Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. zur Seeligkeit nothwendig seynd/ gantzklärlich fürhalte. Wan aber die heilige Schrifft in denen nothwendigen Glau- bens-Articulen/ ewrer gefaster Einbildung nach/ gantz klar seye; warumb seynd dan/ nit allein unter Catholischen/ sonderen auch Uncatholischen/ so grosse Streitigkeiten/ so verscheidene Außlegungen/ Disputationen und Meynungen über und von denselben? ein Haupt-und Fundamental-Punct un- seres Glaubens ist ja das grosse Geheimnus der allerheiligsten Dreyfaltigkeit/ und die Consubstantialität Gottes Sohns mit Gott dem Vatter/ so wir Catholische be- haupten auß dem Evangelisten Joanne cap. 10. v. 30. Jch und der Vatter seynd eins. Jtem 1. Joan. 5. v. 7. Drey seynd die Zeugnus geben im Himmel: der Vat- ter/ das Wort/ und der H. Geist/ und diese drey seynd eins. Und doch legen die Arianer/ deren Ketzerey zimblich eingerissen/ das Wörtlein: eins/ anders auß/ nemblich de unitate affectus, non essentiae; wie dan auch Calvinus denselben hierinfals bey- pflichtet/ da er cap. 10. von der allerheiligsten Dreyfaltigkeit also redet: quod dicit tres esse unum, ad essentiam non refertur, sed con- L
Guͤldenes Schwerd. zur Seeligkeit nothwendig ſeynd/ gantzklaͤrlich fuͤrhalte. Wan aber die heilige Schrifft in denen nothwendigen Glau- bens-Articulen/ ewrer gefaſter Einbildung nach/ gantz klar ſeye; warumb ſeynd dan/ nit allein unter Catholiſchen/ ſonderen auch Uncatholiſchen/ ſo groſſe Streitigkeiten/ ſo verſcheidene Außlegungen/ Diſputationen und Meynungen uͤber und von denſelben? ein Haupt-und Fundamental-Punct un- ſeres Glaubens iſt ja das groſſe Geheimnus der allerheiligſten Dreyfaltigkeit/ und die Conſubſtantialitaͤt Gottes Sohns mit Gott dem Vatter/ ſo wir Catholiſche be- haupten auß dem Evangeliſten Joanne cap. 10. v. 30. Jch und der Vatter ſeynd eins. Jtem 1. Joan. 5. v. 7. Drey ſeynd die Zeugnus geben im Himmel: der Vat- ter/ das Wort/ und der H. Geiſt/ und dieſe drey ſeynd eins. Und doch legen die Arianer/ deren Ketzerey zimblich eingeriſſen/ das Woͤrtlein: eins/ anders auß/ nemblich de unitate affectus, non eſſentiæ; wie dan auch Calvinus denſelben hierinfals bey- pflichtet/ da er cap. 10. von der allerheiligſten Dreyfaltigkeit alſo redet: quod dicit tres eſſe unum, ad eſſentiam non refertur, ſed con- L
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Guͤldenes Schwerd.
zur Seeligkeit nothwendig ſeynd/ gantz
klaͤrlich fuͤrhalte. Wan aber die heilige
Schrifft in denen nothwendigen Glau-
bens-Articulen/ ewrer gefaſter Einbildung
nach/ gantz klar ſeye; warumb ſeynd dan/ nit
allein unter Catholiſchen/ ſonderen auch
Uncatholiſchen/ ſo groſſe Streitigkeiten/ ſo
verſcheidene Außlegungen/ Diſputationen
und Meynungen uͤber und von denſelben?
ein Haupt-und Fundamental-Punct un-
ſeres Glaubens iſt ja das groſſe Geheimnus
der allerheiligſten Dreyfaltigkeit/ und die
Conſubſtantialitaͤt Gottes Sohns mit
Gott dem Vatter/ ſo wir Catholiſche be-
haupten auß dem Evangeliſten Joanne cap.
10. v. 30. Jch und der Vatter ſeynd
eins. Jtem 1. Joan. 5. v. 7. Drey ſeynd die
Zeugnus geben im Himmel: der Vat-
ter/ das Wort/ und der H. Geiſt/ und
dieſe drey ſeynd eins. Und doch legen die
Arianer/ deren Ketzerey zimblich eingeriſſen/
das Woͤrtlein: eins/ anders auß/ nemblich
de unitate affectus, non eſſentiæ; wie dan
auch Calvinus denſelben hierinfals bey-
pflichtet/ da er cap. 10. von der allerheiligſten
Dreyfaltigkeit alſo redet: quod dicit tres
eſſe unum, ad eſſentiam non refertur, ſed
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