Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. diesem nemblich ja/ bey einem anderennein; ergo muß er der Geist der Lugen und vom Teuffel seyn. Wer will aber einem sol- chen Geist glauben zustellen/ und denselben für den Glaubens-Regel erkennen? Jch für- wahr nit/ und kein Römisch-Catholischer/ sondern wir haben und erkennen einen ande- ren weit gewisseren/ beständigeren und war- hafften Regel und Richtschnur/ nach wel- chem wir in Glaubens-Sachen uns richten müssen/ nemblich die unfehlbare Authorität der H. im allgemeinen Concilio versambleter Kirchen/ welche uns die dunckele Reden göttlicher Schrifft und Glaubens-Articu- len recht und klärlich fürhaltet. Ein wenig Gedult aber/ und dan soll dieses weiter er- örtert werden. Weilen aber allhier unsere Rede von al- L 6
Güldenes Schwerd. dieſem nemblich ja/ bey einem anderennein; ergo muß er der Geiſt der Lugen und vom Teuffel ſeyn. Wer will aber einem ſol- chen Geiſt glauben zuſtellen/ und denſelben fuͤr den Glaubens-Regel erkennen? Jch für- wahr nit/ und kein Roͤmiſch-Catholiſcher/ ſondern wir haben und erkennen einen ande- ren weit gewiſſeren/ beſtaͤndigeren und war- hafften Regel und Richtſchnur/ nach wel- chem wir in Glaubens-Sachen uns richten muͤſſen/ nemblich die unfehlbare Authoritaͤt der H. im allgemeinen Concilio verſambleter Kirchen/ welche uns die dunckele Reden goͤttlicher Schrifft und Glaubens-Articu- len recht und klaͤrlich fuͤrhaltet. Ein wenig Gedult aber/ und dan ſoll dieſes weiter er- oͤrtert werden. Weilen aber allhier unſere Rede von al- L 6
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Güldenes Schwerd.
dieſem nemblich ja/ bey einem anderen
nein; ergo muß er der Geiſt der Lugen und
vom Teuffel ſeyn. Wer will aber einem ſol-
chen Geiſt glauben zuſtellen/ und denſelben
fuͤr den Glaubens-Regel erkennen? Jch für-
wahr nit/ und kein Roͤmiſch-Catholiſcher/
ſondern wir haben und erkennen einen ande-
ren weit gewiſſeren/ beſtaͤndigeren und war-
hafften Regel und Richtſchnur/ nach wel-
chem wir in Glaubens-Sachen uns richten
muͤſſen/ nemblich die unfehlbare Authoritaͤt
der H. im allgemeinen Concilio verſambleter
Kirchen/ welche uns die dunckele Reden
goͤttlicher Schrifft und Glaubens-Articu-
len recht und klaͤrlich fuͤrhaltet. Ein wenig
Gedult aber/ und dan ſoll dieſes weiter er-
oͤrtert werden.
Weilen aber allhier unſere Rede von
der Schrifft iſt/ wobey noch ein Hoͤhngen
uͤbrig/ ſo mit euch zu pluͤcken hab; iſt meine
Frag/ und moͤchte gern die Urſach wiſſen/
warumb doch Luther und ihr das H. Wort
Gottes alſo abgeſtuͤmmelt/ wie dan zu ſe-
hen in dem Lutheriſchen Muſter-Platz/
auff welchem die H. goͤttliche Schrifft
durch D. M. Luther gemuſtert/ mit Auß-
ſchieſſung aller Woͤrter/ aller Spruͤchen/
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