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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
zu lehren und zu tauffen/ hat er diese Wör-
ter hinzugesetzt: Und sihe/ ich bin bey euch
alle die Tage biß zum End der Welt.

Allwo er nit allein denen Apostelen und
Jüngeren/ so dieses gehört/ ewigen Bey-
stand versprochen hat (massen dieselbige
biß ans End der Welt nit verbleiben wür-
den) sonderen auch deroselben rechtmäs-
sigen Successoribus und Nachkömmlin-
gen/ folglich also der von ihnen fortge-
pflantzter wahren Kirchen. Gleich wie nun
unmöglich ist/ daß Gott liege oder jemand-
ten betriege/ also ist es auch unmöglich/
daß die wahre Kirch Gottes zerfalle und ab-
nehme/ weilen hierinfals Christus dieselbe
wider sein Versprechen verlassen/ und die
Pforten der Höllen sie überwältigen
thäten.

Drittens: Daß du wissest/ spricht der
Apostel Paulus in seinem Send-Schrei-
ben ad Timoth. cap. 3. wie dir gebühre
deinen Wandel zuführen in dem Hause
Gottes/ welches die Kirch deß lebendi-
gen Gottes ist/ eine Säule und Grund-
fest der Wahrheit.
Nun ist abermahl
die Frag/ wie doch dieses Hauß oder Kirch
Gottes eine Säul und Grundfest der

Wahr-

Guͤldenes Schwerd.
zu lehren und zu tauffen/ hat er dieſe Woͤr-
ter hinzugeſetzt: Und ſihe/ ich bin bey euch
alle die Tage biß zum End der Welt.

Allwo er nit allein denen Apoſtelen und
Juͤngeren/ ſo dieſes gehoͤrt/ ewigen Bey-
ſtand verſprochen hat (maſſen dieſelbige
biß ans End der Welt nit verbleiben wuͤr-
den) ſonderen auch deroſelben rechtmaͤſ-
ſigen Succeſſoribus und Nachkoͤmmlin-
gen/ folglich alſo der von ihnen fortge-
pflantzter wahren Kirchen. Gleich wie nun
unmoͤglich iſt/ daß Gott liege oder jemand-
ten betriege/ alſo iſt es auch unmoͤglich/
daß die wahre Kirch Gottes zerfalle und ab-
nehme/ weilen hierinfals Chriſtus dieſelbe
wider ſein Verſprechen verlaſſen/ und die
Pforten der Hoͤllen ſie uͤberwaͤltigen
thaͤten.

Drittens: Daß du wiſſeſt/ ſpricht der
Apoſtel Paulus in ſeinem Send-Schrei-
ben ad Timoth. cap. 3. wie dir gebuͤhre
deinen Wandel zufuͤhren in dem Hauſe
Gottes/ welches die Kirch deß lebendi-
gen Gottes iſt/ eine Saͤule und Grund-
feſt der Wahrheit.
Nun iſt abermahl
die Frag/ wie doch dieſes Hauß oder Kirch
Gottes eine Saͤul und Grundfeſt der

Wahr-
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[52/0064] Guͤldenes Schwerd. zu lehren und zu tauffen/ hat er dieſe Woͤr- ter hinzugeſetzt: Und ſihe/ ich bin bey euch alle die Tage biß zum End der Welt. Allwo er nit allein denen Apoſtelen und Juͤngeren/ ſo dieſes gehoͤrt/ ewigen Bey- ſtand verſprochen hat (maſſen dieſelbige biß ans End der Welt nit verbleiben wuͤr- den) ſonderen auch deroſelben rechtmaͤſ- ſigen Succeſſoribus und Nachkoͤmmlin- gen/ folglich alſo der von ihnen fortge- pflantzter wahren Kirchen. Gleich wie nun unmoͤglich iſt/ daß Gott liege oder jemand- ten betriege/ alſo iſt es auch unmoͤglich/ daß die wahre Kirch Gottes zerfalle und ab- nehme/ weilen hierinfals Chriſtus dieſelbe wider ſein Verſprechen verlaſſen/ und die Pforten der Hoͤllen ſie uͤberwaͤltigen thaͤten. Drittens: Daß du wiſſeſt/ ſpricht der Apoſtel Paulus in ſeinem Send-Schrei- ben ad Timoth. cap. 3. wie dir gebuͤhre deinen Wandel zufuͤhren in dem Hauſe Gottes/ welches die Kirch deß lebendi- gen Gottes iſt/ eine Saͤule und Grund- feſt der Wahrheit. Nun iſt abermahl die Frag/ wie doch dieſes Hauß oder Kirch Gottes eine Saͤul und Grundfeſt der Wahr-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/64>, abgerufen am 03.05.2024.