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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
die Römische Kirch Catholisch oder all-
gemein seye/ weilen dieselbe durch die gantze
Welt/ oder doch den mehristen Theil der-
selben sich außgebreitet/ gestalten kaum ein
Orth gezeigt werden kan/ zu welchem die-
selbe von der Apostelen Zeiten biß hieher nit
fortgepflantzt worden/ und wan schon das
Schisma der Griechen und die Mahome-
tanische Tyranney einen zimblichen Theil
derselben in Orient/ Jtem die Abtrinnige
in Occident einige Königreicher und Pro-
vitzen unterdrückt und hingenohmen/ so ists
doch bekant/ daß dem unangesehen viele
Catholische und Apostolische Gesandten
und Missionarii daselbst gefunden werden/
welche den Saamen deß wahren und rei-
nen Evangelii außströwen/ und die Römi-
sche Kirch bey ihrem Jure possessionis best
möglichst beschützen und handthaben.
Mit einem Wort: Ecclesia totum mundum
possidet,
die (Römische) Kirch/ spricht der
H. Augustinus l. 4. de Symb. c. 10. hat die
gantze Welt im Besitz/ & quaecunque con-
gregatio cujuslibet Haeresis in angulis se-
det,
und ein jede Ketzerey hat nur eine
Hütte oder Schluff-Winckel ein: ihr
Lutheraner nemblich einen kleinen Theil

in
J

Guͤldenes Schwerd.
die Roͤmiſche Kirch Catholiſch oder all-
gemein ſeye/ weilen dieſelbe durch die gantze
Welt/ oder doch den mehriſten Theil der-
ſelben ſich außgebreitet/ geſtalten kaum ein
Orth gezeigt werden kan/ zu welchem die-
ſelbe von der Apoſtelen Zeiten biß hieher nit
fortgepflantzt worden/ und wan ſchon das
Schiſma der Griechen und die Mahome-
taniſche Tyranney einen zimblichen Theil
derſelben in Orient/ Jtem die Abtrinnige
in Occident einige Koͤnigreicher und Pro-
vitzen unterdruͤckt und hingenohmen/ ſo iſts
doch bekant/ daß dem unangeſehen viele
Catholiſche und Apoſtoliſche Geſandten
und Miſſionarii daſelbſt gefunden werden/
welche den Saamen deß wahren und rei-
nen Evangelii außſtroͤwen/ und die Roͤmi-
ſche Kirch bey ihrem Jure poſſeſſionis beſt
moͤglichſt beſchuͤtzen und handthaben.
Mit einem Wort: Eccleſia totum mundum
poſſidet,
die (Roͤmiſche) Kirch/ ſpricht der
H. Auguſtinus l. 4. de Symb. c. 10. hat die
gantze Welt im Beſitz/ & quæcunque con-
gregatio cujuslibet Hæreſis in angulis ſe-
det,
und ein jede Ketzerey hat nur eine
Huͤtte oder Schluff-Winckel ein: ihr
Lutheraner nemblich einen kleinen Theil

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[193/0205] Guͤldenes Schwerd. die Roͤmiſche Kirch Catholiſch oder all- gemein ſeye/ weilen dieſelbe durch die gantze Welt/ oder doch den mehriſten Theil der- ſelben ſich außgebreitet/ geſtalten kaum ein Orth gezeigt werden kan/ zu welchem die- ſelbe von der Apoſtelen Zeiten biß hieher nit fortgepflantzt worden/ und wan ſchon das Schiſma der Griechen und die Mahome- taniſche Tyranney einen zimblichen Theil derſelben in Orient/ Jtem die Abtrinnige in Occident einige Koͤnigreicher und Pro- vitzen unterdruͤckt und hingenohmen/ ſo iſts doch bekant/ daß dem unangeſehen viele Catholiſche und Apoſtoliſche Geſandten und Miſſionarii daſelbſt gefunden werden/ welche den Saamen deß wahren und rei- nen Evangelii außſtroͤwen/ und die Roͤmi- ſche Kirch bey ihrem Jure poſſeſſionis beſt moͤglichſt beſchuͤtzen und handthaben. Mit einem Wort: Eccleſia totum mundum poſſidet, die (Roͤmiſche) Kirch/ ſpricht der H. Auguſtinus l. 4. de Symb. c. 10. hat die gantze Welt im Beſitz/ & quæcunque con- gregatio cujuslibet Hæreſis in angulis ſe- det, und ein jede Ketzerey hat nur eine Huͤtte oder Schluff-Winckel ein: ihr Lutheraner nemblich einen kleinen Theil in J

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/205>, abgerufen am 03.05.2024.