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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
thuung/ vom Fasten und Ablässen/ von
den Traditionen und Ceremonien/ etc. ge-
lehret und gehalten/ solches lehret und hal-
tet sie unveränderlich/ und ohne Spaltung
biß dato annoch; oder ihr Herren müssetes
uns anzeigen und beweisen; Wohe/ wan/
und wie dieselbe anders Vorzeiten als je-
tzunder/ was sie anders im ersten als in ei-
nem anderem oder jetzigem Saeculo, anders
zu einer als zur anderer Zeit/ anders an ei-
nem/ als an einem anderen Orth gelehret/
geglaubt/ oder zu glauben fürgestellet habe;
werdet ihr aber auch alle H H. Vätter/ alle
Lehrer und Scribenten unser siebenzehen-
hundertjähriger Kirchen vom ersten an biß
auff den letzten zu durchblätteren/ so werdet
ihr doch keinen eintzigen Lehr- oder Glaubens,
Punct antreffen/ der nit allezeit einhellig in
selbiger fürgetragen und gehalten worden.
Und weilen die wahre Kirch Christi ohne
rechtmässig beruffenen Ministren/ Regen-
ten/ Lehreren/ Hirten und Bischoffen un-
möglich seyn kan (wie dieses Calvinus lib.
4. Institut. cap.
3. §. 4. klärlich bezeuget: da er
also spricht: Es folgen die Hirten und
Lehrere/ welche die Kirch niemahlen
entbähren kan.
Jtem Theodorus Beza,

ein
J 5

Guͤldenes Schwerd.
thuung/ vom Faſten und Ablaͤſſen/ von
den Traditionen und Ceremonien/ ꝛc. ge-
lehret und gehalten/ ſolches lehret und hal-
tet ſie unveraͤnderlich/ und ohne Spaltung
biß dato annoch; oder ihr Herren muͤſſetes
uns anzeigen und beweiſen; Wohe/ wan/
und wie dieſelbe anders Vorzeiten als je-
tzunder/ was ſie anders im erſten als in ei-
nem anderem oder jetzigem Sæculo, anders
zu einer als zur anderer Zeit/ anders an ei-
nem/ als an einem anderen Orth gelehret/
geglaubt/ oder zu glauben fuͤrgeſtellet habe;
werdet ihr aber auch alle H H. Vaͤtter/ alle
Lehrer und Scribenten unſer ſiebenzehen-
hundertjaͤhriger Kirchen vom erſten an biß
auff den letzten zu durchblaͤtteren/ ſo werdet
ihr doch keinẽ eintzigen Lehr- oder Glaubens,
Punct antreffen/ der nit allezeit einhellig in
ſelbiger fuͤrgetragen und gehalten worden.
Und weilen die wahre Kirch Chriſti ohne
rechtmaͤſſig beruffenen Miniſtren/ Regen-
ten/ Lehreren/ Hirten und Biſchoffen un-
moͤglich ſeyn kan (wie dieſes Calvinus lib.
4. Inſtitut. cap.
3. §. 4. klaͤrlich bezeuget: da er
alſo ſpricht: Es folgen die Hirten und
Lehrere/ welche die Kirch niemahlen
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Jtem Theodorus Beza,

ein
J 5
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[201/0213] Guͤldenes Schwerd. thuung/ vom Faſten und Ablaͤſſen/ von den Traditionen und Ceremonien/ ꝛc. ge- lehret und gehalten/ ſolches lehret und hal- tet ſie unveraͤnderlich/ und ohne Spaltung biß dato annoch; oder ihr Herren muͤſſetes uns anzeigen und beweiſen; Wohe/ wan/ und wie dieſelbe anders Vorzeiten als je- tzunder/ was ſie anders im erſten als in ei- nem anderem oder jetzigem Sæculo, anders zu einer als zur anderer Zeit/ anders an ei- nem/ als an einem anderen Orth gelehret/ geglaubt/ oder zu glauben fuͤrgeſtellet habe; werdet ihr aber auch alle H H. Vaͤtter/ alle Lehrer und Scribenten unſer ſiebenzehen- hundertjaͤhriger Kirchen vom erſten an biß auff den letzten zu durchblaͤtteren/ ſo werdet ihr doch keinẽ eintzigen Lehr- oder Glaubens, Punct antreffen/ der nit allezeit einhellig in ſelbiger fuͤrgetragen und gehalten worden. Und weilen die wahre Kirch Chriſti ohne rechtmaͤſſig beruffenen Miniſtren/ Regen- ten/ Lehreren/ Hirten und Biſchoffen un- moͤglich ſeyn kan (wie dieſes Calvinus lib. 4. Inſtitut. cap. 3. §. 4. klaͤrlich bezeuget: da er alſo ſpricht: Es folgen die Hirten und Lehrere/ welche die Kirch niemahlen entbaͤhren kan. Jtem Theodorus Beza, ein J 5

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/213>, abgerufen am 03.05.2024.