Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. Apostelen und Evangelisten geschriebenund geprediget/ von jemandten solle ge- handelt werden; nit aber/ daß neben seinen Epistelen/ und was sonsten mehr geschrie- ben/ nichts anders/ nemblich keine Traditi- ones oder unbeschriebene Lehr gestattet und angenohmen werden sollen. Eben also soll und muß verstanden wer- Dritter Anlauff. Das Wort Gottes di-
Guͤldenes Schwerd. Apoſtelen und Evangeliſten geſchriebenund geprediget/ von jemandten ſolle ge- handelt werden; nit aber/ daß neben ſeinen Epiſtelen/ und was ſonſten mehr geſchrie- ben/ nichts anders/ nemblich keine Traditi- ones oder unbeſchriebene Lehr geſtattet und angenohmen werden ſollen. Eben alſo ſoll und muß verſtanden wer- Dritter Anlauff. Das Wort Gottes di-
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Guͤldenes Schwerd.
Apoſtelen und Evangeliſten geſchrieben
und geprediget/ von jemandten ſolle ge-
handelt werden; nit aber/ daß neben ſeinen
Epiſtelen/ und was ſonſten mehr geſchrie-
ben/ nichts anders/ nemblich keine Traditi-
ones oder unbeſchriebene Lehr geſtattet und
angenohmen werden ſollen.
Eben alſo ſoll und muß verſtanden wer-
den der Prophet Moyſes: Was ich dir
befehle/ das ſoltu dem Herren allein
thun/ ꝛc. das Wort: befehle verſtehet er
ſo woll von ſchrifft-als muͤndlichen Befel-
chen/ und die will er ohne Immutation,
ohne Ab-und Zuthuung gehalten haben.
Deut. 4. v. 2. ſtehen auch dieſe Woͤrter: Jhr
ſollet zu dem Wort nichts thun/ das
ich zu euch rede/ und ſollet auch nicht
davon abnehmen/ ꝛc. Alda leſet man aber
nit von dem geſchriebenen Wort Gottes
allein; und warumb ſolte Gott neben dem
vom Moyſe geſchriebenem Wort/ keine
ungeſchriebene Wort koͤnnen befehlen/
uͤberlieberen und gehalten haben wollen/
gleich er neben dem geſchriebenen Wort be-
fohlen ferner zu ſchreiben.
Dritter Anlauff. Das Wort Gottes
muß unfehlbahr und gewiß ſeyn: die Tra-
di-
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