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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
und nur allein die Sünde ein wenig be-
rewen/ dan stehe der Himmel schon gleich
offen; das aber mag ein Lutherischer wagen/
ich nit.

Andere Einwürff/ unter anderen nemb-
lich/ daß durch die alleine Buß zeitlicher und
ewiger Straffen Nachlassung erhalten
werde: daß das Fegfewer dem Leyden Je-
su/ welches in sich eine unendliche Gnug-
thuung hat/ eine Schmach seye: daß man
im Fegfewer nichts verdienen/ folglich auch
nit gnugthuen/ und sich also von der zeitli-
chen Straffe dardurch nicht befreyen kön-
ne/ etc. Weilen sie von keiner Werth/ und
sonsten oben schon gnug widerlegt seynd/
gehe Kürtze halber vorbey/ und schreite zur



Zweyten Frag.

Ob man den Nahmen Jesu ver-
ehren musse?

Antwort. FReylich soll man diesen
Nahmen verehren/ und
demselben/ wan er gelesen und außgespro-
chen werde/ eine gantz tieffe Complement
machen/ weilen dieser Nahm ein heiliger

und

Guͤldenes Schwerd.
und nur allein die Suͤnde ein wenig be-
rewen/ dan ſtehe der Himmel ſchon gleich
offen; das aber mag ein Lutheriſcher wagen/
ich nit.

Andere Einwuͤrff/ unter anderen nemb-
lich/ daß durch die alleine Buß zeitlicher und
ewiger Straffen Nachlaſſung erhalten
werde: daß das Fegfewer dem Leyden Je-
ſu/ welches in ſich eine unendliche Gnug-
thuung hat/ eine Schmach ſeye: daß man
im Fegfewer nichts verdienen/ folglich auch
nit gnugthuen/ und ſich alſo von der zeitli-
chen Straffe dardurch nicht befreyen koͤn-
ne/ ꝛc. Weilen ſie von keiner Werth/ und
ſonſten oben ſchon gnug widerlegt ſeynd/
gehe Kuͤrtze halber vorbey/ und ſchreite zur



Zweyten Frag.

Ob man den Nahmen Jeſu ver-
ehren muſſe?

Antwort. FReylich ſoll man dieſen
Nahmen verehren/ und
demſelben/ wan er geleſen und außgeſpro-
chen werde/ eine gantz tieffe Complement
machen/ weilen dieſer Nahm ein heiliger

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[546/0558] Guͤldenes Schwerd. und nur allein die Suͤnde ein wenig be- rewen/ dan ſtehe der Himmel ſchon gleich offen; das aber mag ein Lutheriſcher wagen/ ich nit. Andere Einwuͤrff/ unter anderen nemb- lich/ daß durch die alleine Buß zeitlicher und ewiger Straffen Nachlaſſung erhalten werde: daß das Fegfewer dem Leyden Je- ſu/ welches in ſich eine unendliche Gnug- thuung hat/ eine Schmach ſeye: daß man im Fegfewer nichts verdienen/ folglich auch nit gnugthuen/ und ſich alſo von der zeitli- chen Straffe dardurch nicht befreyen koͤn- ne/ ꝛc. Weilen ſie von keiner Werth/ und ſonſten oben ſchon gnug widerlegt ſeynd/ gehe Kuͤrtze halber vorbey/ und ſchreite zur Zweyten Frag. Ob man den Nahmen Jeſu ver- ehren muſſe? Antwort. FReylich ſoll man dieſen Nahmen verehren/ und demſelben/ wan er geleſen und außgeſpro- chen werde/ eine gantz tieffe Complement machen/ weilen dieſer Nahm ein heiliger und

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/558>, abgerufen am 18.06.2024.