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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
und Sünder/ todte und unvollkommene
Glieder der Kirchen seyen/ doch aber wegen
übernatürlichem Einfluß deß Glaubens/
wodurch mit den übrigen obgesetzter mas-
sen lebendigen Kirchen-Gliederen unter ei-
nem Haupt verknüpfft werden/ würcklich
zu dem Leib der Kirchen annoch gehören.

Zweyter Streich: Das müsse auß H.
Schrifft probiert werden/ sonst bleibts da-
bey/ daß wir es mit unserem Ertz-Vatter
Calvino halten/ und mit ihme die Unge-
rechte vor der Thür stehen lassen.

Antwort: Das ist wohl ein schlechter
Streich; Wird nicht beym H. Matth. cap.
3. v.
12. die Kirch einer Areae, einer
Tenne vergliechen/ auff welcher/
der Weitzen in die Schewr versam-
let/ die Sprewer aber mit Fewr/ so nit
zu löschen ist/ verbrent werden sollen?

Jtem beym Matth. cap. 22. v. 2. Nuptiis,
einer Hochzeit/ auff welcher so wohl gute/
als böse/ die kein hochzeitliches Kleyd
(die Liebe) an haben/ und in die äus-
serste Finsternus geworffen werden/

zusammen kommen?

Wiederumb Matth. 15. Denen zehen
Jungfrawen/ deren einige klug/ und zur
Hochzeit auffgenommen worden/ die ande-

re
A 3

Guͤldenes Schwerd.
und Sünder/ todte und unvollkommene
Glieder der Kirchen ſeyen/ doch aber wegen
uͤbernatürlichem Einfluß deß Glaubens/
wodurch mit den uͤbrigen obgeſetzter maſ-
ſen lebendigen Kirchen-Gliederen unter ei-
nem Haupt verknuͤpfft werden/ wuͤrcklich
zu dem Leib der Kirchen annoch gehoͤren.

Zweyter Streich: Das muͤſſe auß H.
Schrifft probiert werden/ ſonſt bleibts da-
bey/ daß wir es mit unſerem Ertz-Vatter
Calvino halten/ und mit ihme die Unge-
rechte vor der Thuͤr ſtehen laſſen.

Antwort: Das iſt wohl ein ſchlechter
Streich; Wird nicht beym H. Matth. cap.
3. v.
12. die Kirch einer Areæ, einer
Tenne vergliechen/ auff welcher/
der Weitzen in die Schewr verſam-
let/ die Sprewer aber mit Fewr/ ſo nit
zu loͤſchen iſt/ verbrent werden ſollen?

Jtem beym Matth. cap. 22. v. 2. Nuptiis,
einer Hochzeit/ auff welcher ſo wohl gute/
als boͤſe/ die kein hochzeitliches Kleyd
(die Liebe) an haben/ und in die aͤuſ-
ſerſte Finſternus geworffen werden/

zuſammen kommen?

Wiederumb Matth. 15. Denen zehen
Jungfrawen/ deren einige klug/ und zur
Hochzeit auffgenommen worden/ die ande-

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[5/0017] Guͤldenes Schwerd. und Sünder/ todte und unvollkommene Glieder der Kirchen ſeyen/ doch aber wegen uͤbernatürlichem Einfluß deß Glaubens/ wodurch mit den uͤbrigen obgeſetzter maſ- ſen lebendigen Kirchen-Gliederen unter ei- nem Haupt verknuͤpfft werden/ wuͤrcklich zu dem Leib der Kirchen annoch gehoͤren. Zweyter Streich: Das muͤſſe auß H. Schrifft probiert werden/ ſonſt bleibts da- bey/ daß wir es mit unſerem Ertz-Vatter Calvino halten/ und mit ihme die Unge- rechte vor der Thuͤr ſtehen laſſen. Antwort: Das iſt wohl ein ſchlechter Streich; Wird nicht beym H. Matth. cap. 3. v. 12. die Kirch einer Areæ, einer Tenne vergliechen/ auff welcher/ der Weitzen in die Schewr verſam- let/ die Sprewer aber mit Fewr/ ſo nit zu loͤſchen iſt/ verbrent werden ſollen? Jtem beym Matth. cap. 22. v. 2. Nuptiis, einer Hochzeit/ auff welcher ſo wohl gute/ als boͤſe/ die kein hochzeitliches Kleyd (die Liebe) an haben/ und in die aͤuſ- ſerſte Finſternus geworffen werden/ zuſammen kommen? Wiederumb Matth. 15. Denen zehen Jungfrawen/ deren einige klug/ und zur Hochzeit auffgenommen worden/ die ande- re A 3

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/17>, abgerufen am 28.03.2024.