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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
ber und irrdische Geschäfften verlassen. Jhr
aber lehret nit allein/ sonderen thut grad
das Widerspiel/ in dem ihr keusch zu leben
für eine Unmöglichkeit haltet/ und jene
Wörter immer im Maul führet: Non est
bonum homini esse solum:
Was ein
Mann ist/ es seye Geist- oder Weltlicher/
solle und müsse ein Weib haben/ gleich dan
Luther (andere in den fleischlichen Wer-
cken und Wollüsten gantz vertieffte Prä-
dicanten und Ministren zu geschweigen)
beyderseits gethane Gelübden ewig halten-
der Keuschheit ohngeachtet/ mit der Gott
verlobten Closter-Persohnen Catharina
von Boren darvon gelauffen/ und sich mit
selbiger sacrilegischer Weiß copuliren
lassen.

Mein! wo haben die H H. Apostelen ge-
lehrt/ daß/ wie Calvinus redet lib. 1. Instit.
cap. 8. §. 1. 2. 3. 4. & lib. 3. cap.
23. §. 9. daß die
Blut-Schand Absolonis ein Werck Got-
tes seye: daß/ was die Menschen oder der
Teuffel immer thue/ Gott doch das Ruder
führe: daß Gott an der Blindheit der Un-
glaubigen/ in Summa an allen Sünden
Schuld habe?

Mein! wo haben die H H. Apostelen ge-

schrie-

Guͤldenes Schwerd.
ber und irꝛdiſche Geſchaͤfften verlaſſen. Jhr
aber lehret nit allein/ ſonderen thut grad
das Widerſpiel/ in dem ihr keuſch zu leben
fuͤr eine Unmoͤglichkeit haltet/ und jene
Woͤrter immer im Maul fuͤhret: Non eſt
bonum homini eſſe ſolum:
Was ein
Mann iſt/ es ſeye Geiſt- oder Weltlicher/
ſolle und muͤſſe ein Weib haben/ gleich dan
Luther (andere in den fleiſchlichen Wer-
cken und Wolluͤſten gantz vertieffte Praͤ-
dicanten und Miniſtren zu geſchweigen)
beyderſeits gethane Geluͤbden ewig halten-
der Keuſchheit ohngeachtet/ mit der Gott
verlobten Cloſter-Perſohnen Catharina
von Boren darvon gelauffen/ und ſich mit
ſelbiger ſacrilegiſcher Weiß copuliren
laſſen.

Mein! wo haben die H H. Apoſtelen ge-
lehrt/ daß/ wie Calvinus redet lib. 1. Inſtit.
cap. 8. §. 1. 2. 3. 4. & lib. 3. cap.
23. §. 9. daß die
Blut-Schand Abſolonis ein Werck Got-
tes ſeye: daß/ was die Menſchen oder der
Teuffel immer thue/ Gott doch das Ruder
fuͤhre: daß Gott an der Blindheit der Un-
glaubigen/ in Summa an allen Suͤnden
Schuld habe?

Mein! wo haben die H H. Apoſtelen ge-

ſchrie-
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[209/0221] Guͤldenes Schwerd. ber und irꝛdiſche Geſchaͤfften verlaſſen. Jhr aber lehret nit allein/ ſonderen thut grad das Widerſpiel/ in dem ihr keuſch zu leben fuͤr eine Unmoͤglichkeit haltet/ und jene Woͤrter immer im Maul fuͤhret: Non eſt bonum homini eſſe ſolum: Was ein Mann iſt/ es ſeye Geiſt- oder Weltlicher/ ſolle und muͤſſe ein Weib haben/ gleich dan Luther (andere in den fleiſchlichen Wer- cken und Wolluͤſten gantz vertieffte Praͤ- dicanten und Miniſtren zu geſchweigen) beyderſeits gethane Geluͤbden ewig halten- der Keuſchheit ohngeachtet/ mit der Gott verlobten Cloſter-Perſohnen Catharina von Boren darvon gelauffen/ und ſich mit ſelbiger ſacrilegiſcher Weiß copuliren laſſen. Mein! wo haben die H H. Apoſtelen ge- lehrt/ daß/ wie Calvinus redet lib. 1. Inſtit. cap. 8. §. 1. 2. 3. 4. & lib. 3. cap. 23. §. 9. daß die Blut-Schand Abſolonis ein Werck Got- tes ſeye: daß/ was die Menſchen oder der Teuffel immer thue/ Gott doch das Ruder fuͤhre: daß Gott an der Blindheit der Un- glaubigen/ in Summa an allen Suͤnden Schuld habe? Mein! wo haben die H H. Apoſtelen ge- ſchrie-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/221>, abgerufen am 23.11.2024.