Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. dan im Lutherthumb oder sonst anderer Ke-tzerey wider ihr Gelübd mit Weib oder Mann sich besudelen. Ja vermeynen ge- dachte unsere Widersagere/ noch wohl ein bessers außgewirckt zu haben/ wan sie die Clöster und Conventual Kirchen darnieder reissen/ Mönchen und Nonnen vertreiben/ oder wohl gar mit Schwerd oder Galgen hinrichten/ die geistliche Güter und Ren- then wegnehmen/ und dieselbe zu grossen Fürstenthumben oder anderen welt-eytelen Gebräuchen verwenden/ die Superinten- denten/ Prädicanten/ und übrige Worts- Diener sambt Weib und Kinder damitten ernehren/ etc. Kurtz aber vom Lob und Rich- tigkeit deß Clösterlichen Lebens zu reden/ so ists ja bekant/ daß so viele tausend Männer und Weiber (so als hellscheinende Son- nen und Liechter der Christlichen Welt an Tugendten und Heiligkeit deß Lebens ge- leuchtet/ die schönste und denckwürdigste Miraculen gewirckt/ und durch die stand- häfftigste Martyria den Himmel gewon- nen und angefült haben) Closter-Leuthe gewesen seyen. Bekant ists auß dem alten und newen Testament/ wie hoch bey Gott dem Herrn die jenige daran seyen/ welche Ge-
Guͤldenes Schwerd. dan im Lutherthumb oder ſonſt anderer Ke-tzerey wider ihr Geluͤbd mit Weib oder Mann ſich beſudelen. Ja vermeynen ge- dachte unſere Widerſagere/ noch wohl ein beſſers außgewirckt zu haben/ wan ſie die Cloͤſter und Conventual Kirchen darnieder reiſſen/ Moͤnchen und Nonnen vertreiben/ oder wohl gar mit Schwerd oder Galgen hinrichten/ die geiſtliche Guͤter und Ren- then wegnehmen/ und dieſelbe zu groſſen Fuͤrſtenthumben oder anderen welt-eytelen Gebraͤuchen verwenden/ die Superinten- denten/ Praͤdicanten/ und uͤbrige Worts- Diener ſambt Weib und Kinder damitten ernehren/ ꝛc. Kurtz aber vom Lob und Rich- tigkeit deß Cloͤſterlichen Lebens zu reden/ ſo iſts ja bekant/ daß ſo viele tauſend Maͤnner und Weiber (ſo als hellſcheinende Son- nen und Liechter der Chriſtlichen Welt an Tugendten und Heiligkeit deß Lebens ge- leuchtet/ die ſchoͤnſte und denckwürdigſte Miraculen gewirckt/ und durch die ſtand- haͤfftigſte Martyria den Himmel gewon- nen und angefuͤlt haben) Cloſter-Leuthe geweſen ſeyen. Bekant iſts auß dem alten und newen Teſtament/ wie hoch bey Gott dem Herꝛn die jenige daran ſeyen/ welche Ge-
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Guͤldenes Schwerd.
dan im Lutherthumb oder ſonſt anderer Ke-
tzerey wider ihr Geluͤbd mit Weib oder
Mann ſich beſudelen. Ja vermeynen ge-
dachte unſere Widerſagere/ noch wohl ein
beſſers außgewirckt zu haben/ wan ſie die
Cloͤſter und Conventual Kirchen darnieder
reiſſen/ Moͤnchen und Nonnen vertreiben/
oder wohl gar mit Schwerd oder Galgen
hinrichten/ die geiſtliche Guͤter und Ren-
then wegnehmen/ und dieſelbe zu groſſen
Fuͤrſtenthumben oder anderen welt-eytelen
Gebraͤuchen verwenden/ die Superinten-
denten/ Praͤdicanten/ und uͤbrige Worts-
Diener ſambt Weib und Kinder damitten
ernehren/ ꝛc. Kurtz aber vom Lob und Rich-
tigkeit deß Cloͤſterlichen Lebens zu reden/ ſo
iſts ja bekant/ daß ſo viele tauſend Maͤnner
und Weiber (ſo als hellſcheinende Son-
nen und Liechter der Chriſtlichen Welt an
Tugendten und Heiligkeit deß Lebens ge-
leuchtet/ die ſchoͤnſte und denckwürdigſte
Miraculen gewirckt/ und durch die ſtand-
haͤfftigſte Martyria den Himmel gewon-
nen und angefuͤlt haben) Cloſter-Leuthe
geweſen ſeyen. Bekant iſts auß dem alten
und newen Teſtament/ wie hoch bey Gott
dem Herꝛn die jenige daran ſeyen/ welche
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