Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. und Dienst/ sonderen auch nach Luthersselbst eygener Bkeändtnus/ unzahlbare Bauren (auch woll Edelleuthe/ Fürsten und Königen) umb Leib/ Leben/ Gut/ Ehr/ Seel und Seeligkeit bringe. Und wer ist so blind/ der nit mit Händen und Füssen greiffen könne/ daß ewere Lehr die göttliche Majestät lästere/ und deroselben unendli- cher Güte/ Allmacht/ Heiligkeit und ande- ren deroselben Attributen höchst präjudicir- lich seye/ unter anderen nemblich lautet sie also/ daß Gott ein Schöpffer aller Sün- den/ und der jeniger Versuchung/ welcher sich der Sathan und die gottlose Mörder wider Christum bedienet haben/ ein Urhe- ber gewesen seye. Daß Gott einige Gebott aufferlegt habe/ die unmöglich zu halten: daß die Bibel (welche doch allein ewer Glau- bens-Regul seyn soll) nit durchgehendts Gottes Wort/ sonderen ungewiß/ voller Fehler und Unwarheiten seye: daß Gott einige Menschen zur Sünd und ewiger Verdamnus erschaffen habe: daß Gott der Vatter halbmächtig seye/ weilen ihme un- möglich beschehene Ding unbeschehen zu machen/ und zu verschaffen/ daß ein naturli- cher Leib in seinem Wesen auff einmal an viel Or-
Guͤldenes Schwerd. und Dienſt/ ſonderen auch nach Luthersſelbſt eygener Bkeaͤndtnus/ unzahlbare Bauren (auch woll Edelleuthe/ Fuͤrſten und Koͤnigen) umb Leib/ Leben/ Gut/ Ehr/ Seel und Seeligkeit bringe. Und wer iſt ſo blind/ der nit mit Haͤnden und Füſſen greiffen koͤnne/ daß ewere Lehr die goͤttliche Majeſtaͤt laͤſtere/ und deroſelben unendli- cher Guͤte/ Allmacht/ Heiligkeit und ande- ren deroſelben Attributen hoͤchſt praͤjudicir- lich ſeye/ unter anderen nemblich lautet ſie alſo/ daß Gott ein Schoͤpffer aller Suͤn- den/ und der jeniger Verſuchung/ welcher ſich der Sathan und die gottloſe Moͤrder wider Chriſtum bedienet haben/ ein Urhe- ber geweſen ſeye. Daß Gott einige Gebott aufferlegt habe/ die unmoͤglich zu halten: daß die Bibel (welche doch allein ewer Glau- bens-Regul ſeyn ſoll) nit durchgehendts Gottes Wort/ ſonderen ungewiß/ voller Fehler und Unwarheiten ſeye: daß Gott einige Menſchen zur Suͤnd und ewiger Verdamnus erſchaffen habe: daß Gott der Vatter halbmaͤchtig ſeye/ weilen ihme un- moͤglich beſchehene Ding unbeſchehen zu machen/ und zu verſchaffen/ daß ein naturli- cher Leib in ſeinem Weſen auff einmal an viel Or-
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Guͤldenes Schwerd.
und Dienſt/ ſonderen auch nach Luthers
ſelbſt eygener Bkeaͤndtnus/ unzahlbare
Bauren (auch woll Edelleuthe/ Fuͤrſten
und Koͤnigen) umb Leib/ Leben/ Gut/ Ehr/
Seel und Seeligkeit bringe. Und wer iſt
ſo blind/ der nit mit Haͤnden und Füſſen
greiffen koͤnne/ daß ewere Lehr die goͤttliche
Majeſtaͤt laͤſtere/ und deroſelben unendli-
cher Guͤte/ Allmacht/ Heiligkeit und ande-
ren deroſelben Attributen hoͤchſt praͤjudicir-
lich ſeye/ unter anderen nemblich lautet ſie
alſo/ daß Gott ein Schoͤpffer aller Suͤn-
den/ und der jeniger Verſuchung/ welcher
ſich der Sathan und die gottloſe Moͤrder
wider Chriſtum bedienet haben/ ein Urhe-
ber geweſen ſeye. Daß Gott einige Gebott
aufferlegt habe/ die unmoͤglich zu halten: daß
die Bibel (welche doch allein ewer Glau-
bens-Regul ſeyn ſoll) nit durchgehendts
Gottes Wort/ ſonderen ungewiß/ voller
Fehler und Unwarheiten ſeye: daß Gott
einige Menſchen zur Suͤnd und ewiger
Verdamnus erſchaffen habe: daß Gott der
Vatter halbmaͤchtig ſeye/ weilen ihme un-
moͤglich beſchehene Ding unbeſchehen zu
machen/ und zu verſchaffen/ daß ein naturli-
cher Leib in ſeinem Weſen auff einmal an viel
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