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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
rischen Cartummels Fortpfläntzer in ih-
rem Leib einen lebhafstigen Teuffel
tragen: Dem Teuffel als ihrem Für-
sten/ König und Gott unterworffen
seyen/
Tom. 2. Witt. fol. 226. b. Daß nun
auch Calvinus und seine Mithetscher mit
dieser Teufflischer Zunfft interessirt seyen/
erklären gantz deutlich Florimundus Rae-
mundus
und Hieronymus Bolsecus, welche
der günstige Leser durchblätteren kan.

Wer will dan ewere Lehr für eine heili-
ge
Lehr halten dürffen/ welche nemblich nit
von Christo/ nit von den Apostelen und
derselben Successoren/ nit von der allgemei-
nen Kirchen/ sonderen von privaten/ gott-
losen/ an keiner Heiligkeit der Sitten oder
Miraculen leuchtenden/ durch den Geist
der Hoffart und deß Fleisches vom Leib der
wahren Kirchen abgesönderten und ver-
dambten Authoren/ ja vom Teuffel selbsten
hergenohmen?

Nun von der Lehr selbsten zu reden/ wird
ein vernünfftiger Leser leichtlich schliessen
können/ daß die jenige Lehr keine heilige
Lehr seyn kan/ welche nit allein den Dienst
Gottes verkleinert/ und die Glaubige von
selbigem gewaltthätiger Weise abhaltet/

son-

Guͤldenes Schwerd.
riſchen Cartummels Fortpflaͤntzer in ih-
rem Leib einen lebhafſtigen Teuffel
tragen: Dem Teuffel als ihrem Für-
ſten/ Koͤnig und Gott unterworffen
ſeyen/
Tom. 2. Witt. fol. 226. b. Daß nun
auch Calvinus und ſeine Mithetſcher mit
dieſer Teuffliſcher Zunfft intereſſirt ſeyen/
erklaͤren gantz deutlich Florimundus Ræ-
mundus
und Hieronymus Bolſecus, welche
der guͤnſtige Leſer durchblaͤtteren kan.

Wer will dan ewere Lehr fuͤr eine heili-
ge
Lehr halten duͤrffen/ welche nemblich nit
von Chriſto/ nit von den Apoſtelen und
derſelben Succeſſoren/ nit von der allgemei-
nen Kirchen/ ſonderen von privaten/ gott-
loſen/ an keiner Heiligkeit der Sitten oder
Miraculen leuchtenden/ durch den Geiſt
der Hoffart und deß Fleiſches vom Leib der
wahren Kirchen abgeſoͤnderten und ver-
dambten Authoren/ ja vom Teuffel ſelbſten
hergenohmen?

Nun von der Lehr ſelbſten zu reden/ wird
ein vernuͤnfftiger Leſer leichtlich ſchlieſſen
koͤnnen/ daß die jenige Lehr keine heilige
Lehr ſeyn kan/ welche nit allein den Dienſt
Gottes verkleinert/ und die Glaubige von
ſelbigem gewaltthaͤtiger Weiſe abhaltet/

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[118/0130] Guͤldenes Schwerd. riſchen Cartummels Fortpflaͤntzer in ih- rem Leib einen lebhafſtigen Teuffel tragen: Dem Teuffel als ihrem Für- ſten/ Koͤnig und Gott unterworffen ſeyen/ Tom. 2. Witt. fol. 226. b. Daß nun auch Calvinus und ſeine Mithetſcher mit dieſer Teuffliſcher Zunfft intereſſirt ſeyen/ erklaͤren gantz deutlich Florimundus Ræ- mundus und Hieronymus Bolſecus, welche der guͤnſtige Leſer durchblaͤtteren kan. Wer will dan ewere Lehr fuͤr eine heili- ge Lehr halten duͤrffen/ welche nemblich nit von Chriſto/ nit von den Apoſtelen und derſelben Succeſſoren/ nit von der allgemei- nen Kirchen/ ſonderen von privaten/ gott- loſen/ an keiner Heiligkeit der Sitten oder Miraculen leuchtenden/ durch den Geiſt der Hoffart und deß Fleiſches vom Leib der wahren Kirchen abgeſoͤnderten und ver- dambten Authoren/ ja vom Teuffel ſelbſten hergenohmen? Nun von der Lehr ſelbſten zu reden/ wird ein vernuͤnfftiger Leſer leichtlich ſchlieſſen koͤnnen/ daß die jenige Lehr keine heilige Lehr ſeyn kan/ welche nit allein den Dienſt Gottes verkleinert/ und die Glaubige von ſelbigem gewaltthaͤtiger Weiſe abhaltet/ ſon-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/130>, abgerufen am 07.05.2024.