Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
cramenta/ so den Menschen verunreinigen?
Also item H. Gerstenberger/ pag. 442.

Antwort. Jst zwarn freylich die Ehe
ein heiliges Sacrament; Gleich wie aber
die Empfahung deß heiligen Sacraments
deß Altars/ und nit das Sacrament selb-
sten dem jenigen zur Sünde gereichet/ und
verunreiniget/ welcher dessen zu empfahen
unfähig ist: also auch die Empfahung deß
heiligen Sacraments der Ehe/ und nit/
wie etwa H. Gerstenberger anfraget/ das
Sacrament selbsten/ den jenigen verunrei-
niget/ welcher sich dessen durch eine freywil-
lige Gelübde unfähig gemacht/ und mit
solchen grossen und heiligen Geheimnussen
umbgehet/ so eine Reinigkeit deß Leibes so
wohl als der Seelen erforderen; wie rein
und sauber es aber mit dem Leibe im Ehe-
stand hergehe/ wird H. Gerstenberger und
sonst alle verheyrahtete durch Erfahrnus
an ihnen selbsten wissen/ ich weiß es auch.

Einwurff 4. Die Apostelen giengen
mit den reinesten Geheimnussen umb/ und
doch lebten etliche unter ihnen im Ehestan-
de/ 1. Corinth. 9. v. 5. Also widerumb H.
Gerstenberger/ ead. pag. 442.

Antwort: Daß deren Apostelen etliche

im
X 6

Guͤldenes Schwerd.
cramenta/ ſo den Menſchen verunreinigen?
Alſo item H. Gerſtenberger/ pag. 442.

Antwort. Jſt zwarn freylich die Ehe
ein heiliges Sacrament; Gleich wie aber
die Empfahung deß heiligen Sacraments
deß Altars/ und nit das Sacrament ſelb-
ſten dem jenigen zur Suͤnde gereichet/ und
verunreiniget/ welcher deſſen zu empfahen
unfaͤhig iſt: alſo auch die Empfahung deß
heiligen Sacraments der Ehe/ und nit/
wie etwa H. Gerſtenberger anfraget/ das
Sacrament ſelbſten/ den jenigen verunrei-
niget/ welcher ſich deſſen durch eine freywil-
lige Geluͤbde unfaͤhig gemacht/ und mit
ſolchen groſſen und heiligen Geheimnuſſen
umbgehet/ ſo eine Reinigkeit deß Leibes ſo
wohl als der Seelen erforderen; wie rein
und ſauber es aber mit dem Leibe im Ehe-
ſtand hergehe/ wird H. Gerſtenberger und
ſonſt alle verheyrahtete durch Erfahrnus
an ihnen ſelbſten wiſſen/ ich weiß es auch.

Einwurff 4. Die Apoſtelen giengen
mit den reineſten Geheimnuſſen umb/ und
doch lebten etliche unter ihnen im Eheſtan-
de/ 1. Corinth. 9. v. 5. Alſo widerumb H.
Gerſtenberger/ ead. pag. 442.

Antwort: Daß deren Apoſtelen etliche

im
X 6
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0503" n="491"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/>
cramenta/ &#x017F;o den Men&#x017F;chen verunreinigen?<lb/>
Al&#x017F;o item H. Ger&#x017F;tenberger/ pag. 442.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Antwort.</hi> J&#x017F;t zwarn freylich die Ehe<lb/>
ein heiliges Sacrament; Gleich wie aber<lb/>
die Empfahung deß heiligen Sacraments<lb/>
deß Altars/ und nit das Sacrament &#x017F;elb-<lb/>
&#x017F;ten dem jenigen zur Su&#x0364;nde gereichet/ und<lb/>
verunreiniget/ welcher de&#x017F;&#x017F;en zu empfahen<lb/>
unfa&#x0364;hig i&#x017F;t: al&#x017F;o auch die Empfahung deß<lb/>
heiligen Sacraments der Ehe/ und nit/<lb/>
wie etwa H. Ger&#x017F;tenberger anfraget/ das<lb/>
Sacrament &#x017F;elb&#x017F;ten/ den jenigen verunrei-<lb/>
niget/ welcher &#x017F;ich de&#x017F;&#x017F;en durch eine freywil-<lb/>
lige Gelu&#x0364;bde unfa&#x0364;hig gemacht/ und mit<lb/>
&#x017F;olchen gro&#x017F;&#x017F;en und heiligen Geheimnu&#x017F;&#x017F;en<lb/>
umbgehet/ &#x017F;o eine Reinigkeit deß Leibes &#x017F;o<lb/>
wohl als der Seelen erforderen; wie rein<lb/>
und &#x017F;auber es aber mit dem Leibe im Ehe-<lb/>
&#x017F;tand hergehe/ wird H. Ger&#x017F;tenberger und<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t alle verheyrahtete durch Erfahrnus<lb/>
an ihnen &#x017F;elb&#x017F;ten wi&#x017F;&#x017F;en/ ich weiß es auch.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Einwurff</hi> 4. Die Apo&#x017F;telen giengen<lb/>
mit den reine&#x017F;ten Geheimnu&#x017F;&#x017F;en umb/ und<lb/>
doch lebten etliche unter ihnen im Ehe&#x017F;tan-<lb/>
de/ 1. <hi rendition="#aq">Corinth. 9. v.</hi> 5. Al&#x017F;o widerumb H.<lb/>
Ger&#x017F;tenberger/ <hi rendition="#aq">ead. pag.</hi> 442.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Antwort:</hi> Daß deren Apo&#x017F;telen etliche<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X 6</fw><fw place="bottom" type="catch">im</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[491/0503] Guͤldenes Schwerd. cramenta/ ſo den Menſchen verunreinigen? Alſo item H. Gerſtenberger/ pag. 442. Antwort. Jſt zwarn freylich die Ehe ein heiliges Sacrament; Gleich wie aber die Empfahung deß heiligen Sacraments deß Altars/ und nit das Sacrament ſelb- ſten dem jenigen zur Suͤnde gereichet/ und verunreiniget/ welcher deſſen zu empfahen unfaͤhig iſt: alſo auch die Empfahung deß heiligen Sacraments der Ehe/ und nit/ wie etwa H. Gerſtenberger anfraget/ das Sacrament ſelbſten/ den jenigen verunrei- niget/ welcher ſich deſſen durch eine freywil- lige Geluͤbde unfaͤhig gemacht/ und mit ſolchen groſſen und heiligen Geheimnuſſen umbgehet/ ſo eine Reinigkeit deß Leibes ſo wohl als der Seelen erforderen; wie rein und ſauber es aber mit dem Leibe im Ehe- ſtand hergehe/ wird H. Gerſtenberger und ſonſt alle verheyrahtete durch Erfahrnus an ihnen ſelbſten wiſſen/ ich weiß es auch. Einwurff 4. Die Apoſtelen giengen mit den reineſten Geheimnuſſen umb/ und doch lebten etliche unter ihnen im Eheſtan- de/ 1. Corinth. 9. v. 5. Alſo widerumb H. Gerſtenberger/ ead. pag. 442. Antwort: Daß deren Apoſtelen etliche im X 6

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/503
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/503>, abgerufen am 22.11.2024.