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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
und meinen Leser dahin angewiesen
haben.

Als viel aber nun das von dir ver-
meynte dritte Kenn-Zeichen der wahren
Kirchen/ nemblich die Kirchen-Zucht/ be-
trifft/ darüber will ich dich und deine Con-
sorten selbst urtheilen lassen/ ob dieselbe bey
euch allerdings in guter Flor seye/ ob man
alldahe auff die Ubertretter ein recht wacht-
sames Aug habe; obschon ich daran nit
zweiffelen wolle/ daß eine fürgestelte Obrig-
keit Lutherisch- oder Calvinischer Gemein-
de gegen die verbrechende Glieder zu ver-
fahren/ und der Gebühr abzustraffen wissen
wird. Was soll aber diß für eine Folgerey
seyn: die Lutherische und Calvinische Kirch
hat eine gute Disciplin; ergo ist sie die
wahre Kirch. Diederich! Diederich; wan du
einem Philosopho mit solcher Sophisterey
soltest herankommen/ wie würde er dich
mit dem nego consequens so hart an den
Hals schlagen? Wer wilst abläugnen
dürffen/ das auch die Heyden und Tür-
cken/ etc. in ihrer Gemeinde eine gute Disci-
plin haben/ und gegen die Ubertretter ernst-
lich verfahren; Was aber Diederich? Wil-
stu denen woll gestatten/ daß sie derhalben

die

Guͤldenes Schwerd.
und meinen Leſer dahin angewieſen
haben.

Als viel aber nun das von dir ver-
meynte dritte Kenn-Zeichen der wahren
Kirchen/ nemblich die Kirchen-Zucht/ be-
trifft/ daruͤber will ich dich und deine Con-
ſorten ſelbſt urtheilen laſſen/ ob dieſelbe bey
euch allerdings in guter Flor ſeye/ ob man
alldahe auff die Ubertretter ein recht wacht-
ſames Aug habe; obſchon ich daran nit
zweiffelen wolle/ daß eine fürgeſtelte Obrig-
keit Lutheriſch- oder Calviniſcher Gemein-
de gegen die verbrechende Glieder zu ver-
fahren/ und der Gebuͤhr abzuſtraffen wiſſen
wird. Was ſoll aber diß fuͤr eine Folgerey
ſeyn: die Lutheriſche und Calviniſche Kirch
hat eine gute Diſciplin; ergo iſt ſie die
wahre Kirch. Diederich! Diederich; wan du
einem Philoſopho mit ſolcher Sophiſterey
ſolteſt herankommen/ wie wuͤrde er dich
mit dem nego conſequens ſo hart an den
Hals ſchlagen? Wer wilſt ablaͤugnen
duͤrffen/ das auch die Heyden und Tuͤr-
cken/ ꝛc. in ihrer Gemeinde eine gute Diſci-
plin haben/ und gegen die Ubertretter ernſt-
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ſtu denen woll geſtatten/ daß ſie derhalben

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[220/0232] Guͤldenes Schwerd. und meinen Leſer dahin angewieſen haben. Als viel aber nun das von dir ver- meynte dritte Kenn-Zeichen der wahren Kirchen/ nemblich die Kirchen-Zucht/ be- trifft/ daruͤber will ich dich und deine Con- ſorten ſelbſt urtheilen laſſen/ ob dieſelbe bey euch allerdings in guter Flor ſeye/ ob man alldahe auff die Ubertretter ein recht wacht- ſames Aug habe; obſchon ich daran nit zweiffelen wolle/ daß eine fürgeſtelte Obrig- keit Lutheriſch- oder Calviniſcher Gemein- de gegen die verbrechende Glieder zu ver- fahren/ und der Gebuͤhr abzuſtraffen wiſſen wird. Was ſoll aber diß fuͤr eine Folgerey ſeyn: die Lutheriſche und Calviniſche Kirch hat eine gute Diſciplin; ergo iſt ſie die wahre Kirch. Diederich! Diederich; wan du einem Philoſopho mit ſolcher Sophiſterey ſolteſt herankommen/ wie wuͤrde er dich mit dem nego conſequens ſo hart an den Hals ſchlagen? Wer wilſt ablaͤugnen duͤrffen/ das auch die Heyden und Tuͤr- cken/ ꝛc. in ihrer Gemeinde eine gute Diſci- plin haben/ und gegen die Ubertretter ernſt- lich verfahren; Was aber Diederich? Wil- ſtu denen woll geſtatten/ daß ſie derhalben die

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/232>, abgerufen am 23.11.2024.