Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.

keit erlöset/ der Himmel ist ihnen ge-
wiß.

Antwort: So gewiß/ als jenem Hoch-
Zeiter/ deme man Händ und Füß zusam-
men bunde/ und in die äusserste Finsternüs-
sen warffe. So gewiß/ als jenen fünff thörich-
ten Jungfrawen/ denen man die Thür für
der Nasen zuschlusse. Hat schon Christus/
alle Menschen/ als viel an ihme ist/ durch
sein thewres Blut und bitteren Todt am
Holtz deß Creutzens/ von Sünden/ vom
Teuffel/ von der Verdamnus erlöset/ und
ihnen die ewige Seeligkeit völlig/ und gnug-
sam/ ja überflüssig verdienet/ erworben und
bereitet; seynd doch darumb alle Menschen
nicht stracks seelig/ sonst müsten auch Ju-
den/ Heyden/ Türcken/ etc. ja alle Menschen
und deren Kinder/ am Creutz de facto,
auch ehe sie gebohren/ erlöst und geseeliget
seyn; sonderen denen ist Christus würcklich
und mit der That/ ein Erlöser/ ein Hey-
land und Seeligmacher/ welche erstlich
durch die H. Tauff/ als ein ordentliches/
und darzu eingesetztes erst-und vornehmstes
Mittel/ in der zweyter/ geistlicher und nicht
in der erster leiblicher oder fleischlicher Ge-
burt/ durch das unendliche Verdienst deß

ein-

Guͤldenes Schwerd.

keit erloͤſet/ der Himmel iſt ihnen ge-
wiß.

Antwort: So gewiß/ als jenem Hoch-
Zeiter/ deme man Haͤnd und Fuͤß zuſam-
men bunde/ und in die aͤuſſerſte Finſternuͤſ-
ſen warffe. So gewiß/ als jenẽ fuͤnff thoͤrich-
ten Jungfrawen/ denen man die Thuͤr fuͤr
der Naſen zuſchluſſe. Hat ſchon Chriſtus/
alle Menſchen/ als viel an ihme iſt/ durch
ſein thewres Blut und bitteren Todt am
Holtz deß Creutzens/ von Suͤnden/ vom
Teuffel/ von der Verdamnus erloͤſet/ und
ihnen die ewige Seeligkeit voͤllig/ und gnug-
ſam/ ja uͤberfluͤſſig verdienet/ erworben und
bereitet; ſeynd doch darumb alle Menſchen
nicht ſtracks ſeelig/ ſonſt muͤſten auch Ju-
den/ Heyden/ Tuͤrcken/ ꝛc. ja alle Menſchen
und deren Kinder/ am Creutz de facto,
auch ehe ſie gebohren/ erloͤſt und geſeeliget
ſeyn; ſonderen denen iſt Chriſtus wuͤrcklich
und mit der That/ ein Erloͤſer/ ein Hey-
land und Seeligmacher/ welche erſtlich
durch die H. Tauff/ als ein ordentliches/
und darzu eingeſetztes erſt-und vornehmſtes
Mittel/ in der zweyter/ geiſtlicher und nicht
in der erſter leiblicher oder fleiſchlicher Ge-
burt/ durch das unendliche Verdienſt deß

ein-

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[355/0367] Guͤldenes Schwerd. keit erloͤſet/ der Himmel iſt ihnen ge- wiß. Antwort: So gewiß/ als jenem Hoch- Zeiter/ deme man Haͤnd und Fuͤß zuſam- men bunde/ und in die aͤuſſerſte Finſternuͤſ- ſen warffe. So gewiß/ als jenẽ fuͤnff thoͤrich- ten Jungfrawen/ denen man die Thuͤr fuͤr der Naſen zuſchluſſe. Hat ſchon Chriſtus/ alle Menſchen/ als viel an ihme iſt/ durch ſein thewres Blut und bitteren Todt am Holtz deß Creutzens/ von Suͤnden/ vom Teuffel/ von der Verdamnus erloͤſet/ und ihnen die ewige Seeligkeit voͤllig/ und gnug- ſam/ ja uͤberfluͤſſig verdienet/ erworben und bereitet; ſeynd doch darumb alle Menſchen nicht ſtracks ſeelig/ ſonſt muͤſten auch Ju- den/ Heyden/ Tuͤrcken/ ꝛc. ja alle Menſchen und deren Kinder/ am Creutz de facto, auch ehe ſie gebohren/ erloͤſt und geſeeliget ſeyn; ſonderen denen iſt Chriſtus wuͤrcklich und mit der That/ ein Erloͤſer/ ein Hey- land und Seeligmacher/ welche erſtlich durch die H. Tauff/ als ein ordentliches/ und darzu eingeſetztes erſt-und vornehmſtes Mittel/ in der zweyter/ geiſtlicher und nicht in der erſter leiblicher oder fleiſchlicher Ge- burt/ durch das unendliche Verdienſt deß ein-

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Zitationshilfe:	Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/367>, abgerufen am 22.11.2024.

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