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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Dingen/ so in der Kirchen ohne
Schrifft gehalten werden/ die Vereh-
rung der Bilderen von der Apostelen
Zeiten zu uns bracht und überkom-
men seye/ ist auß den Historien weit-
läuffig bekant.

Was bedarffs aber so vieler Zeugnüs-
sen der H H. Vätter und Concilien? gesetzt
ihr H Hn. Calvinische und Lutherische/ etc.
Es kombt zu euch ein Jüd oder Türck und
wilt den Christlichen Glauben annehmen/
demselben reichet ihr das newe Testament
in die Hand/ mit dem Beding und Zusatz/
daß er nichts mehr glauben/ oder anneh-
men müsse/ als was in demselben außtrück-
lich geschrieben stehet; Mein! wie wird die-
ser Jud oder Türck das Credo, oder Apo-
stolische Symbolum, so du ihme/ umb
Glaubens Bekäntnus zu thuen fürlegest/
außschwären können? Man findet ja dieses
Symbolum im newen Testament nit. Wie
wird derselbe die allerheiligste Dreyfaltig-
keit anbetten? Er wird dieses Wort: Drey-
faltigkeit
ebenfals im newen Testament
nit antreffen. Wie wird er an die H H.
Sacramenten glauben? derselben Nahmen
licht man abermahlen im newen Testament

nit
M 6

Guͤldenes Schwerd.
Dingen/ ſo in der Kirchen ohne
Schrifft gehalten werden/ die Vereh-
rung der Bilderen von der Apoſtelen
Zeiten zu uns bracht und überkom-
men ſeye/ iſt auß den Hiſtorien weit-
laͤuffig bekant.

Was bedarffs aber ſo vieler Zeugnuͤſ-
ſen der H H. Vaͤtter und Concilien? geſetzt
ihr H Hn. Calviniſche und Lutheriſche/ ꝛc.
Es kombt zu euch ein Juͤd oder Tuͤrck und
wilt den Chriſtlichen Glauben annehmen/
demſelben reichet ihr das newe Teſtament
in die Hand/ mit dem Beding und Zuſatz/
daß er nichts mehr glauben/ oder anneh-
men muͤſſe/ als was in demſelben außtruͤck-
lich geſchrieben ſtehet; Mein! wie wird die-
ſer Jud oder Tuͤrck das Credo, oder Apo-
ſtoliſche Symbolum, ſo du ihme/ umb
Glaubens Bekaͤntnus zu thuen fuͤrlegeſt/
außſchwaͤren koͤnnen? Man findet ja dieſes
Symbolum im newen Teſtament nit. Wie
wird derſelbe die allerheiligſte Dreyfaltig-
keit anbetten? Er wird dieſes Wort: Drey-
faltigkeit
ebenfals im newen Teſtament
nit antreffen. Wie wird er an die H H.
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[275/0287] Guͤldenes Schwerd. Dingen/ ſo in der Kirchen ohne Schrifft gehalten werden/ die Vereh- rung der Bilderen von der Apoſtelen Zeiten zu uns bracht und überkom- men ſeye/ iſt auß den Hiſtorien weit- laͤuffig bekant. Was bedarffs aber ſo vieler Zeugnuͤſ- ſen der H H. Vaͤtter und Concilien? geſetzt ihr H Hn. Calviniſche und Lutheriſche/ ꝛc. Es kombt zu euch ein Juͤd oder Tuͤrck und wilt den Chriſtlichen Glauben annehmen/ demſelben reichet ihr das newe Teſtament in die Hand/ mit dem Beding und Zuſatz/ daß er nichts mehr glauben/ oder anneh- men muͤſſe/ als was in demſelben außtruͤck- lich geſchrieben ſtehet; Mein! wie wird die- ſer Jud oder Tuͤrck das Credo, oder Apo- ſtoliſche Symbolum, ſo du ihme/ umb Glaubens Bekaͤntnus zu thuen fuͤrlegeſt/ außſchwaͤren koͤnnen? Man findet ja dieſes Symbolum im newen Teſtament nit. Wie wird derſelbe die allerheiligſte Dreyfaltig- keit anbetten? Er wird dieſes Wort: Drey- faltigkeit ebenfals im newen Teſtament nit antreffen. Wie wird er an die H H. Sacramenten glauben? derſelben Nahmen licht man abermahlen im newen Teſtament nit M 6

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/287>, abgerufen am 23.11.2024.