Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. Lutherischen einem erfahrnen Dialectico er-zehlte/ sagte er/ daß zwey verscheydene Speci- es von einer Sach/ oder/ wie ers nennete/ von einem. Individuo nit könten gesagt werden: durch das Wörtlein hoc aber und hic werde eine Sach oder ein Individuum angezeigt; könne derhalben von demselben der Leib Christi und Brod/ so verschiedene Species seynd/ nit gesagt werden; Wan also diese Satzung: Diß (nemblich was ich euch darreiche zu essen) ist mein Leib/ etc. Wahr ist/ wie sie dan/ allerseiths ohngezweiffelt/ wahr ist/ so müsse diese Satzung: Diß (nemblich was ich darreiche zu essen) ist Brod/ nothwendig falsch seyn. Hierauff kan nun H. Gerstenberger diesem Dialecti- co antworten. Antwort 5. Wan der Leib Christi und Antwort 6. Christus gibt uns das für
Guͤldenes Schwerd. Lutheriſchen einem erfahrnen Dialectico er-zehlte/ ſagte er/ daß zwey verſcheydene Speci- es von einer Sach/ oder/ wie ers nennete/ von einem. Individuo nit koͤnten geſagt werden: durch das Woͤrtlein hoc aber und hic werde eine Sach oder ein Individuum angezeigt; koͤnne derhalben von demſelben der Leib Chriſti und Brod/ ſo verſchiedene Species ſeynd/ nit geſagt werden; Wan alſo dieſe Satzung: Diß (nemblich was ich euch darreiche zu eſſen) iſt mein Leib/ ꝛc. Wahr iſt/ wie ſie dan/ allerſeiths ohngezweiffelt/ wahr iſt/ ſo muͤſſe dieſe Satzung: Diß (nemblich was ich darreiche zu eſſen) iſt Brod/ nothwendig falſch ſeyn. Hierauff kan nun H. Gerſtenberger dieſem Dialecti- co antworten. Antwort 5. Wan der Leib Chriſti und Antwort 6. Chriſtus gibt uns das fuͤr
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Guͤldenes Schwerd.
Lutheriſchen einem erfahrnen Dialectico er-
zehlte/ ſagte er/ daß zwey verſcheydene Speci-
es von einer Sach/ oder/ wie ers nennete/
von einem. Individuo nit koͤnten geſagt
werden: durch das Woͤrtlein hoc aber und
hic werde eine Sach oder ein Individuum
angezeigt; koͤnne derhalben von demſelben
der Leib Chriſti und Brod/ ſo verſchiedene
Species ſeynd/ nit geſagt werden; Wan alſo
dieſe Satzung: Diß (nemblich was ich euch
darreiche zu eſſen) iſt mein Leib/ ꝛc. Wahr
iſt/ wie ſie dan/ allerſeiths ohngezweiffelt/
wahr iſt/ ſo muͤſſe dieſe Satzung: Diß
(nemblich was ich darreiche zu eſſen) iſt
Brod/ nothwendig falſch ſeyn. Hierauff
kan nun H. Gerſtenberger dieſem Dialecti-
co antworten.
Antwort 5. Wan der Leib Chriſti und
das Brod waͤre vereiniget geweſen/ ſo haͤtte
Chriſtus nit ſagen koͤnnen: Diß (nemblich
was ihr eſſet) iſt mein Leib/ ſonderen er
hatte muͤſſen ſagen: Jn: oder bey: oder
mit dieſem iſt mein Leib.
Antwort 6. Chriſtus gibt uns das
jenige zu eſſen und zu trincken/ was er fuͤr
uns dargegeben und vergoſſen/ laut ſeiner
Worten: Diß iſt mein Leib/ welches
fuͤr
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