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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Herren empfangen/ das ich euch auch
übergereichet habe.
und v. 29 und also
esse er von diesem Brod/ und trincke
auß diesem Kelch/
etc. Dan allhier erzeh-
let der Apostel allein/ wie Christus das A-
bendmahl eingesetzt/ und wie die Corin-
ther dasselbe empfahen sollen/ befilcht ihnen
aber nicht/ daß sie dasselbe unter beyder
stalt empfahen sollen und müssen. Und wan
schon die Corinther und die gesambte erste
Christenheit das Abendmahl unter beyder
Gestalt empfangen hätten/ folgt dan dar-
auß/ daß sie solches gethan/ weilens ihnen
von Christo gobotten gewesen? mit nichten.
Kurtz darvon zu reden/ so ists bekant auß
Figuren deß alten Testaments/ auß unter-
schiedlichen Oertheren deß newen Testa-
ments/ auß dem Exempel Christi/ der Apo-
stelen und erster Christen/ auß einhelliger
Lehr aller H H. Vätter und Concilien/ daß
die Empfahung deß H. Abendmahls unter
beyden Gestalten zur Seeligkeit nit ersor-
dert werde/ sonderen zu Vermeydung deß
Tods/ und zu Erhaltung deß ewigen Le-
bens gnug seye/ wan einer Christum unter
einer Gestalt empfahe/ wie Joan. c. auß-
trücklich bewehrt/ und von Christo getrew-
lich versprochen wird.

Die

Guͤldenes Schwerd.
Herren empfangen/ das ich euch auch
uͤbergereichet habe.
und v. 29 und alſo
eſſe er von dieſem Brod/ und trincke
auß dieſem Kelch/
ꝛc. Dan allhier erzeh-
let der Apoſtel allein/ wie Chriſtus das A-
bendmahl eingeſetzt/ und wie die Corin-
ther daſſelbe empfahen ſollen/ befilcht ihnen
aber nicht/ daß ſie daſſelbe unter beyder
ſtalt empfahen ſollen und muͤſſen. Und wan
ſchon die Corinther und die geſambte erſte
Chriſtenheit das Abendmahl unter beyder
Geſtalt empfangen haͤtten/ folgt dan dar-
auß/ daß ſie ſolches gethan/ weilens ihnen
von Chriſto gobotten geweſen? mit nichten.
Kurtz darvon zu reden/ ſo iſts bekant auß
Figuren deß alten Teſtaments/ auß unter-
ſchiedlichen Oertheren deß newen Teſta-
ments/ auß dem Exempel Chriſti/ der Apo-
ſtelen und erſter Chriſten/ auß einhelliger
Lehr aller H H. Vaͤtter und Concilien/ daß
die Empfahung deß H. Abendmahls unter
beyden Geſtalten zur Seeligkeit nit erſor-
dert werde/ ſonderen zu Vermeydung deß
Tods/ und zu Erhaltung deß ewigen Le-
bens gnug ſeye/ wan einer Chriſtum unter
einer Geſtalt empfahe/ wie Joan. c. auß-
truͤcklich bewehrt/ und von Chriſto getrew-
lich verſprochen wird.

Die
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[425/0437] Guͤldenes Schwerd. Herren empfangen/ das ich euch auch uͤbergereichet habe. und v. 29 und alſo eſſe er von dieſem Brod/ und trincke auß dieſem Kelch/ ꝛc. Dan allhier erzeh- let der Apoſtel allein/ wie Chriſtus das A- bendmahl eingeſetzt/ und wie die Corin- ther daſſelbe empfahen ſollen/ befilcht ihnen aber nicht/ daß ſie daſſelbe unter beyder ſtalt empfahen ſollen und muͤſſen. Und wan ſchon die Corinther und die geſambte erſte Chriſtenheit das Abendmahl unter beyder Geſtalt empfangen haͤtten/ folgt dan dar- auß/ daß ſie ſolches gethan/ weilens ihnen von Chriſto gobotten geweſen? mit nichten. Kurtz darvon zu reden/ ſo iſts bekant auß Figuren deß alten Teſtaments/ auß unter- ſchiedlichen Oertheren deß newen Teſta- ments/ auß dem Exempel Chriſti/ der Apo- ſtelen und erſter Chriſten/ auß einhelliger Lehr aller H H. Vaͤtter und Concilien/ daß die Empfahung deß H. Abendmahls unter beyden Geſtalten zur Seeligkeit nit erſor- dert werde/ ſonderen zu Vermeydung deß Tods/ und zu Erhaltung deß ewigen Le- bens gnug ſeye/ wan einer Chriſtum unter einer Geſtalt empfahe/ wie Joan. c. auß- truͤcklich bewehrt/ und von Chriſto getrew- lich verſprochen wird. Die

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/437>, abgerufen am 19.05.2024.