Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. welchem freylich ja nichts besudeltes einge-hen mag) und also gut Catholisch redet; oder solte er vielleicht/ durch das Hauß Gottes/ die streitende Kirch/ verstehen/ so redet er von dem fürnehmeren Theil der- selbigen; das ist/ von den Gerechten und Auß- erwöhlten; ohne/ daß den andern Theil/ das ist/ die Ungerechte und Verworffene/ auß- schliesse; und das ist abermahlen gut Catho- lisch geredt; dieses zu behaupten/ könte euch/ zehn/ zwantzig/ ja hundert/ und mehrere Kir- chen-Lehrer und Geistreiche Scribenten vor die Naß legen; lasse euch aber/ umb eine un- vermeynte Weitläuffigkeit zu verhüten/ un- ter anderen der Hocherleuchte Kirchen-Re- gent Gregorius gnug seyn/ welcher homil. 12. in Evang. das Hauß Gottes auß Gerech- ten und Ungerechten aufferbawet zu seyn bezeuget/ mit folgenden Wörteren: Jn je- tziger Kirchen seynd die Böse mit den Guten/ und die Verworffene mit den Außerwöhlten vermischet. Achter Streich: Jch solte wohl bald Antwort: Wohlan dan: du hast einen als
Guͤldenes Schwerd. welchem freylich ja nichts beſudeltes einge-hen mag) und alſo gut Catholiſch redet; oder ſolte er vielleicht/ durch das Hauß Gottes/ die ſtreitende Kirch/ verſtehen/ ſo redet er von dem fuͤrnehmeren Theil der- ſelbigen; das iſt/ von den Gerechten und Auß- erwoͤhlten; ohne/ daß den andern Theil/ das iſt/ die Ungerechte und Verworffene/ auß- ſchlieſſe; und das iſt abermahlen gut Catho- liſch geredt; dieſes zu behaupten/ koͤnte euch/ zehn/ zwantzig/ ja hundert/ und mehrere Kir- chen-Lehrer und Geiſtreiche Scribenten vor die Naß legen; laſſe euch aber/ umb eine un- vermeynte Weitlaͤuffigkeit zu verhuͤten/ un- ter anderen der Hocherleuchte Kirchen-Re- gent Gregorius gnug ſeyn/ welcher homil. 12. in Evang. das Hauß Gottes auß Gerech- ten und Ungerechten aufferbawet zu ſeyn bezeuget/ mit folgenden Woͤrteren: Jn je- tziger Kirchen ſeynd die Boͤſe mit den Guten/ und die Verworffene mit den Außerwoͤhlten vermiſchet. Achter Streich: Jch ſolte wohl bald Antwort: Wohlan dan: du haſt einen als
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Guͤldenes Schwerd.
welchem freylich ja nichts beſudeltes einge-
hen mag) und alſo gut Catholiſch redet;
oder ſolte er vielleicht/ durch das Hauß
Gottes/ die ſtreitende Kirch/ verſtehen/
ſo redet er von dem fuͤrnehmeren Theil der-
ſelbigen; das iſt/ von den Gerechten und Auß-
erwoͤhlten; ohne/ daß den andern Theil/ das
iſt/ die Ungerechte und Verworffene/ auß-
ſchlieſſe; und das iſt abermahlen gut Catho-
liſch geredt; dieſes zu behaupten/ koͤnte euch/
zehn/ zwantzig/ ja hundert/ und mehrere Kir-
chen-Lehrer und Geiſtreiche Scribenten vor
die Naß legen; laſſe euch aber/ umb eine un-
vermeynte Weitlaͤuffigkeit zu verhuͤten/ un-
ter anderen der Hocherleuchte Kirchen-Re-
gent Gregorius gnug ſeyn/ welcher homil. 12.
in Evang. das Hauß Gottes auß Gerech-
ten und Ungerechten aufferbawet zu ſeyn
bezeuget/ mit folgenden Woͤrteren: Jn je-
tziger Kirchen ſeynd die Boͤſe mit den
Guten/ und die Verworffene mit den
Außerwoͤhlten vermiſchet.
Achter Streich: Jch ſolte wohl bald
zu dem Catholiſchen Laͤger hinlauffen/ wan
mir die Sach noch etwa beſſer erklaͤret
wuͤrde.
Antwort: Wohlan dan: du haſt einen
Acker oder Garten/ der ſchier mehr Unkraut/
als
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Zitationshilfe: | Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/26>, abgerufen am 24.07.2024. |