Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
et er also auß: Wer ist dan also gott-
und friedloß/ daß er oder glaube/ daß
könne gespalten werden/ oder selbst
spalten dörffe die Einigkeit Gottes/
das Kleyd deß Herren/ die Kirch
Christi?
was könte doch deutlicher von der
Einigkeit der Kirchen geredt werden? darff
derohalben keines Disputirens mehr/ son-
deren ist und bleibt eine göttliche Warheit/
daß eine Freundin und Braut/ eine allge-
meine Mutter seye/ die ihr biß dato verlas-
sen hat. Ein Leib Christi/ von welchem ihr
ihr als dörre Gebein und faule Glieder biß
dato abgesöndert gewesen. Eine Arck/ aus-
ser welcher ihr in dem Sündfluß eweres
Unglaubens zu Grund gehen werdet/ wo
nit mit der Tauben zurück flieget.

Dritte Frag.

Ob die wahre Kirch Gottes müsse sicht-
bahr seyn?

Antwort.

EJne Kirch/ die eine unsichtbahre Juris-
diction,
Gewalt/ und Regiment hat;

eine

Guͤldenes Schwerd.
et er alſo auß: Wer iſt dan alſo gott-
und friedloß/ daß er oder glaube/ daß
koͤnne geſpalten werden/ oder ſelbſt
ſpalten doͤrffe die Einigkeit Gottes/
das Kleyd deß Herren/ die Kirch
Chriſti?
was koͤnte doch deutlicher von der
Einigkeit der Kirchen geredt werden? darff
derohalben keines Diſputirens mehr/ ſon-
deren iſt und bleibt eine goͤttliche Warheit/
daß eine Freundin und Braut/ eine allge-
meine Mutter ſeye/ die ihr biß dato verlaſ-
ſen hat. Ein Leib Chriſti/ von welchem ihr
ihr als doͤrre Gebein und faule Glieder biß
dato abgeſoͤndert geweſen. Eine Arck/ auſ-
ſer welcher ihr in dem Suͤndfluß eweres
Unglaubens zu Grund gehen werdet/ wo
nit mit der Tauben zuruͤck flieget.

Dritte Frag.

Ob die wahre Kirch Gottes muͤſſe ſicht-
bahr ſeyn?

Antwort.

EJne Kirch/ die eine unſichtbahre Juris-
diction,
Gewalt/ und Regiment hat;

eine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0051" n="39"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/>
et er al&#x017F;o auß: <hi rendition="#fr">Wer i&#x017F;t dan al&#x017F;o gott-<lb/>
und friedloß/ daß er oder glaube/ daß<lb/>
ko&#x0364;nne ge&#x017F;palten werden/ oder &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
&#x017F;palten do&#x0364;rffe die Einigkeit Gottes/<lb/>
das Kleyd deß Herren/ die Kirch<lb/>
Chri&#x017F;ti?</hi> was ko&#x0364;nte doch deutlicher von der<lb/>
Einigkeit der Kirchen geredt werden? darff<lb/>
derohalben keines <hi rendition="#aq">Di&#x017F;puti</hi>rens mehr/ &#x017F;on-<lb/>
deren i&#x017F;t und bleibt eine go&#x0364;ttliche Warheit/<lb/>
daß eine Freundin und Braut/ <hi rendition="#fr">eine</hi> allge-<lb/>
meine Mutter &#x017F;eye/ die ihr biß <hi rendition="#aq">dato</hi> verla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en hat. <hi rendition="#fr">Ein</hi> Leib Chri&#x017F;ti/ von welchem ihr<lb/>
ihr als do&#x0364;rre Gebein und faule Glieder biß<lb/><hi rendition="#aq">dato</hi> abge&#x017F;o&#x0364;ndert gewe&#x017F;en. <hi rendition="#fr">Eine</hi> Arck/ au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er welcher ihr in dem Su&#x0364;ndfluß eweres<lb/>
Unglaubens zu Grund gehen werdet/ wo<lb/>
nit mit der Tauben zuru&#x0364;ck flieget.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dritte Frag.</hi> </head><lb/>
          <p>Ob die wahre Kirch Gottes mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;icht-<lb/><hi rendition="#c">bahr &#x017F;eyn?</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Antwort.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>Jne Kirch/ die eine un&#x017F;ichtbahre <hi rendition="#aq">Juris-<lb/>
diction,</hi> Gewalt/ und Regiment hat;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">eine</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0051] Guͤldenes Schwerd. et er alſo auß: Wer iſt dan alſo gott- und friedloß/ daß er oder glaube/ daß koͤnne geſpalten werden/ oder ſelbſt ſpalten doͤrffe die Einigkeit Gottes/ das Kleyd deß Herren/ die Kirch Chriſti? was koͤnte doch deutlicher von der Einigkeit der Kirchen geredt werden? darff derohalben keines Diſputirens mehr/ ſon- deren iſt und bleibt eine goͤttliche Warheit/ daß eine Freundin und Braut/ eine allge- meine Mutter ſeye/ die ihr biß dato verlaſ- ſen hat. Ein Leib Chriſti/ von welchem ihr ihr als doͤrre Gebein und faule Glieder biß dato abgeſoͤndert geweſen. Eine Arck/ auſ- ſer welcher ihr in dem Suͤndfluß eweres Unglaubens zu Grund gehen werdet/ wo nit mit der Tauben zuruͤck flieget. Dritte Frag. Ob die wahre Kirch Gottes muͤſſe ſicht- bahr ſeyn? Antwort. EJne Kirch/ die eine unſichtbahre Juris- diction, Gewalt/ und Regiment hat; eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/51
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/51>, abgerufen am 09.11.2024.