Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. als Weitzen oder Blumen herfür bringt:Warumb verlassestu den Acker oder Gar- ten nit? Du hast hinter deinem Hauß einen Du hast einen Leib/ der frisch und ge- Du hast unter deinen/ sonst frommen Neun-
Guͤldenes Schwerd. als Weitzen oder Blumen herfuͤr bringt:Warumb verlaſſeſtu den Acker oder Gar- ten nit? Du haſt hinter deinem Hauß einen Du haſt einen Leib/ der friſch und ge- Du haſt unter deinen/ ſonſt frommen Neun-
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Guͤldenes Schwerd.
als Weitzen oder Blumen herfuͤr bringt:
Warumb verlaſſeſtu den Acker oder Gar-
ten nit?
Du haſt hinter deinem Hauß einen
Baum-Garten ſtehen/ der mit vielen und
ſtattlichen Baͤumen zwar bepflantzet iſt/
ein mercklicher Theil aber derſelben keine
Fruͤchten beybringt: warumb quitiereſtu
den Baum-Garten nit?
Du haſt einen Leib/ der friſch und ge-
ſund/ und allerſeiths vollkommen iſt/ außer-
halb dein rechter Fuß ſtinckt von lauter
Faͤule/ und faſt unheylbahren Geſchwaͤren:
warumb haweſtu den Fuß nit herunter?
Du haſt unter deinen/ ſonſt frommen
und tugendſamen Kinderen/ einen Sohn/
der immerhin/ wie eine Klette/ auff den
Bier- und Wein-Baͤncken klebet/ dem
flaͤtigen (mit Gunſt zu melden) Huren-
Aaſt/ wie eine garſtige Rabe zuflieget/ ge-
gen dich und deine Ermahnungen frech und
halßſtarrig die Hoͤrner auffſetzet/ in Summa
ein gottloſer und unartiger Sohn iſt: war-
umb jageſtu/ wie der Evangeliſche Hauß-
Vatter/ den Sohn nit zum Schwein-
Trog? warumb laſſeſtu den Sohn an dei-
nem vaͤtterlichen Tiſch ſitzen?
Neun-
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