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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
im Ehestand gelebt/ solches bezeugt der an-
geführte Orth 1. Corinth. 9. nit/ sonderen
daselbsten haben sie ihre Schwesteren wohl/
und keine Eheweiber herumbgeführet. Und
fals sonsten wahr seyn solle/ daß deren etli-
che vor ihrem Apostolat und Priester-
Ambt Eheweiber gehabt/ so haben sie doch/
alsbald sie zu diesem Ambt beruffen wor-
den/ dieselbe/ laut göttlicher Schrifft/ gleich
quitiret und verlassen.

Einwurff 4. Die menschliche Natur
ist also beschaffen und so schwach/ daß sie
sich von Weiberen nit enthalten könne/
und wäre darumb einem Priester besser/
ein eygen Weib zu haben/ als in Hurerey
zu leben.

Antwort: Obwohlen unsere Natur
schwach seye/ so vermag sie doch alles in
dem der sie stärcket/
Philip. 4. v. 14. und ist
eine unverantwortliche/ ja Teuffelische La-
sterrede gegen unsere Catholische Priestere/
alswan dieselbe immerhin Unzucht und
Hurerey treibten. Gott nehme ich zum
Zeugen/ mit wie viel tausend Catholischen
Priestern die Himmelen und die Erde an-
gefült seyen und täglich angefüllet werden/
welche ein Jungfräwliches/ allerkeuschtes

und

Guͤldenes Schwerd.
im Eheſtand gelebt/ ſolches bezeugt der an-
gefuͤhrte Orth 1. Corinth. 9. nit/ ſonderen
daſelbſten haben ſie ihre Schweſteren wohl/
und keine Eheweiber herumbgefuͤhret. Und
fals ſonſten wahr ſeyn ſolle/ daß deren etli-
che vor ihrem Apoſtolat und Prieſter-
Ambt Eheweiber gehabt/ ſo haben ſie doch/
alsbald ſie zu dieſem Ambt beruffen wor-
den/ dieſelbe/ laut goͤttlicher Schrifft/ gleich
quitiret und verlaſſen.

Einwurff 4. Die menſchliche Natur
iſt alſo beſchaffen und ſo ſchwach/ daß ſie
ſich von Weiberen nit enthalten koͤnne/
und waͤre darumb einem Prieſter beſſer/
ein eygen Weib zu haben/ als in Hurerey
zu leben.

Antwort: Obwohlen unſere Natur
ſchwach ſeye/ ſo vermag ſie doch alles in
dem der ſie ſtaͤrcket/
Philip. 4. v. 14. und iſt
eine unverantwortliche/ ja Teuffeliſche La-
ſterrede gegen unſere Catholiſche Prieſtere/
alswan dieſelbe immerhin Unzucht und
Hurerey treibten. Gott nehme ich zum
Zeugen/ mit wie viel tauſend Catholiſchen
Prieſtern die Himmelen und die Erde an-
gefuͤlt ſeyen und taͤglich angefuͤllet werden/
welche ein Jungfraͤwliches/ allerkeuſchtes

und
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[492/0504] Guͤldenes Schwerd. im Eheſtand gelebt/ ſolches bezeugt der an- gefuͤhrte Orth 1. Corinth. 9. nit/ ſonderen daſelbſten haben ſie ihre Schweſteren wohl/ und keine Eheweiber herumbgefuͤhret. Und fals ſonſten wahr ſeyn ſolle/ daß deren etli- che vor ihrem Apoſtolat und Prieſter- Ambt Eheweiber gehabt/ ſo haben ſie doch/ alsbald ſie zu dieſem Ambt beruffen wor- den/ dieſelbe/ laut goͤttlicher Schrifft/ gleich quitiret und verlaſſen. Einwurff 4. Die menſchliche Natur iſt alſo beſchaffen und ſo ſchwach/ daß ſie ſich von Weiberen nit enthalten koͤnne/ und waͤre darumb einem Prieſter beſſer/ ein eygen Weib zu haben/ als in Hurerey zu leben. Antwort: Obwohlen unſere Natur ſchwach ſeye/ ſo vermag ſie doch alles in dem der ſie ſtaͤrcket/ Philip. 4. v. 14. und iſt eine unverantwortliche/ ja Teuffeliſche La- ſterrede gegen unſere Catholiſche Prieſtere/ alswan dieſelbe immerhin Unzucht und Hurerey treibten. Gott nehme ich zum Zeugen/ mit wie viel tauſend Catholiſchen Prieſtern die Himmelen und die Erde an- gefuͤlt ſeyen und taͤglich angefuͤllet werden/ welche ein Jungfraͤwliches/ allerkeuſchtes und

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/504>, abgerufen am 22.11.2024.