Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
Essen sich zu enthalten gebotten wird; wie
dan dieser Gehorsamb Matth. 23. v. 3. von
Christo dem Herrn außtrücklich befohlen
wird/ Haltet und thuet alles/ was sie
nemblich die Schrifftgelehrten und geistli-
che Vorsteher der Kirchen) euch sagen;
halten und thuen wir aber dasselbe nit/ dan
seynd wir Heyden und Publicanen/ laut
Matth. 18. v. 17. Wen einer die Kirche
nicht höret/ so haltet ihn wie einen
Heyden und Zölner.
Ja deß Teuffels
Kinder seynd wir/ wan wir die Kirch und
derselben Gebott verachten/ weilen wir als-
dan Gott selbsten verachten Luc. 10. v. 16.
In Summa,
daß die Kirch Gewalt habe zu
gebieten/ was sie immer wolle/ und zur gros-
seren Ehren Gottes/ und mehreren Heyl
der Seelen gereichet/ und solche Gebott von
den Glaubigen nothwendig gehalten wer-
den müssen/ dessen haben wir hundert ja
mehrere Zeugnüs- und Beweißthumben
auß dem alten und newen Testament/ die
Oerther alle anzuführen falt zu lang/ ein
getrewes und gehorsames Kind kan diesel-
be gelegentlich auffschlagen/ wird also er-
lehrnen/ was Gehorsamb es seiner Mutter/
das ist/ der Kirchen/ und allen ihren Gebot-

ten

Guͤldenes Schwerd.
Eſſen ſich zu enthalten gebotten wird; wie
dan dieſer Gehorſamb Matth. 23. v. 3. von
Chriſto dem Herꝛn außtruͤcklich befohlen
wird/ Haltet und thuet alles/ was ſie
nemblich die Schrifftgelehrten und geiſtli-
che Vorſteher der Kirchen) euch ſagen;
halten und thuen wir aber daſſelbe nit/ dan
ſeynd wir Heyden und Publicanen/ laut
Matth. 18. v. 17. Wen einer die Kirche
nicht hoͤret/ ſo haltet ihn wie einen
Heyden und Zoͤlner.
Ja deß Teuffels
Kinder ſeynd wir/ wan wir die Kirch und
derſelben Gebott verachten/ weilen wir als-
dan Gott ſelbſten verachten Luc. 10. v. 16.
In Summa,
daß die Kirch Gewalt habe zu
gebieten/ was ſie immer wolle/ und zur groſ-
ſeren Ehren Gottes/ und mehreren Heyl
der Seelen gereichet/ und ſolche Gebott von
den Glaubigen nothwendig gehalten wer-
den muͤſſen/ deſſen haben wir hundert ja
mehrere Zeugnuͤs- und Beweißthumben
auß dem alten und newen Teſtament/ die
Oerther alle anzufuͤhren falt zu lang/ ein
getrewes und gehorſames Kind kan dieſel-
be gelegentlich auffſchlagen/ wird alſo er-
lehrnen/ was Gehorſamb es ſeiner Mutter/
das iſt/ der Kirchen/ und allen ihren Gebot-

ten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0534" n="522"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/>
E&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich zu enthalten gebotten wird; wie<lb/>
dan die&#x017F;er Gehor&#x017F;amb <hi rendition="#aq">Matth. 23. v.</hi> 3. von<lb/>
Chri&#x017F;to dem Her&#xA75B;n außtru&#x0364;cklich befohlen<lb/>
wird/ <hi rendition="#fr">Haltet und thuet alles/ was &#x017F;ie</hi><lb/>
nemblich die Schrifftgelehrten und gei&#x017F;tli-<lb/>
che Vor&#x017F;teher der Kirchen) <hi rendition="#fr">euch &#x017F;agen;</hi><lb/>
halten und thuen wir aber da&#x017F;&#x017F;elbe nit/ dan<lb/>
&#x017F;eynd wir Heyden und Publicanen/ laut<lb/><hi rendition="#aq">Matth. 18. v.</hi> 17. <hi rendition="#fr">Wen einer die Kirche<lb/>
nicht ho&#x0364;ret/ &#x017F;o haltet ihn wie einen<lb/>
Heyden und Zo&#x0364;lner.</hi> Ja deß Teuffels<lb/>
Kinder &#x017F;eynd wir/ wan wir die Kirch und<lb/>
der&#x017F;elben Gebott verachten/ weilen wir als-<lb/>
dan Gott &#x017F;elb&#x017F;ten verachten <hi rendition="#aq">Luc. 10. v. 16.<lb/>
In Summa,</hi> daß die Kirch Gewalt habe zu<lb/>
gebieten/ was &#x017F;ie immer wolle/ und zur gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;eren Ehren Gottes/ und mehreren Heyl<lb/>
der Seelen gereichet/ und &#x017F;olche Gebott von<lb/>
den Glaubigen nothwendig gehalten wer-<lb/>
den mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ de&#x017F;&#x017F;en haben wir hundert ja<lb/>
mehrere Zeugnu&#x0364;s- und Beweißthumben<lb/>
auß dem alten und newen Te&#x017F;tament/ die<lb/>
Oerther alle anzufu&#x0364;hren falt zu lang/ ein<lb/>
getrewes und gehor&#x017F;ames Kind kan die&#x017F;el-<lb/>
be gelegentlich auff&#x017F;chlagen/ wird al&#x017F;o er-<lb/>
lehrnen/ was Gehor&#x017F;amb es &#x017F;einer Mutter/<lb/>
das i&#x017F;t/ der Kirchen/ und allen ihren Gebot-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[522/0534] Guͤldenes Schwerd. Eſſen ſich zu enthalten gebotten wird; wie dan dieſer Gehorſamb Matth. 23. v. 3. von Chriſto dem Herꝛn außtruͤcklich befohlen wird/ Haltet und thuet alles/ was ſie nemblich die Schrifftgelehrten und geiſtli- che Vorſteher der Kirchen) euch ſagen; halten und thuen wir aber daſſelbe nit/ dan ſeynd wir Heyden und Publicanen/ laut Matth. 18. v. 17. Wen einer die Kirche nicht hoͤret/ ſo haltet ihn wie einen Heyden und Zoͤlner. Ja deß Teuffels Kinder ſeynd wir/ wan wir die Kirch und derſelben Gebott verachten/ weilen wir als- dan Gott ſelbſten verachten Luc. 10. v. 16. In Summa, daß die Kirch Gewalt habe zu gebieten/ was ſie immer wolle/ und zur groſ- ſeren Ehren Gottes/ und mehreren Heyl der Seelen gereichet/ und ſolche Gebott von den Glaubigen nothwendig gehalten wer- den muͤſſen/ deſſen haben wir hundert ja mehrere Zeugnuͤs- und Beweißthumben auß dem alten und newen Teſtament/ die Oerther alle anzufuͤhren falt zu lang/ ein getrewes und gehorſames Kind kan dieſel- be gelegentlich auffſchlagen/ wird alſo er- lehrnen/ was Gehorſamb es ſeiner Mutter/ das iſt/ der Kirchen/ und allen ihren Gebot- ten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/534
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/534>, abgerufen am 14.06.2024.