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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Wahrheit seyn könte/ wan jemahlen von
einem Jrrthumb/ Falschheit/ oder Ketzerey
übereinhauffen geworffen und zerschmet-
tert worden wäre/ oder werden könte? ist al-
so nothwendig/ daß die jenige Kirch/ so ein-
mahl wahr ist/ allezeit wahr/ und unzer-
gänglich seye: als welcher nemblich von
Christo eine ewige Assistentz/ und unüber-
windliche Stärcke wider die Höllen-Pfor-
ten versprochen worden. Dahero leichtlich
abgelehnet wird der ungegründete Ant-
wort deren Uncatholischen/ welche die
Wort deß Apostels also verkehren wollen
und sagen/ daß die Kirch so lang eine Säu-
le und Grundfest der Wahrheit seye/ und
von Christo wider die Pforten der Höllen
beschützt und gehandhabt werden solle/ als
lang dieselbe sich bey der reiner und wahrer
Lehre halten würde: dan darumb ist dieselbe
eine Säul der Wahrheit/ weilen Zufolg
götlichem Versprechen in der wahrer Lehr
ewiglich verharret.

Viertens: Gibts die Vernunfft und
Regul der Weißheit/ daß wan ein Fürst
oder Monarch ein Königreich oder Ge-
meinde fundire und auffrichte/ er mit allem
Fleiß und Kräfften darahn seye/ damit die

von
C 3

Guͤldenes Schwerd.
Wahrheit ſeyn koͤnte/ wan jemahlen von
einem Jrꝛthumb/ Falſchheit/ oder Ketzerey
uͤbereinhauffen geworffen und zerſchmet-
tert worden waͤre/ oder werden koͤnte? iſt al-
ſo nothwendig/ daß die jenige Kirch/ ſo ein-
mahl wahr iſt/ allezeit wahr/ und unzer-
gaͤnglich ſeye: als welcher nemblich von
Chriſto eine ewige Aſſiſtentz/ und unüber-
windliche Staͤrcke wider die Hoͤllen-Pfor-
ten verſprochen worden. Dahero leichtlich
abgelehnet wird der ungegruͤndete Ant-
wort deren Uncatholiſchen/ welche die
Wort deß Apoſtels alſo verkehren wollen
und ſagen/ daß die Kirch ſo lang eine Saͤu-
le und Grundfeſt der Wahrheit ſeye/ und
von Chriſto wider die Pforten der Hoͤllen
beſchuͤtzt und gehandhabt werden ſolle/ als
lang dieſelbe ſich bey der reiner und wahrer
Lehre halten wuͤrde: dan darumb iſt dieſelbe
eine Saͤul der Wahrheit/ weilen Zufolg
goͤtlichem Verſprechen in der wahrer Lehr
ewiglich verharret.

Viertens: Gibts die Vernunfft und
Regul der Weißheit/ daß wan ein Fuͤrſt
oder Monarch ein Koͤnigreich oder Ge-
meinde fundire und auffrichte/ er mit allem
Fleiß und Kraͤfften darahn ſeye/ damit die

von
C 3
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[53/0065] Guͤldenes Schwerd. Wahrheit ſeyn koͤnte/ wan jemahlen von einem Jrꝛthumb/ Falſchheit/ oder Ketzerey uͤbereinhauffen geworffen und zerſchmet- tert worden waͤre/ oder werden koͤnte? iſt al- ſo nothwendig/ daß die jenige Kirch/ ſo ein- mahl wahr iſt/ allezeit wahr/ und unzer- gaͤnglich ſeye: als welcher nemblich von Chriſto eine ewige Aſſiſtentz/ und unüber- windliche Staͤrcke wider die Hoͤllen-Pfor- ten verſprochen worden. Dahero leichtlich abgelehnet wird der ungegruͤndete Ant- wort deren Uncatholiſchen/ welche die Wort deß Apoſtels alſo verkehren wollen und ſagen/ daß die Kirch ſo lang eine Saͤu- le und Grundfeſt der Wahrheit ſeye/ und von Chriſto wider die Pforten der Hoͤllen beſchuͤtzt und gehandhabt werden ſolle/ als lang dieſelbe ſich bey der reiner und wahrer Lehre halten wuͤrde: dan darumb iſt dieſelbe eine Saͤul der Wahrheit/ weilen Zufolg goͤtlichem Verſprechen in der wahrer Lehr ewiglich verharret. Viertens: Gibts die Vernunfft und Regul der Weißheit/ daß wan ein Fuͤrſt oder Monarch ein Koͤnigreich oder Ge- meinde fundire und auffrichte/ er mit allem Fleiß und Kraͤfften darahn ſeye/ damit die von C 3

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/65>, abgerufen am 03.05.2024.