche und unglaubliche Forderungen
vorgelegt werden soll. Hr. Bancroft Davis, der mit der Bearbeitung des Falls
betraut war, wurde dabei von Hrn. Beaman unterstützt, dem Verfasser mehrerer
Pamphlete, die schließlich von dem "Historicus" beantwortet wurden, und ihre
gemeinsame Schöpfung ward revidirt von Hrn. Caleb Cushing, der als General-
Staatsanwalt unter der Präsidentschaft des Hrn. Pierce öffentlich die Hoffnung
aussprach: daß eine gerichtliche Verfolgung die man gegen den englischen Gesand-
ten anstrenge, "wiederhallen würde am Throne der Königin Victoria." Die Gereizt-
heit welche dem Bürgerkriege lange vorausgieng, ward fort und fort genährt als
alle Vorwände zu einer Feindschaft sich schon geändert hatten. Der "Spectator,"
in nicht unnatürlicher Verwirrung darüber daß seine Hoffnungen und Prophezeiun-
gen getäuscht worden waren, rügte die "M. Post" wegen einer Aufstellung, derzu-
folge die amerikanischen Forderungen die Höhe von 400 oder 500 Mill. Pf. St. errei-
chen würden. Da nun für die vermeintliche Verlängerung des Krieges während
zweier Jahre Schadenersatz gefordert wird, so erreicht die Berechnung der "M.
Post" noch nicht einmal die Höhe der Summe die man sich zu erpressen vorgenommen
hat. Wahr ist es daß kein möglicher Grund angeführt werden kann, um zu zeigen
daß die Flucht der "Alabama" den Krieg um zwei Jahre, oder zwei Monate, oder
nur einen Tag verlängert habe, aber augenblicklich ist nicht so sehr die Gerechtigkeit
des Anspruchs in Frage als die Gesinnungsweise derer die ihn vorbringen.

Man war sich in England allgemein darüber klar daß in Gemäßheit der
Bestimmungen des Vertrags ein Anspruch auf Schadenersatz, sei es nun aus Un-
redlichkeit oder aus Rachsucht, nicht gemacht werden könne. Das beispiellose Zu-
geständniß der englischen Bevollmächtigten, die das Bedauern ihrer Regierung in
Betreff von Handlungen ausdrückten die nichts unrechtes enthielten, hätte allein

*) Für England auch bei Hrn. A. Siegle, 110 Leadenhall Street E. C. in London.
*) Für England auch bei Hrn. A. Siegle, 110 Leadenhall Street E. C. in London.
**) Für Frankreich, Portugal und Spanien auch bei den HH. G. Alexandre (Cour du Commerce, St.-Andre-des-Arts, 2) und F. Klincksieck (Nr. 11, rue de Lille) in Paris.
**) Für Frankreich, Portugal und Spanien auch bei den HH. G. Alexandre (Cour du Commerce, St.-Andre-des-Arts, 2) und F. Klincksieck (Nr. 11, rue de Lille) in Paris.
Allgemeine Zeitung.
Nr. 11. Augsburg, Donnerſtag, 11 Januar 1872.


Das Abonnemement beträgt vierteljährlich: bei den Postämtern des deutsch-österreichi-
schen Postvereins .... fl. 4. oder Rthlr. 2. 8 Sgr. 7 Pf. excl. Stempelstener.
bei den Postämtern der Schweiz .... Fr. 12. 40 Cts. (halbjährl. Fr. 24. 20 Cts.)
„ dem preuss. Postamt in Köln für die Vereinigten Staaten
von Nord-Amerika .......... Rthlr. 5. 15 Sgr. 9 Pf.
„ demselben für England *) ........ Rthlr. 3. 25 Sgr.
„ dem k. k. Postamt in Triest für Konstantinopel .... Oest. W. fl. 5. 62 Nkr.
„ den Herren A. Detken u. Rocholl in Neapel, H Löscher in Turin,
Florenz und Rom, H. F. Münster in Verona und Venedig, Giusto
Ebhardt in Venedig, Padua und Bologna, Valentiner und Mues,
U. Hoepli in Mailand, J. Spithoever in Rom für Italien .. (in Papier) Fr. 19. 75.
Abonnements für Kreuzbandsendungen werden von der Expedition der Allg. Zeitung
jederzeit entgegengenommen und von derselben berechnet für den ganzen deutsch-
österreichischen Postverein
incl. Francatur mit Thlr. 1. — monatlich, für das Aus-
land entsprechend den Francaturgebühren höher, und zwar pro Quartal:
für Belgien, Italien, Schweiz ......... Fr. 19. 75 Cts.
Dänemark, England, *) Frankreich, **) Niederlande, Türkei Fr. 25. — Cts.
Griechenland, Portugal und Spanien, **) Aegypten, Nord-
amerika
(über Bremen), Süd- und Mittelamerika, Capland,
Australien
............. Fr. 31. — Cts.
Indien, China, Japan .......... Fr. 37. — Cts.


Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung. Für die Redaction verantwortlich: Dr. J. v. Goſen.



Ueberſicht.
Die amerikaniſche Anklageſchrift gegen England.
Aus Rußland.
Proceß wegen Ermordung der Geiſeln der Commune.
Deutſches Reich. München: Die Beſchwerde des Biſchofs von Augsburg
wegen Verfaſſungsverletzung. Interpellation in Betreff des Amberger Begräb-
niſſes. Aus Baden: Aenderungen in der Aemter- und Gerichtsorganiſation.
Berlin: Diplomatiſches. Perſonalien. Die oberſte Marinebehörde. Plenar-
ſitzung des Bundesraths. Der Oberkirchenrath. Altkatholiſches. Die Stimmung
in den neuen Provinzen. Die Forſtverwaltung in Elſaß-Lothringen. Aus dem
Abgeordnetenhaus. Metz: Dankdepeſche der Kaiſerin.
Oeſterreichiſch-ungariſche Monarchie. Aus Oeſterreich: Der Adreß-
entwurf des Abgeordnetenhauſes. Wien: Auffahrt des engliſchen Botſchafters.
Großbritannien. Die amerikaniſche Anklageſchrift. Der Prinz von Wales und
ſeine Aerzte. Neue Todtenliſte. Hr. Gregory. Die Anſprache Hartingtons. Die
Internationale. Iriſches. Die Diamantenfelder.
Frankreich. Die Wahl Vautrain’s. Einflüſſe der Wahlergebniſſe.
Verſchiedenes.
Induſtrie, Handel und Verkehr.
Telegraphiſche Berichte.

Graf Arnim überreichte heute Nachmittags um
2 Uhr in Verſailles ſeine Beglaubigungsſchreiben als deutſcher Botſchafter. Ein
feierliches Ceremoniell fand nicht ſtatt, da ſolches unter der gegenwärtigen Regie-
rung nicht gebräuchlich iſt. Nach dem officiellen Empfang beſuchten der Graf und
die Gräſin Arnim den Präſidenten Thiers und den Miniſter Graf Rémuſat.

Die Nationalverſammlung genehmigte die Zuſatz-
convention von Frankfurt. Beginn der Discuſſion über die Beſteuerung der
Mobiliarwerthe. Finanzminiſter Pouyer-Quertier beantragt die Dringlichkeit. —
Bei Uebergabe ſeines Beglaubigungsſchreibens verſicherte Graf Arnim dem Hrn.
Thiers: daß die in ſeinem Schreiben vom 1 d. für Hrn. Thiers und Frankreich
ausgedrückten Gefühle jene ſeiner Regierung ſeien. — Nach dem Endergebniß der
Wahlen ſind im Norddepartement zwei Conſervative gewählt worden. (Dupont
und Bergerot ſind unterlegen, dagegen Deregnaucourt, Maire von Roubaix, und
Soins, Stadtrath von Lille, gewählt. D. R.) — Goulard, Geſandter beim
italieniſchen Hofe, geht dieſe Woche nach Rom.

Die Deputirtenkammer ward durch königliches Decret
aufgelöst.

Der engliſche Botſchafter, Elliot, iſt
abgereist.

Eröffnungscurſe. Oeſterr. Creditactien 346,
Staatsbahn 404½, 1860er L. 92⅛, 1882er Amerikaner 96⅜, Lombarden 218¼, Silber-
rente 65, Galizier 265, Spanier 32¼. Tendenz: feſt.

Anfangsbericht. Oeſterr. Creditactien 198,
1860er L. 92, öſterr.-franz. Staatsbahn 235¼, Lombarden 128, Italiener 69⅝,
1882er Amerikaner 96⅞, Türken 49¾, Rumänier 45, Köln-Mindener Präm.-Anl. 99⅜,
Disconto-Commandit —, Galizier 113¾. Stimmung: ſehr feſt und belebt.

Vorbörſe. Creditactien 339.60, Lombarden 213.30, Anglo-
Auſtrian 334, Napoleons 9.10, Unionsbank 290.50. Tendenz: feſt.

Schlußcurſe. 3proc. Conſols 92, 1882er Amerikaner
92⅛, Türken 52, 3proc. Spanier 32.

Baumwollbericht. Tagesumſatz 15,000 Ballen, hievon
5000 B. für Speculation. Tendenz: feſt. Orleans 10, middl. Amerik. 10, fair
Dhollera 7⅞–8, middl. fair Dhollera 7⅜, good middl. Dhollera 7, middl. Dhollera 6¼,
fair Bengal 6¼, fair Omra 8, good fair Omra 8¼, Pernam 9⅞, Smyrna 8¼, Egyp-
tian 10⅞. Tagesimport 33,140 B., davon amerikaniſche 23,019 B.

Goldagio 108⅞, Wechſel in Gold 109¼, 1882er Bonds
110⅛, 1885er 109⅞, 1904er 109⅞, Illinois 134, Eriebahn 36⅛, Baumwolle 21½,
Petroleum in Philadelphia 22, Mehl —.



Verkehr.
(Deutſch-italieniſcher Eiſenbahnverkehr.)

Die
durchgehenden Züge zwiſchen Deutſchland und Italien verkehren nun in folgender Weiſe:
a) Schnellzug von München ab um 11 Uhr Nachts, in Innsbruck an um 3 Uhr 38 M.
Nachts, in Verona um 2 Uhr 5 M. Nachmittags, in Padua um 5 Uhr 35 M. Nachm.,
in Bologna 10 Uhr 40 M. Abends, in Rom 11 Uhr 50 M. Morgens; b) Schnellzug
von Rom ab um 9 Uhr 30 M. Vormittags, in Bologna an um 11 Uhr 45 M. Nachts;
in Padna 3 Uhr 25 M. Morgens, in Verona 9 Uhr 26 M. Vormittags, in Verona ab
um 2 Uhr 12 M. Nachmittags, in Innsbruck 12 Uhr 4 M. Nachts, in München 5 Uhr
Morgens. Hiezu kommt jetzt noch ein zweiter durchgehender Zug, der aber auf der Strecke
München-Verona, reſp. Verona-München, nur als Poſtzug verkehrt, nämlich: c) von München
ab um 10 Uhr 45 M. Vormittags, in Junsbruck an um 5 Uhr 40 M. Abends, in Verona
6 Uhr 20 M Morgens, in Padua 9 Uhr 45 M. Vormittags, in Bologna 1 Uhr 20 M.
Nachmittags, in Rom 6 Uhr Morgens; d) von Rom ab um 10 Uhr Nachts, in Bologna
an um 12 Uhr Mittags, in Padua 3 Uhr 40 M. Nachmittags, in Verona 7 Uhr 36 M
Abends; von Verona ab um 7 Uhr 40 M. Abends, in Junsbruck an um 7 Uhr 50 M.,
Morgens, in München 3 Uhr 25 M. Nachmittags. Dieſe Züge haben alle in München
Anſchluß nach, reſp. von Leipzig-Berlin. Sehr zu wünſchen wäre daß zwiſchen der baye-
riſchen Staatsbahn und der öſterreichiſchen Südbahn noch eine Verſtändigung erfolgen
möchte über die Umwandlung der theilweiſen Poſtzüge c und d in vollſtändige Schnellzüge.



Die amerikaniſche Anklageſchrift gegen England.

* In ſchöner Ausſtattung liegt uns der ſtattliche Band vor den die Re-
gierung der Vereinigten Staaten den Genfer Schiedsrichtern als Grundlage
ihrer Entſcheidungen unterbreitet. Auf 500 Seiten wird der Stoff abgehandelt,
der aus ſechs Capiteln beſteht. Das erſte beſpricht den Waſhingtoner Vertrag
und ſeine Veranlaſſungen. Im zweiten, der eine reine Anklageſchrift gegen Eng-
land, iſt das „unfreundliche“ Benehmen Englands während der Inſurrection ge-
ſchildert; das dritte handelt von den Pflichten die England als neutraler Staat
gegen Amerika habe, und das vierte von den Fehlern die ſich England zu Schulden
kommen ließ. Der fünfte Theil beſpricht die Angelegenheit der Kreuzer, und der
letzte macht dem Schiedsgericht einige Vorſchläge. Beigegeben iſt eine Karte. Ueber
das Buch ſelbſt ſpricht ſich die „Saturday Review“ in folgender Weiſe aus, die
uns nicht ungeeignet ſchien reproducirt zu werden. Sie ſagt:

„Glücklicherweiſe iſt es nicht wahrſcheinlich daß die engliſche Regierung in
Genf ihre Gemüthsruhe verlieren wird, vielleicht aber hat ſchon der größere Theil
des engliſchen Volks in der letzten Woche angefangen die allgemeine Genugthuung,
mit welcher man auf den Vertrag von Waſhington zu blicken gewohnt war, auf
ein beſcheideneres Maß zurückzuführen. Die wenigen Andersdenkenden, welche der
Meinung waren daß die nationale Ehre nicht hinreichend gewahrt worden ſei, und
daß man bei ſo ſchrankenloſen Zugeſtändniſſen Gefahr lief, geben gern zu daß es
nutzlos war ſich gegen die Vorurtheile des Parlaments und der allgemeinen Mei-
nung aufzulehnen; auch können ſie nicht Genugthuung aus dem Beweiſe ſchöpfen
daß ihre Zweifel und Beſorgniſſe wohl begründet waren. In Wahrheit war der
Eindruck den der eingefleiſchte Haß Amerika’s jüngſt in England hervorgebracht
hat ein allgemeiner, und es überraſcht nicht daß man die Erlangung eines ſo
wünſchenswerthen Zieles des ſchweren Preiſes für würdig erachtete, um den ſie
möglich war. Die Rechtsſchrift oder, wie ihre Verfaſſer ſie mit Recht nennen, die
Anklageſchrift gegen England wird alle die aus ihren Träumen geriſſen haben
welche nicht hartnäckig entſchloſſen waren an ihren liebenswürdigen Illuſionen
feſtzuhalten. Hrn. Sumners Rede, General Butlers öftere Tiraden, General
Grants Botſchaft an den Congreß im December 1870, Hrn. Hamilton Fiſhs Note
an Lord Clarendon in einer frühern Epoche, waren freundſchaftlich, gemäßigt und
vernünftig im Vergleich mit der ausſchweifenden Anklageſchrift, die dem Genfer
Tribunal als Entſchuldigung für ungeheuerliche und unglaubliche Forderungen
vorgelegt werden ſoll. Hr. Bancroft Davis, der mit der Bearbeitung des Falls
betraut war, wurde dabei von Hrn. Beaman unterſtützt, dem Verfaſſer mehrerer
Pamphlete, die ſchließlich von dem „Historicus“ beantwortet wurden, und ihre
gemeinſame Schöpfung ward revidirt von Hrn. Caleb Cuſhing, der als General-
Staatsanwalt unter der Präſidentſchaft des Hrn. Pierce öffentlich die Hoffnung
ausſprach: daß eine gerichtliche Verfolgung die man gegen den engliſchen Geſand-
ten anſtrenge, „wiederhallen würde am Throne der Königin Victoria.“ Die Gereizt-
heit welche dem Bürgerkriege lange vorausgieng, ward fort und fort genährt als
alle Vorwände zu einer Feindſchaft ſich ſchon geändert hatten. Der „Spectator,“
in nicht unnatürlicher Verwirrung darüber daß ſeine Hoffnungen und Prophezeiun-
gen getäuſcht worden waren, rügte die „M. Poſt“ wegen einer Aufſtellung, derzu-
folge die amerikaniſchen Forderungen die Höhe von 400 oder 500 Mill. Pf. St. errei-
chen würden. Da nun für die vermeintliche Verlängerung des Krieges während
zweier Jahre Schadenerſatz gefordert wird, ſo erreicht die Berechnung der „M.
Poſt“ noch nicht einmal die Höhe der Summe die man ſich zu erpreſſen vorgenommen
hat. Wahr iſt es daß kein möglicher Grund angeführt werden kann, um zu zeigen
daß die Flucht der „Alabama“ den Krieg um zwei Jahre, oder zwei Monate, oder
nur einen Tag verlängert habe, aber augenblicklich iſt nicht ſo ſehr die Gerechtigkeit
des Anſpruchs in Frage als die Geſinnungsweiſe derer die ihn vorbringen.

Man war ſich in England allgemein darüber klar daß in Gemäßheit der
Beſtimmungen des Vertrags ein Anſpruch auf Schadenerſatz, ſei es nun aus Un-
redlichkeit oder aus Rachſucht, nicht gemacht werden könne. Das beiſpielloſe Zu-
geſtändniß der engliſchen Bevollmächtigten, die das Bedauern ihrer Regierung in
Betreff von Handlungen ausdrückten die nichts unrechtes enthielten, hätte allein

*) Für England auch bei Hrn. A. Siegle, 110 Leadenhall Street E. C. in London.
*) Für England auch bei Hrn. A. Siegle, 110 Leadenhall Street E. C. in London.
**) Für Frankreich, Portugal und Spanien auch bei den HH. G. Alexandre (Cour du Commerce, St.-André-des-Arts, 2) und F. Klincksieck (Nr. 11, rue de Lille) in Paris.
**) Für Frankreich, Portugal und Spanien auch bei den HH. G. Alexandre (Cour du Commerce, St.-André-des-Arts, 2) und F. Klincksieck (Nr. 11, rue de Lille) in Paris.
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Mobiliarwerthe. Finanzmini&#x017F;ter Pouyer-Quertier beantragt die Dringlichkeit. &#x2014;<lb/>
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Anklage&#x017F;chrift gegen England wird alle die aus ihren Träumen geri&#x017F;&#x017F;en haben<lb/>
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[0001] Allgemeine Zeitung. Nr. 11. Augsburg, Donnerſtag, 11 Januar 1872. Das Abonnemement beträgt vierteljährlich: bei den Postämtern des deutsch-österreichi- schen Postvereins .... fl. 4. oder Rthlr. 2. 8 Sgr. 7 Pf. excl. Stempelstener. bei den Postämtern der Schweiz .... Fr. 12. 40 Cts. (halbjährl. Fr. 24. 20 Cts.) „ dem preuss. Postamt in Köln für die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika .......... Rthlr. 5. 15 Sgr. 9 Pf. „ demselben für England *) ........ Rthlr. 3. 25 Sgr. „ dem k. k. Postamt in Triest für Konstantinopel .... Oest. W. fl. 5. 62 Nkr. „ den Herren A. Detken u. Rocholl in Neapel, H Löscher in Turin, Florenz und Rom, H. F. Münster in Verona und Venedig, Giusto Ebhardt in Venedig, Padua und Bologna, Valentiner und Mues, U. Hoepli in Mailand, J. Spithoever in Rom für Italien .. (in Papier) Fr. 19. 75. Abonnements für Kreuzbandsendungen werden von der Expedition der Allg. Zeitung jederzeit entgegengenommen und von derselben berechnet für den ganzen deutsch- österreichischen Postverein incl. Francatur mit Thlr. 1. — monatlich, für das Aus- land entsprechend den Francaturgebühren höher, und zwar pro Quartal: für Belgien, Italien, Schweiz ......... Fr. 19. 75 Cts. „ Dänemark, England, *) Frankreich, **) Niederlande, Türkei Fr. 25. — Cts. „ Griechenland, Portugal und Spanien, **) Aegypten, Nord- amerika (über Bremen), Süd- und Mittelamerika, Capland, Australien ............. Fr. 31. — Cts. „ Indien, China, Japan .......... Fr. 37. — Cts. Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung. Für die Redaction verantwortlich: Dr. J. v. Goſen. Ueberſicht. Die amerikaniſche Anklageſchrift gegen England. Aus Rußland. Proceß wegen Ermordung der Geiſeln der Commune. Deutſches Reich. München: Die Beſchwerde des Biſchofs von Augsburg wegen Verfaſſungsverletzung. Interpellation in Betreff des Amberger Begräb- niſſes. Aus Baden: Aenderungen in der Aemter- und Gerichtsorganiſation. Berlin: Diplomatiſches. Perſonalien. Die oberſte Marinebehörde. Plenar- ſitzung des Bundesraths. Der Oberkirchenrath. Altkatholiſches. Die Stimmung in den neuen Provinzen. Die Forſtverwaltung in Elſaß-Lothringen. Aus dem Abgeordnetenhaus. Metz: Dankdepeſche der Kaiſerin. Oeſterreichiſch-ungariſche Monarchie. Aus Oeſterreich: Der Adreß- entwurf des Abgeordnetenhauſes. Wien: Auffahrt des engliſchen Botſchafters. Großbritannien. Die amerikaniſche Anklageſchrift. Der Prinz von Wales und ſeine Aerzte. Neue Todtenliſte. Hr. Gregory. Die Anſprache Hartingtons. Die Internationale. Iriſches. Die Diamantenfelder. Frankreich. Die Wahl Vautrain’s. Einflüſſe der Wahlergebniſſe. Verſchiedenes. Induſtrie, Handel und Verkehr. Telegraphiſche Berichte. (*) Verſailles, 9 Jan. Graf Arnim überreichte heute Nachmittags um 2 Uhr in Verſailles ſeine Beglaubigungsſchreiben als deutſcher Botſchafter. Ein feierliches Ceremoniell fand nicht ſtatt, da ſolches unter der gegenwärtigen Regie- rung nicht gebräuchlich iſt. Nach dem officiellen Empfang beſuchten der Graf und die Gräſin Arnim den Präſidenten Thiers und den Miniſter Graf Rémuſat. * Verſailles, 9 Jan. Die Nationalverſammlung genehmigte die Zuſatz- convention von Frankfurt. Beginn der Discuſſion über die Beſteuerung der Mobiliarwerthe. Finanzminiſter Pouyer-Quertier beantragt die Dringlichkeit. — Bei Uebergabe ſeines Beglaubigungsſchreibens verſicherte Graf Arnim dem Hrn. Thiers: daß die in ſeinem Schreiben vom 1 d. für Hrn. Thiers und Frankreich ausgedrückten Gefühle jene ſeiner Regierung ſeien. — Nach dem Endergebniß der Wahlen ſind im Norddepartement zwei Conſervative gewählt worden. (Dupont und Bergerot ſind unterlegen, dagegen Deregnaucourt, Maire von Roubaix, und Soins, Stadtrath von Lille, gewählt. D. R.) — Goulard, Geſandter beim italieniſchen Hofe, geht dieſe Woche nach Rom. * Athen, 9 Jan. Die Deputirtenkammer ward durch königliches Decret aufgelöst. * Konſtantinopel, 10 Jan. Der engliſche Botſchafter, Elliot, iſt abgereist. * Frankfurt a. M., 10 Jan. Eröffnungscurſe. Oeſterr. Creditactien 346, Staatsbahn 404½, 1860er L. 92⅛, 1882er Amerikaner 96⅜, Lombarden 218¼, Silber- rente 65[FORMEL], Galizier 265, Spanier 32¼. Tendenz: feſt. * Berlin, 10 Jan., 12 Uhr 10 M. Anfangsbericht. Oeſterr. Creditactien 198, 1860er L. 92, öſterr.-franz. Staatsbahn 235¼, Lombarden 128, Italiener 69⅝, 1882er Amerikaner 96⅞, Türken 49¾, Rumänier 45, Köln-Mindener Präm.-Anl. 99⅜, Disconto-Commandit —, Galizier 113¾. Stimmung: ſehr feſt und belebt. * Wien, 10 Jan. Vorbörſe. Creditactien 339.60, Lombarden 213.30, Anglo- Auſtrian 334, Napoleons 9.10, Unionsbank 290.50. Tendenz: feſt. * London, 9 Jan. Schlußcurſe. 3proc. Conſols 92[FORMEL], 1882er Amerikaner 92⅛, Türken 52[FORMEL], 3proc. Spanier 32[FORMEL]. * Liverpool, 9 Jan. Baumwollbericht. Tagesumſatz 15,000 Ballen, hievon 5000 B. für Speculation. Tendenz: feſt. Orleans 10[FORMEL], middl. Amerik. 10[FORMEL], fair Dhollera 7⅞–8, middl. fair Dhollera 7⅜, good middl. Dhollera 7, middl. Dhollera 6¼, fair Bengal 6¼, fair Omra 8, good fair Omra 8¼, Pernam 9⅞, Smyrna 8¼, Egyp- tian 10⅞. Tagesimport 33,140 B., davon amerikaniſche 23,019 B. * New-York, 9 Jan. Goldagio 108⅞, Wechſel in Gold 109¼, 1882er Bonds 110⅛, 1885er 109⅞, 1904er 109⅞, Illinois 134, Eriebahn 36⅛, Baumwolle 21½, Petroleum in Philadelphia 22, Mehl —. Verkehr. ꔖ München, 9 Jan.(Deutſch-italieniſcher Eiſenbahnverkehr.) Die durchgehenden Züge zwiſchen Deutſchland und Italien verkehren nun in folgender Weiſe: a) Schnellzug von München ab um 11 Uhr Nachts, in Innsbruck an um 3 Uhr 38 M. Nachts, in Verona um 2 Uhr 5 M. Nachmittags, in Padua um 5 Uhr 35 M. Nachm., in Bologna 10 Uhr 40 M. Abends, in Rom 11 Uhr 50 M. Morgens; b) Schnellzug von Rom ab um 9 Uhr 30 M. Vormittags, in Bologna an um 11 Uhr 45 M. Nachts; in Padna 3 Uhr 25 M. Morgens, in Verona 9 Uhr 26 M. Vormittags, in Verona ab um 2 Uhr 12 M. Nachmittags, in Innsbruck 12 Uhr 4 M. Nachts, in München 5 Uhr Morgens. Hiezu kommt jetzt noch ein zweiter durchgehender Zug, der aber auf der Strecke München-Verona, reſp. Verona-München, nur als Poſtzug verkehrt, nämlich: c) von München ab um 10 Uhr 45 M. Vormittags, in Junsbruck an um 5 Uhr 40 M. Abends, in Verona 6 Uhr 20 M Morgens, in Padua 9 Uhr 45 M. Vormittags, in Bologna 1 Uhr 20 M. Nachmittags, in Rom 6 Uhr Morgens; d) von Rom ab um 10 Uhr Nachts, in Bologna an um 12 Uhr Mittags, in Padua 3 Uhr 40 M. Nachmittags, in Verona 7 Uhr 36 M Abends; von Verona ab um 7 Uhr 40 M. Abends, in Junsbruck an um 7 Uhr 50 M., Morgens, in München 3 Uhr 25 M. Nachmittags. Dieſe Züge haben alle in München Anſchluß nach, reſp. von Leipzig-Berlin. Sehr zu wünſchen wäre daß zwiſchen der baye- riſchen Staatsbahn und der öſterreichiſchen Südbahn noch eine Verſtändigung erfolgen möchte über die Umwandlung der theilweiſen Poſtzüge c und d in vollſtändige Schnellzüge. Die amerikaniſche Anklageſchrift gegen England. * In ſchöner Ausſtattung liegt uns der ſtattliche Band vor den die Re- gierung der Vereinigten Staaten den Genfer Schiedsrichtern als Grundlage ihrer Entſcheidungen unterbreitet. Auf 500 Seiten wird der Stoff abgehandelt, der aus ſechs Capiteln beſteht. Das erſte beſpricht den Waſhingtoner Vertrag und ſeine Veranlaſſungen. Im zweiten, der eine reine Anklageſchrift gegen Eng- land, iſt das „unfreundliche“ Benehmen Englands während der Inſurrection ge- ſchildert; das dritte handelt von den Pflichten die England als neutraler Staat gegen Amerika habe, und das vierte von den Fehlern die ſich England zu Schulden kommen ließ. Der fünfte Theil beſpricht die Angelegenheit der Kreuzer, und der letzte macht dem Schiedsgericht einige Vorſchläge. Beigegeben iſt eine Karte. Ueber das Buch ſelbſt ſpricht ſich die „Saturday Review“ in folgender Weiſe aus, die uns nicht ungeeignet ſchien reproducirt zu werden. Sie ſagt: „Glücklicherweiſe iſt es nicht wahrſcheinlich daß die engliſche Regierung in Genf ihre Gemüthsruhe verlieren wird, vielleicht aber hat ſchon der größere Theil des engliſchen Volks in der letzten Woche angefangen die allgemeine Genugthuung, mit welcher man auf den Vertrag von Waſhington zu blicken gewohnt war, auf ein beſcheideneres Maß zurückzuführen. Die wenigen Andersdenkenden, welche der Meinung waren daß die nationale Ehre nicht hinreichend gewahrt worden ſei, und daß man bei ſo ſchrankenloſen Zugeſtändniſſen Gefahr lief, geben gern zu daß es nutzlos war ſich gegen die Vorurtheile des Parlaments und der allgemeinen Mei- nung aufzulehnen; auch können ſie nicht Genugthuung aus dem Beweiſe ſchöpfen daß ihre Zweifel und Beſorgniſſe wohl begründet waren. In Wahrheit war der Eindruck den der eingefleiſchte Haß Amerika’s jüngſt in England hervorgebracht hat ein allgemeiner, und es überraſcht nicht daß man die Erlangung eines ſo wünſchenswerthen Zieles des ſchweren Preiſes für würdig erachtete, um den ſie möglich war. Die Rechtsſchrift oder, wie ihre Verfaſſer ſie mit Recht nennen, die Anklageſchrift gegen England wird alle die aus ihren Träumen geriſſen haben welche nicht hartnäckig entſchloſſen waren an ihren liebenswürdigen Illuſionen feſtzuhalten. Hrn. Sumners Rede, General Butlers öftere Tiraden, General Grants Botſchaft an den Congreß im December 1870, Hrn. Hamilton Fiſhs Note an Lord Clarendon in einer frühern Epoche, waren freundſchaftlich, gemäßigt und vernünftig im Vergleich mit der ausſchweifenden Anklageſchrift, die dem Genfer Tribunal als Entſchuldigung für ungeheuerliche und unglaubliche Forderungen vorgelegt werden ſoll. Hr. Bancroft Davis, der mit der Bearbeitung des Falls betraut war, wurde dabei von Hrn. Beaman unterſtützt, dem Verfaſſer mehrerer Pamphlete, die ſchließlich von dem „Historicus“ beantwortet wurden, und ihre gemeinſame Schöpfung ward revidirt von Hrn. Caleb Cuſhing, der als General- Staatsanwalt unter der Präſidentſchaft des Hrn. Pierce öffentlich die Hoffnung ausſprach: daß eine gerichtliche Verfolgung die man gegen den engliſchen Geſand- ten anſtrenge, „wiederhallen würde am Throne der Königin Victoria.“ Die Gereizt- heit welche dem Bürgerkriege lange vorausgieng, ward fort und fort genährt als alle Vorwände zu einer Feindſchaft ſich ſchon geändert hatten. Der „Spectator,“ in nicht unnatürlicher Verwirrung darüber daß ſeine Hoffnungen und Prophezeiun- gen getäuſcht worden waren, rügte die „M. Poſt“ wegen einer Aufſtellung, derzu- folge die amerikaniſchen Forderungen die Höhe von 400 oder 500 Mill. Pf. St. errei- chen würden. Da nun für die vermeintliche Verlängerung des Krieges während zweier Jahre Schadenerſatz gefordert wird, ſo erreicht die Berechnung der „M. Poſt“ noch nicht einmal die Höhe der Summe die man ſich zu erpreſſen vorgenommen hat. Wahr iſt es daß kein möglicher Grund angeführt werden kann, um zu zeigen daß die Flucht der „Alabama“ den Krieg um zwei Jahre, oder zwei Monate, oder nur einen Tag verlängert habe, aber augenblicklich iſt nicht ſo ſehr die Gerechtigkeit des Anſpruchs in Frage als die Geſinnungsweiſe derer die ihn vorbringen. Man war ſich in England allgemein darüber klar daß in Gemäßheit der Beſtimmungen des Vertrags ein Anſpruch auf Schadenerſatz, ſei es nun aus Un- redlichkeit oder aus Rachſucht, nicht gemacht werden könne. Das beiſpielloſe Zu- geſtändniß der engliſchen Bevollmächtigten, die das Bedauern ihrer Regierung in Betreff von Handlungen ausdrückten die nichts unrechtes enthielten, hätte allein *) Für England auch bei Hrn. A. Siegle, 110 Leadenhall Street E. C. in London. *) Für England auch bei Hrn. A. Siegle, 110 Leadenhall Street E. C. in London. **) Für Frankreich, Portugal und Spanien auch bei den HH. G. Alexandre (Cour du Commerce, St.-André-des-Arts, 2) und F. Klincksieck (Nr. 11, rue de Lille) in Paris. **) Für Frankreich, Portugal und Spanien auch bei den HH. G. Alexandre (Cour du Commerce, St.-André-des-Arts, 2) und F. Klincksieck (Nr. 11, rue de Lille) in Paris.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 11, 11. Januar 1872, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine11_1872/1>, abgerufen am 21.11.2024.