Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. tzung/ nicht mit vergänglichem Goldoder Silber erlöset seyd/ sonderen mit dem thewren Blut Christi/ als eines unbefleckten und unmangelhafften Lambs. Jn diesen und dergleichen an- deren Texten mehr haltet ja der göttliche Mund selbsten die Traditiones oder Men- schen-Satzungen für ein eytel unnütz We- sen/ ja für einen schwären Joch/ von wel- chem Christus die Menschen befreyet. Und das hat unser schrifft-verständiger Calvi- nus recht und moll angemerckt/ da ers für eine Thorheit gehalten/ daß man zu der Menschen Außlegungen hinlauffe umb die Schrifft zu verstehen. Antwort. Das ist woll ein blinder An- nem
Guͤldenes Schwerd. tzung/ nicht mit vergaͤnglichem Goldoder Silber erloͤſet ſeyd/ ſonderen mit dem thewren Blut Chriſti/ als eines unbefleckten und unmangelhafften Lambs. Jn dieſen und dergleichen an- deren Texten mehr haltet ja der goͤttliche Mund ſelbſten die Traditiones oder Men- ſchen-Satzungen fuͤr ein eytel unnuͤtz We- ſen/ ja fuͤr einen ſchwaͤren Joch/ von wel- chem Chriſtus die Menſchen befreyet. Und das hat unſer ſchrifft-verſtaͤndiger Calvi- nus recht und moll angemerckt/ da ers fuͤr eine Thorheit gehalten/ daß man zu der Menſchen Außlegungen hinlauffe umb die Schrifft zu verſtehen. Antwort. Das iſt woll ein blinder An- nem
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Guͤldenes Schwerd.
tzung/ nicht mit vergaͤnglichem Gold
oder Silber erloͤſet ſeyd/ ſonderen mit
dem thewren Blut Chriſti/ als eines
unbefleckten und unmangelhafften
Lambs. Jn dieſen und dergleichen an-
deren Texten mehr haltet ja der goͤttliche
Mund ſelbſten die Traditiones oder Men-
ſchen-Satzungen fuͤr ein eytel unnuͤtz We-
ſen/ ja fuͤr einen ſchwaͤren Joch/ von wel-
chem Chriſtus die Menſchen befreyet. Und
das hat unſer ſchrifft-verſtaͤndiger Calvi-
nus recht und moll angemerckt/ da ers fuͤr
eine Thorheit gehalten/ daß man zu der
Menſchen Außlegungen hinlauffe umb die
Schrifft zu verſtehen.
Antwort. Das iſt woll ein blinder An-
lauff/ und dabey werd ich euch die Hoͤrner
bald abgeſtoſſen haben. Jn angezogenen
Texten nemblich iſt die rede von pur menſch-
lichen Satzungen/ ſo auß eygener Einge-
bung/ Aberglaub und Einbildung herruͤh-
ren/ gleich da waren die Satzungen der
Phariſaͤer/ daß man vor dem Brod-Eſſen
die Haͤnde waſchen/ keinen Krancken auff
den Sabbath curiren ſolle/ ꝛc. und ſolche
Satzungen/ glaub ich gantz gern/ daß ein
eytel und unnuͤtz Ding ſeyen/ und von kei-
nem
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