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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Dreck von ewerem Calvino/ Luthero/
Zwinglio/ und deroselben Discipulen ge-
erbet und hergenohmen/ welche wie heilig
und sittsam gelebt haben/ ist sattsam und
mercklich darauß zu schliessen/ daß ihr
euch ihres Nahmens selbst schämet/ weilen
ihr nit Lutherisch- oder Calvinische/ sonde-
ren ins gemein Protestantes oder Evange-
lische
wollet genennet werden. Jm Jahr
1617. welches ware das hunderste Jahr ewe-
res Luthertumbs/ hat Joannes Georgius
Hertzog in Sachsen eine güldene Müntz
schlagen/ und darauff mit grossen Litteren
setzen lassen diese Wörter: Saeculum Luthe-
ranum anno
1617. Ewer Cluverius aber
und ihr ins gesambt änderet das Wort:
Luther anum und nennet es Saeculum E-
vangelicum
,
warlich eine schöne und lä-
cherliche Enderung/ womit ihr nemblich be-
kennet/ daß ewer Evangelium erst von einem
Saeculo, von hundert Jahren her seye; kan
also kein Evangelium Christi seyn/ wel-
ches schon sechszehn hundert Jahr ohnge-
fehr zuvor von Christo/ dessen Apostolen und
Evangelisten/ so schrifft-als mündlich ge-
prediget und verkündiget gewesen; sonderen
es muß seyn das fünffte Evangelium/ das

Evan-

Guͤldenes Schwerd.
Dreck von ewerem Calvino/ Luthero/
Zwinglio/ und deroſelben Diſcipulen ge-
erbet und hergenohmen/ welche wie heilig
und ſittſam gelebt haben/ iſt ſattſam und
mercklich darauß zu ſchlieſſen/ daß ihr
euch ihres Nahmens ſelbſt ſchaͤmet/ weilen
ihr nit Lutheriſch- oder Calviniſche/ ſonde-
ren ins gemein Proteſtantes oder Evange-
liſche
wollet genennet werden. Jm Jahr
1617. welches ware das hunderſte Jahr ewe-
res Luthertumbs/ hat Joannes Georgius
Hertzog in Sachſen eine guͤldene Muͤntz
ſchlagen/ und darauff mit groſſen Litteren
ſetzen laſſen dieſe Woͤrter: Sæculum Luthe-
ranum anno
1617. Ewer Cluverius aber
und ihr ins geſambt aͤnderet das Wort:
Luther anum und nennet es Sæculum E-
vangelicum
,
warlich eine ſchoͤne und laͤ-
cherliche Enderung/ womit ihr nemblich be-
kennet/ daß ewer Evangelium erſt von einem
Sæculo, von hundert Jahren her ſeye; kan
alſo kein Evangelium Chriſti ſeyn/ wel-
ches ſchon ſechszehn hundert Jahr ohnge-
fehr zuvor von Chriſto/ deſſen Apoſtolen und
Evangeliſten/ ſo ſchrifft-als muͤndlich ge-
prediget und verkuͤndiget geweſen; ſonderen
es muß ſeyn das fünffte Evangelium/ das

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[112/0124] Guͤldenes Schwerd. Dreck von ewerem Calvino/ Luthero/ Zwinglio/ und deroſelben Diſcipulen ge- erbet und hergenohmen/ welche wie heilig und ſittſam gelebt haben/ iſt ſattſam und mercklich darauß zu ſchlieſſen/ daß ihr euch ihres Nahmens ſelbſt ſchaͤmet/ weilen ihr nit Lutheriſch- oder Calviniſche/ ſonde- ren ins gemein Proteſtantes oder Evange- liſche wollet genennet werden. Jm Jahr 1617. welches ware das hunderſte Jahr ewe- res Luthertumbs/ hat Joannes Georgius Hertzog in Sachſen eine guͤldene Muͤntz ſchlagen/ und darauff mit groſſen Litteren ſetzen laſſen dieſe Woͤrter: Sæculum Luthe- ranum anno 1617. Ewer Cluverius aber und ihr ins geſambt aͤnderet das Wort: Luther anum und nennet es Sæculum E- vangelicum, warlich eine ſchoͤne und laͤ- cherliche Enderung/ womit ihr nemblich be- kennet/ daß ewer Evangelium erſt von einem Sæculo, von hundert Jahren her ſeye; kan alſo kein Evangelium Chriſti ſeyn/ wel- ches ſchon ſechszehn hundert Jahr ohnge- fehr zuvor von Chriſto/ deſſen Apoſtolen und Evangeliſten/ ſo ſchrifft-als muͤndlich ge- prediget und verkuͤndiget geweſen; ſonderen es muß ſeyn das fünffte Evangelium/ das Evan-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/124>, abgerufen am 23.11.2024.