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Allgemeine Zeitung, Nr. 100, 10. April 1849.

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[Spaltenumbruch] reichs auf das Haupt setzen, wir werden dann ein Fest der Versöhnung und
Wiedervereinigung feiern, wie noch kein Volk ein ähnliches beging, ver-
gessen und vergeben soll die Vergangenheit seyn, versöhnt sich die Hand
reichen was noch vor kurzem in unglücklicher Verblendung feindlich ein-
ander gegenüberstand. Nochmals, Hr. Prästdent, empfangen Sie als Or-
gan meiner neuen Mitbürger meinen wärmsten Dank und die Versicherung
meiner höchsten Werthschätzung und Verehrung."


In der Stadt herrscht die größte Ruhe, und
alles geht seinen gewohnten Gang. Die Soldaten haben ihre Casernen oder die
früheren Quartiere wieder bezogen, auf den Straßen erblickt man wieder
Uniformen aller Art, und in den Kaffeehäusern sieht man wie früher alle
Grade und Waffenarten. Kopfschüttelnd sehen die Mailänder ein daß
von all den schönen Nachrichten, der Flucht Radetzky's, der vollkommenen
Auflösung der Armee nichts sich bestätigt, und daß sich die Deutschen
häuslicher als je hier einrichten. Wie noch vor wenig Wochen ganze
Wagenzüge die Abreisenden beförderten, so kehren dieselben jetzt in ebenso
großer Anzahl hieher zurück. Das Schicksal Brescia's hat einen tiefen
Eindruck gemacht -- und die Einnahme einer Stadt von etwa 50,000
Menschen durch 2300 Soldaten und sechs Geschütze wird vorderhand alle
Aufstandsgelüste niederschlagen. Durch die Straßenkämpfe bier und
anderwärts haben die Heerführer manches gelernt, und eingesehen daß es
nichts mehr bedarf als in solchen Fällen die Truppen schleunigst hinaus-
zuziehen und dann, langsam vorgehend, Haus um Haus wiederzunehmen,
eine blutige Arbeit, aber mit guten getreuen Soldaten und tüchtigen muth-
vollen Officieren fast unfehlbar im Gelingen. Die Brescianer haben sich
fürchterlich gewehrt, und gegen ihre Barricaden -- haushoch und aus Fa-
schinen und Erdfässern gebaut -- soll alles andere der Art bisher unbedeu-
tend gewesen seyn. Von den Verlusten unserer Armee im dießjährigen
Feldzug kann ich Ihnen folgende vollkommen richtige Details geben. Im
Gefecht bei Gravellone, 20 März, 9 Verwundete. Im Treffen bei Mor-
tara, 21 März, 2 Officiere, 61 Mann todt; 20 Officiere, 236 Mann ver-
wundet. In der Schlacht von Novara, 23 März, 1 Stabsofficier, 13
Oberofficier, 396 Mann todt; 2 Generale, 7 Staabsofficiere, 94 Ober-
officiere, 1747 Mann verwundet. Im ganzen an Todten 1 Stabsofficier,
15 Oberofficiere, 457 Mann. Verwundete 2 Generäle, 7 Stabsofficiere,
114 Oberofficiere, 1992 Mann. Der Verlust der piemontesischen Armee
ist ungleich bedeutender und wird an Todten und Verwundeten auf etwa
4000 Mann geschätzt. Wir haben hier sichere Nachrichten daß in Genua
ein furchtbarer Aufstand ausgebrochen ist. Die Forts welche die Stadt
umgeben und die Seminarien sind in den Händen der Bürgergarde, und
ob es dem General la Marmora, der mit 24,000 Mann davor steht, in
Betracht dieses Umstandes baldigst gelingen wird Herr der Stadt zu
werden ist zweifelhaft -- jedenfalls ist hiezu die Flotte nothwendig, und
soeben kommt mit dem General la Bormida der Marineofficier Mar-
quis Spinola hier an -- ob auf dem Weg nach Triest? -- mit erneuerten
sehr energischen Befehlen an Albini augenblicklich vor Genua zu erscheinen.
Feldmarschall-Lieutenant Haynau, dessen bekannter Name den Italienern
durch die Einnahme Brescia's noch fürchterlicher geworden ist, kehrt
nach Mestre zurück. Die Vorarbeiten der Ingenieure gegen das Fort
Malghera bei Venedig sind so weit gediehen, daß das Bombardement näch-
stens mit aller Kraft beginnen kann, und kommt hiezu noch der Abgang
der sardinischen Flotte, woran gar nicht mehr zu zweifeln ist, so möchte
die stolze Venezia baldigst genöthigt seyn ihre Tricolore einzuziehen. Aus
Wien wird heute der Handelsminister v. Bruck im Hauptquartier erwartet,
und derselbe wird von hier aus die diplomatischen Verhandlungen über
den mit Sardinien abzuschließenden Frieden auf den Grund der Waffen-
stillstandsbedingungen leiten. Der Feldmarschall, durch den bestandenen
glorreichen Feldzug frisch und kräftig angeregt, befindet sich im vollkom-
mensten und besten Wohlseyn und erhält so eben eine weitere Anerken-
nung seiner glänzenden Verdienste um den Staat. Se. k. Maj. sandte
Se. k. Hoh. den Erzherzog Wilhelm, Sohn des Erzherzogs Karl an ihn
und ließ ihm die Insignien des goldenen Vließes übergeben.


Die neuesten umständlicheren Nachrichten von dort fin-
den wir in der Florentiner Alba; sie reichen bis zum 2 Abends. Am ersten
schon kam es zum Gefecht zwischen Nationalgarden und Truppen. In der
Nacht zum 2ten verbarricadirte man überall die Stadt. Die Carabinieri,
heißt es, hätten an diesem Tage sich ergeben und entwaffnen lassen. 30
Verwundete und Todte zählte man auf Seiten der Insurgenten, was in
komischem Widerspruch damit steht daß es in demselben Bericht heißt, "es
war ein fürchterliches Feuern von beiden Seiten, die Kanonen donnerten
entsetzlich." Am 2ten wurde eine provisorische Regierung eingesetzt, welche
aus dem Nationalgarde-General Arezzana, Constantino Reta, und David
Morchio besteht. "Freude ist auf allen Gesichtern," schließt der Bericht, "Hoff-
nung in den Herzen der braven Ligurer; Gott will nicht Italiens Ver-
derben! Ein Florentiner Extrablatt schreibt kurz: "Genua, 2 April, 3 Uhr
[Spaltenumbruch] Nachmittags: Das Volk, die Priester an der Spitze, hat sich aller Forts
bemächtigt. Das Arsenal mußte mit Sturm genommen werden. Man
beschoß es mit Flinten und Kanonen. Bis zur Abfahrt des Dampfers
(6 Uhr) noch immer Geschützfeuer."


Um den üblen Nachreden zu entgehen und dem
Verdacht nicht das fruchtbare Dunkel zu lassen, haben die Minister aus
der Volksrepräsentation und Sachverständigen eine Commission gebildet,
welche alle Vorfälle des viertägigen Feldzugs prüfen soll. Sie besteht aus
dem Präsidenten Grafen Saluzzo, General und Senator, und den Bei-
sitzern Lanza, Deputirter von der Linken, Oberst Listo, Mollard Deputir-
ter, Pastore Artillerieoberst, Carlo Promis, Varina und Josti. Letztere
Deputirte gehören zu Linken der Kammer.

Schweiz.

Hr. de Boni, Abgeordneter der römischen Republik, hat am
19 März dem Bundesrath den Wunsch ausgesprochen, "es möchte, da eine
förmliche Anerkennung der römischen Republik nicht in seiner Competenz
liege, einstweilen zum Zeichen freundschaftlicher Gesinnung der Geschäfts-
träger des Nuncius in Luzern verabschiedet oder der officielle Verkehr mit
ihm abgebrochen werden." Der Bundesrath erwiederte hierauf durch Zu-
schrift vom 24 März: "daß nach seiner Anstcht die förmliche Anerkennung
einer Regierung und die Verabscheidung der Abgeordneten einer nicht
mehr vorhandenen Regierung im engsten Zusammenhange stehen, und daß
daher die eine Frage nicht ohne die andere gelöst werden kann. Durch
eine förmliche Verabscheidung des Nuncius würde daher der Bundesrath
offenbar dem Entscheide vorgreifen welchen die oberste Bundesbehörde in
dieser Sache zu fassen hat. Was den Verkehr mit der Nunciatur betrifft,
dessen Abbrechung Sie wünschen, so besteht gegenwärtig kein solcher, will
man nicht als solchen einige Mittheilungen betrachten, welche der Papst in
neuerer Zeit an alle Regierungen gemacht hat, und die von unsrer Seite
unerwiedert geblieben sind. Auch wird der Bundesrath, bestehender Uebung
gemäß, keinen Verkehr eröffnen mit einer Regierung die factisch nicht
existirt, und welche daher für die Erfüllung allfälliger Zusagen keine Ga-
rantie darbieten könnte."


Aus Genf schreibt die Basler Zeitung: "Der Staatsrath hat
Hrn. v. Röder, Gouverneur des Prinzen Alerander von Preußen, den
Befehl zugeschickt binnen acht Tagen den Kanton zu verlassen. Hr.
v. Röder hat seit acht bis zehn Jahren mit seinem Zögling den Winter in
Genf zugebracht, wo er sehr beliebt und geachtet ist. Die Ausweisung
wird natürlich von vielen sehr übel empfunden, und man hält sie nur für
eine Folge der übeln Laune des Hrn. J. Fazy. Die Berner Z. dagegen
stellt die Sache in folgendem Zusammenhange dar: Als der Bundesrath
die Ausweisung Heinzens verlangte, habe die Regierung von Genf auf
einmal entdeckt daß die Fabeln von Heinzen'schen Verschwörungen von
dem agent provocateur, Hrn. v. Röder, erfunden und nach Frankfurt
berichtet worden seyen, daher die Ausweisung welche dem Bundesrathe
mitgetheilt wurde mit dem Wunsche, "er möchte genauer auf die Spione
sehen und die unschuldigen Flüchtlinge (!) in Ruhe lassen." Die
Regierung von Genf eröffnet dem Bundesrath daß sie von dessen letzten
Circularen keine Notiz nehmen könne, indem nach ihren Gesetzen das frei-
willige Dienstnehmen im Interesse der Freiheit nicht verhindert werden
könne, und indem Heinzen eine ganz unschuldige und unschädliche Person
sey. Die Bundesversammlung möge hierüber entscheiden, wird beigefügt.

Handels- und Börsennachrichten.

Heute als am Charfreitag blieb die Börse geschlos-
sen. Hingegen war auf Smithsield der an diesem Tag üdliche große "Läm-
mermarkt" -- wie denn überhaupt der Charfreitag in dem protestantischen Eng-
lvnd nicht so streng gefeiert wird wie in Deutschland. -- In dem einen Hafen
Liverpool sind seit der Reduction der Kornzölle auf den Nominalzoll von 1 Shil-
ling nicht weniger als 200,000 Quarters Korn eingegangen, so daß der ge-
nannte Nennzoll gegen 10,000 Pf. St. ertrug.


3proc. 56.20; neues Anleh. 88.60; 5proc. 88.65;
Bankatien 2410; belg. 5proc. 921/2; Anleh. v. 1842 921/2; österr. Loose v.
1834 310; dito herausgekommene 505; röm. 76; span. 3proc. 301/2; innere
Schuld 23 1/8 ; piem. 875; St. Germain E.-B. 430; Bers. rechte 220; linke
185; Paris-Orleans 865; Rouen 555; Lyon Certif. 88; Straßburg 372.50;
Nordbahn 460; Rouen Havre 300; Mars.-Avignon 222.50; Straßb.-Basel
106.25; Orl.-Bordeaur 410; Tours-Nantes 335; Mont.-Troyes 135; Grand'
Combe 650.


21/2proc. 49 5/8 ; 3proc. 58 5/8 ; 4proc. 77 5/8 ;
Synd. 31/2proc. 791/2; Met. 5proc. 731/2; Ard. 10 1/8 .



Verantwortliche Redaction:
Dr. Gustav Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung in Stuttgart.

[Spaltenumbruch] reichs auf das Haupt ſetzen, wir werden dann ein Feſt der Verſöhnung und
Wiedervereinigung feiern, wie noch kein Volk ein ähnliches beging, ver-
geſſen und vergeben ſoll die Vergangenheit ſeyn, verſöhnt ſich die Hand
reichen was noch vor kurzem in unglücklicher Verblendung feindlich ein-
ander gegenüberſtand. Nochmals, Hr. Präſtdent, empfangen Sie als Or-
gan meiner neuen Mitbürger meinen wärmſten Dank und die Verſicherung
meiner höchſten Werthſchätzung und Verehrung.“


In der Stadt herrſcht die größte Ruhe, und
alles geht ſeinen gewohnten Gang. Die Soldaten haben ihre Caſernen oder die
früheren Quartiere wieder bezogen, auf den Straßen erblickt man wieder
Uniformen aller Art, und in den Kaffeehäuſern ſieht man wie früher alle
Grade und Waffenarten. Kopfſchüttelnd ſehen die Mailänder ein daß
von all den ſchönen Nachrichten, der Flucht Radetzky’s, der vollkommenen
Auflöſung der Armee nichts ſich beſtätigt, und daß ſich die Deutſchen
häuslicher als je hier einrichten. Wie noch vor wenig Wochen ganze
Wagenzüge die Abreiſenden beförderten, ſo kehren dieſelben jetzt in ebenſo
großer Anzahl hieher zurück. Das Schickſal Brescia’s hat einen tiefen
Eindruck gemacht — und die Einnahme einer Stadt von etwa 50,000
Menſchen durch 2300 Soldaten und ſechs Geſchütze wird vorderhand alle
Aufſtandsgelüſte niederſchlagen. Durch die Straßenkämpfe bier und
anderwärts haben die Heerführer manches gelernt, und eingeſehen daß es
nichts mehr bedarf als in ſolchen Fällen die Truppen ſchleunigſt hinaus-
zuziehen und dann, langſam vorgehend, Haus um Haus wiederzunehmen,
eine blutige Arbeit, aber mit guten getreuen Soldaten und tüchtigen muth-
vollen Officieren faſt unfehlbar im Gelingen. Die Brescianer haben ſich
fürchterlich gewehrt, und gegen ihre Barricaden — haushoch und aus Fa-
ſchinen und Erdfäſſern gebaut — ſoll alles andere der Art bisher unbedeu-
tend geweſen ſeyn. Von den Verluſten unſerer Armee im dießjährigen
Feldzug kann ich Ihnen folgende vollkommen richtige Details geben. Im
Gefecht bei Gravellone, 20 März, 9 Verwundete. Im Treffen bei Mor-
tara, 21 März, 2 Officiere, 61 Mann todt; 20 Officiere, 236 Mann ver-
wundet. In der Schlacht von Novara, 23 März, 1 Stabsofficier, 13
Oberofficier, 396 Mann todt; 2 Generale, 7 Staabsofficiere, 94 Ober-
officiere, 1747 Mann verwundet. Im ganzen an Todten 1 Stabsofficier,
15 Oberofficiere, 457 Mann. Verwundete 2 Generäle, 7 Stabsofficiere,
114 Oberofficiere, 1992 Mann. Der Verluſt der piemonteſiſchen Armee
iſt ungleich bedeutender und wird an Todten und Verwundeten auf etwa
4000 Mann geſchätzt. Wir haben hier ſichere Nachrichten daß in Genua
ein furchtbarer Aufſtand ausgebrochen iſt. Die Forts welche die Stadt
umgeben und die Seminarien ſind in den Händen der Bürgergarde, und
ob es dem General la Marmora, der mit 24,000 Mann davor ſteht, in
Betracht dieſes Umſtandes baldigſt gelingen wird Herr der Stadt zu
werden iſt zweifelhaft — jedenfalls iſt hiezu die Flotte nothwendig, und
ſoeben kommt mit dem General la Bormida der Marineofficier Mar-
quis Spinola hier an — ob auf dem Weg nach Trieſt? — mit erneuerten
ſehr energiſchen Befehlen an Albini augenblicklich vor Genua zu erſcheinen.
Feldmarſchall-Lieutenant Haynau, deſſen bekannter Name den Italienern
durch die Einnahme Brescia’s noch fürchterlicher geworden iſt, kehrt
nach Meſtre zurück. Die Vorarbeiten der Ingenieure gegen das Fort
Malghera bei Venedig ſind ſo weit gediehen, daß das Bombardement näch-
ſtens mit aller Kraft beginnen kann, und kommt hiezu noch der Abgang
der ſardiniſchen Flotte, woran gar nicht mehr zu zweifeln iſt, ſo möchte
die ſtolze Venezia baldigſt genöthigt ſeyn ihre Tricolore einzuziehen. Aus
Wien wird heute der Handelsminiſter v. Bruck im Hauptquartier erwartet,
und derſelbe wird von hier aus die diplomatiſchen Verhandlungen über
den mit Sardinien abzuſchließenden Frieden auf den Grund der Waffen-
ſtillſtandsbedingungen leiten. Der Feldmarſchall, durch den beſtandenen
glorreichen Feldzug friſch und kräftig angeregt, befindet ſich im vollkom-
menſten und beſten Wohlſeyn und erhält ſo eben eine weitere Anerken-
nung ſeiner glänzenden Verdienſte um den Staat. Se. k. Maj. ſandte
Se. k. Hoh. den Erzherzog Wilhelm, Sohn des Erzherzogs Karl an ihn
und ließ ihm die Inſignien des goldenen Vließes übergeben.


Die neueſten umſtändlicheren Nachrichten von dort fin-
den wir in der Florentiner Alba; ſie reichen bis zum 2 Abends. Am erſten
ſchon kam es zum Gefecht zwiſchen Nationalgarden und Truppen. In der
Nacht zum 2ten verbarricadirte man überall die Stadt. Die Carabinieri,
heißt es, hätten an dieſem Tage ſich ergeben und entwaffnen laſſen. 30
Verwundete und Todte zählte man auf Seiten der Inſurgenten, was in
komiſchem Widerſpruch damit ſteht daß es in demſelben Bericht heißt, „es
war ein fürchterliches Feuern von beiden Seiten, die Kanonen donnerten
entſetzlich.“ Am 2ten wurde eine proviſoriſche Regierung eingeſetzt, welche
aus dem Nationalgarde-General Arezzana, Conſtantino Reta, und David
Morchio beſteht. „Freude iſt auf allen Geſichtern,“ ſchließt der Bericht, „Hoff-
nung in den Herzen der braven Ligurer; Gott will nicht Italiens Ver-
derben! Ein Florentiner Extrablatt ſchreibt kurz: „Genua, 2 April, 3 Uhr
[Spaltenumbruch] Nachmittags: Das Volk, die Prieſter an der Spitze, hat ſich aller Forts
bemächtigt. Das Arſenal mußte mit Sturm genommen werden. Man
beſchoß es mit Flinten und Kanonen. Bis zur Abfahrt des Dampfers
(6 Uhr) noch immer Geſchützfeuer.“


Um den üblen Nachreden zu entgehen und dem
Verdacht nicht das fruchtbare Dunkel zu laſſen, haben die Miniſter aus
der Volksrepräſentation und Sachverſtändigen eine Commiſſion gebildet,
welche alle Vorfälle des viertägigen Feldzugs prüfen ſoll. Sie beſteht aus
dem Präſidenten Grafen Saluzzo, General und Senator, und den Bei-
ſitzern Lanza, Deputirter von der Linken, Oberſt Liſto, Mollard Deputir-
ter, Paſtore Artillerieoberſt, Carlo Promis, Varina und Joſti. Letztere
Deputirte gehören zu Linken der Kammer.

Schweiz.

Hr. de Boni, Abgeordneter der römiſchen Republik, hat am
19 März dem Bundesrath den Wunſch ausgeſprochen, „es möchte, da eine
förmliche Anerkennung der römiſchen Republik nicht in ſeiner Competenz
liege, einſtweilen zum Zeichen freundſchaftlicher Geſinnung der Geſchäfts-
träger des Nuncius in Luzern verabſchiedet oder der officielle Verkehr mit
ihm abgebrochen werden.“ Der Bundesrath erwiederte hierauf durch Zu-
ſchrift vom 24 März: „daß nach ſeiner Anſtcht die förmliche Anerkennung
einer Regierung und die Verabſcheidung der Abgeordneten einer nicht
mehr vorhandenen Regierung im engſten Zuſammenhange ſtehen, und daß
daher die eine Frage nicht ohne die andere gelöst werden kann. Durch
eine förmliche Verabſcheidung des Nuncius würde daher der Bundesrath
offenbar dem Entſcheide vorgreifen welchen die oberſte Bundesbehörde in
dieſer Sache zu faſſen hat. Was den Verkehr mit der Nunciatur betrifft,
deſſen Abbrechung Sie wünſchen, ſo beſteht gegenwärtig kein ſolcher, will
man nicht als ſolchen einige Mittheilungen betrachten, welche der Papſt in
neuerer Zeit an alle Regierungen gemacht hat, und die von unſrer Seite
unerwiedert geblieben ſind. Auch wird der Bundesrath, beſtehender Uebung
gemäß, keinen Verkehr eröffnen mit einer Regierung die factiſch nicht
exiſtirt, und welche daher für die Erfüllung allfälliger Zuſagen keine Ga-
rantie darbieten könnte.“


Aus Genf ſchreibt die Basler Zeitung: „Der Staatsrath hat
Hrn. v. Röder, Gouverneur des Prinzen Alerander von Preußen, den
Befehl zugeſchickt binnen acht Tagen den Kanton zu verlaſſen. Hr.
v. Röder hat ſeit acht bis zehn Jahren mit ſeinem Zögling den Winter in
Genf zugebracht, wo er ſehr beliebt und geachtet iſt. Die Ausweiſung
wird natürlich von vielen ſehr übel empfunden, und man hält ſie nur für
eine Folge der übeln Laune des Hrn. J. Fazy. Die Berner Z. dagegen
ſtellt die Sache in folgendem Zuſammenhange dar: Als der Bundesrath
die Ausweiſung Heinzens verlangte, habe die Regierung von Genf auf
einmal entdeckt daß die Fabeln von Heinzen’ſchen Verſchwörungen von
dem agent provocateur, Hrn. v. Röder, erfunden und nach Frankfurt
berichtet worden ſeyen, daher die Ausweiſung welche dem Bundesrathe
mitgetheilt wurde mit dem Wunſche, „er möchte genauer auf die Spione
ſehen und die unſchuldigen Flüchtlinge (!) in Ruhe laſſen.“ Die
Regierung von Genf eröffnet dem Bundesrath daß ſie von deſſen letzten
Circularen keine Notiz nehmen könne, indem nach ihren Geſetzen das frei-
willige Dienſtnehmen im Intereſſe der Freiheit nicht verhindert werden
könne, und indem Heinzen eine ganz unſchuldige und unſchädliche Perſon
ſey. Die Bundesverſammlung möge hierüber entſcheiden, wird beigefügt.

Handels- und Börſennachrichten.

Heute als am Charfreitag blieb die Börſe geſchloſ-
ſen. Hingegen war auf Smithſield der an dieſem Tag üdliche große „Läm-
mermarkt“ — wie denn überhaupt der Charfreitag in dem proteſtantiſchen Eng-
lvnd nicht ſo ſtreng gefeiert wird wie in Deutſchland. — In dem einen Hafen
Liverpool ſind ſeit der Reduction der Kornzölle auf den Nominalzoll von 1 Shil-
ling nicht weniger als 200,000 Quarters Korn eingegangen, ſo daß der ge-
nannte Nennzoll gegen 10,000 Pf. St. ertrug.


3proc. 56.20; neues Anleh. 88.60; 5proc. 88.65;
Bankatien 2410; belg. 5proc. 92½; Anleh. v. 1842 92½; öſterr. Looſe v.
1834 310; dito herausgekommene 505; röm. 76; ſpan. 3proc. 30½; innere
Schuld 23⅛; piem. 875; St. Germain E.-B. 430; Berſ. rechte 220; linke
185; Paris-Orleans 865; Rouen 555; Lyon Certif. 88; Straßburg 372.50;
Nordbahn 460; Rouen Havre 300; Marſ.-Avignon 222.50; Straßb.-Baſel
106.25; Orl.-Bordeaur 410; Tours-Nantes 335; Mont.-Troyes 135; Grand’
Combe 650.


2½proc. 49⅝; 3proc. 58⅝; 4proc. 77⅝;
Synd. 3½proc. 79½; Met. 5proc. 73½; Ard. 10⅛.



Verantwortliche Redaction:
Dr. Guſtav Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung in Stuttgart.
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[1532/0008] reichs auf das Haupt ſetzen, wir werden dann ein Feſt der Verſöhnung und Wiedervereinigung feiern, wie noch kein Volk ein ähnliches beging, ver- geſſen und vergeben ſoll die Vergangenheit ſeyn, verſöhnt ſich die Hand reichen was noch vor kurzem in unglücklicher Verblendung feindlich ein- ander gegenüberſtand. Nochmals, Hr. Präſtdent, empfangen Sie als Or- gan meiner neuen Mitbürger meinen wärmſten Dank und die Verſicherung meiner höchſten Werthſchätzung und Verehrung.“ h Mailand, 4 April. In der Stadt herrſcht die größte Ruhe, und alles geht ſeinen gewohnten Gang. Die Soldaten haben ihre Caſernen oder die früheren Quartiere wieder bezogen, auf den Straßen erblickt man wieder Uniformen aller Art, und in den Kaffeehäuſern ſieht man wie früher alle Grade und Waffenarten. Kopfſchüttelnd ſehen die Mailänder ein daß von all den ſchönen Nachrichten, der Flucht Radetzky’s, der vollkommenen Auflöſung der Armee nichts ſich beſtätigt, und daß ſich die Deutſchen häuslicher als je hier einrichten. Wie noch vor wenig Wochen ganze Wagenzüge die Abreiſenden beförderten, ſo kehren dieſelben jetzt in ebenſo großer Anzahl hieher zurück. Das Schickſal Brescia’s hat einen tiefen Eindruck gemacht — und die Einnahme einer Stadt von etwa 50,000 Menſchen durch 2300 Soldaten und ſechs Geſchütze wird vorderhand alle Aufſtandsgelüſte niederſchlagen. Durch die Straßenkämpfe bier und anderwärts haben die Heerführer manches gelernt, und eingeſehen daß es nichts mehr bedarf als in ſolchen Fällen die Truppen ſchleunigſt hinaus- zuziehen und dann, langſam vorgehend, Haus um Haus wiederzunehmen, eine blutige Arbeit, aber mit guten getreuen Soldaten und tüchtigen muth- vollen Officieren faſt unfehlbar im Gelingen. Die Brescianer haben ſich fürchterlich gewehrt, und gegen ihre Barricaden — haushoch und aus Fa- ſchinen und Erdfäſſern gebaut — ſoll alles andere der Art bisher unbedeu- tend geweſen ſeyn. Von den Verluſten unſerer Armee im dießjährigen Feldzug kann ich Ihnen folgende vollkommen richtige Details geben. Im Gefecht bei Gravellone, 20 März, 9 Verwundete. Im Treffen bei Mor- tara, 21 März, 2 Officiere, 61 Mann todt; 20 Officiere, 236 Mann ver- wundet. In der Schlacht von Novara, 23 März, 1 Stabsofficier, 13 Oberofficier, 396 Mann todt; 2 Generale, 7 Staabsofficiere, 94 Ober- officiere, 1747 Mann verwundet. Im ganzen an Todten 1 Stabsofficier, 15 Oberofficiere, 457 Mann. Verwundete 2 Generäle, 7 Stabsofficiere, 114 Oberofficiere, 1992 Mann. Der Verluſt der piemonteſiſchen Armee iſt ungleich bedeutender und wird an Todten und Verwundeten auf etwa 4000 Mann geſchätzt. Wir haben hier ſichere Nachrichten daß in Genua ein furchtbarer Aufſtand ausgebrochen iſt. Die Forts welche die Stadt umgeben und die Seminarien ſind in den Händen der Bürgergarde, und ob es dem General la Marmora, der mit 24,000 Mann davor ſteht, in Betracht dieſes Umſtandes baldigſt gelingen wird Herr der Stadt zu werden iſt zweifelhaft — jedenfalls iſt hiezu die Flotte nothwendig, und ſoeben kommt mit dem General la Bormida der Marineofficier Mar- quis Spinola hier an — ob auf dem Weg nach Trieſt? — mit erneuerten ſehr energiſchen Befehlen an Albini augenblicklich vor Genua zu erſcheinen. Feldmarſchall-Lieutenant Haynau, deſſen bekannter Name den Italienern durch die Einnahme Brescia’s noch fürchterlicher geworden iſt, kehrt nach Meſtre zurück. Die Vorarbeiten der Ingenieure gegen das Fort Malghera bei Venedig ſind ſo weit gediehen, daß das Bombardement näch- ſtens mit aller Kraft beginnen kann, und kommt hiezu noch der Abgang der ſardiniſchen Flotte, woran gar nicht mehr zu zweifeln iſt, ſo möchte die ſtolze Venezia baldigſt genöthigt ſeyn ihre Tricolore einzuziehen. Aus Wien wird heute der Handelsminiſter v. Bruck im Hauptquartier erwartet, und derſelbe wird von hier aus die diplomatiſchen Verhandlungen über den mit Sardinien abzuſchließenden Frieden auf den Grund der Waffen- ſtillſtandsbedingungen leiten. Der Feldmarſchall, durch den beſtandenen glorreichen Feldzug friſch und kräftig angeregt, befindet ſich im vollkom- menſten und beſten Wohlſeyn und erhält ſo eben eine weitere Anerken- nung ſeiner glänzenden Verdienſte um den Staat. Se. k. Maj. ſandte Se. k. Hoh. den Erzherzog Wilhelm, Sohn des Erzherzogs Karl an ihn und ließ ihm die Inſignien des goldenen Vließes übergeben. Genua. Die neueſten umſtändlicheren Nachrichten von dort fin- den wir in der Florentiner Alba; ſie reichen bis zum 2 Abends. Am erſten ſchon kam es zum Gefecht zwiſchen Nationalgarden und Truppen. In der Nacht zum 2ten verbarricadirte man überall die Stadt. Die Carabinieri, heißt es, hätten an dieſem Tage ſich ergeben und entwaffnen laſſen. 30 Verwundete und Todte zählte man auf Seiten der Inſurgenten, was in komiſchem Widerſpruch damit ſteht daß es in demſelben Bericht heißt, „es war ein fürchterliches Feuern von beiden Seiten, die Kanonen donnerten entſetzlich.“ Am 2ten wurde eine proviſoriſche Regierung eingeſetzt, welche aus dem Nationalgarde-General Arezzana, Conſtantino Reta, und David Morchio beſteht. „Freude iſt auf allen Geſichtern,“ ſchließt der Bericht, „Hoff- nung in den Herzen der braven Ligurer; Gott will nicht Italiens Ver- derben! Ein Florentiner Extrablatt ſchreibt kurz: „Genua, 2 April, 3 Uhr Nachmittags: Das Volk, die Prieſter an der Spitze, hat ſich aller Forts bemächtigt. Das Arſenal mußte mit Sturm genommen werden. Man beſchoß es mit Flinten und Kanonen. Bis zur Abfahrt des Dampfers (6 Uhr) noch immer Geſchützfeuer.“ Turin, 3 April. Um den üblen Nachreden zu entgehen und dem Verdacht nicht das fruchtbare Dunkel zu laſſen, haben die Miniſter aus der Volksrepräſentation und Sachverſtändigen eine Commiſſion gebildet, welche alle Vorfälle des viertägigen Feldzugs prüfen ſoll. Sie beſteht aus dem Präſidenten Grafen Saluzzo, General und Senator, und den Bei- ſitzern Lanza, Deputirter von der Linken, Oberſt Liſto, Mollard Deputir- ter, Paſtore Artillerieoberſt, Carlo Promis, Varina und Joſti. Letztere Deputirte gehören zu Linken der Kammer. Schweiz. Bern. Hr. de Boni, Abgeordneter der römiſchen Republik, hat am 19 März dem Bundesrath den Wunſch ausgeſprochen, „es möchte, da eine förmliche Anerkennung der römiſchen Republik nicht in ſeiner Competenz liege, einſtweilen zum Zeichen freundſchaftlicher Geſinnung der Geſchäfts- träger des Nuncius in Luzern verabſchiedet oder der officielle Verkehr mit ihm abgebrochen werden.“ Der Bundesrath erwiederte hierauf durch Zu- ſchrift vom 24 März: „daß nach ſeiner Anſtcht die förmliche Anerkennung einer Regierung und die Verabſcheidung der Abgeordneten einer nicht mehr vorhandenen Regierung im engſten Zuſammenhange ſtehen, und daß daher die eine Frage nicht ohne die andere gelöst werden kann. Durch eine förmliche Verabſcheidung des Nuncius würde daher der Bundesrath offenbar dem Entſcheide vorgreifen welchen die oberſte Bundesbehörde in dieſer Sache zu faſſen hat. Was den Verkehr mit der Nunciatur betrifft, deſſen Abbrechung Sie wünſchen, ſo beſteht gegenwärtig kein ſolcher, will man nicht als ſolchen einige Mittheilungen betrachten, welche der Papſt in neuerer Zeit an alle Regierungen gemacht hat, und die von unſrer Seite unerwiedert geblieben ſind. Auch wird der Bundesrath, beſtehender Uebung gemäß, keinen Verkehr eröffnen mit einer Regierung die factiſch nicht exiſtirt, und welche daher für die Erfüllung allfälliger Zuſagen keine Ga- rantie darbieten könnte.“ Aus Genf ſchreibt die Basler Zeitung: „Der Staatsrath hat Hrn. v. Röder, Gouverneur des Prinzen Alerander von Preußen, den Befehl zugeſchickt binnen acht Tagen den Kanton zu verlaſſen. Hr. v. Röder hat ſeit acht bis zehn Jahren mit ſeinem Zögling den Winter in Genf zugebracht, wo er ſehr beliebt und geachtet iſt. Die Ausweiſung wird natürlich von vielen ſehr übel empfunden, und man hält ſie nur für eine Folge der übeln Laune des Hrn. J. Fazy. Die Berner Z. dagegen ſtellt die Sache in folgendem Zuſammenhange dar: Als der Bundesrath die Ausweiſung Heinzens verlangte, habe die Regierung von Genf auf einmal entdeckt daß die Fabeln von Heinzen’ſchen Verſchwörungen von dem agent provocateur, Hrn. v. Röder, erfunden und nach Frankfurt berichtet worden ſeyen, daher die Ausweiſung welche dem Bundesrathe mitgetheilt wurde mit dem Wunſche, „er möchte genauer auf die Spione ſehen und die unſchuldigen Flüchtlinge (!) in Ruhe laſſen.“ Die Regierung von Genf eröffnet dem Bundesrath daß ſie von deſſen letzten Circularen keine Notiz nehmen könne, indem nach ihren Geſetzen das frei- willige Dienſtnehmen im Intereſſe der Freiheit nicht verhindert werden könne, und indem Heinzen eine ganz unſchuldige und unſchädliche Perſon ſey. Die Bundesverſammlung möge hierüber entſcheiden, wird beigefügt. Handels- und Börſennachrichten. London, 6 April. Heute als am Charfreitag blieb die Börſe geſchloſ- ſen. 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Amſterdam, 6 April. 2½proc. 49⅝; 3proc. 58⅝; 4proc. 77⅝; Synd. 3½proc. 79½; Met. 5proc. 73½; Ard. 10⅛. Verantwortliche Redaction: Dr. Guſtav Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. C. A. Mebold. Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung in Stuttgart.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-09-09T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 100, 10. April 1849, S. 1532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine100_1849/8>, abgerufen am 06.06.2024.