Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 2. Chemnitz, 1883.Die stillste Stunde. Was geschah mir, meine Freunde? Ihr seht mich Ja, noch Ein Mal muss Zarathustra in seine Ein¬ Was geschah mir? Wer gebeut diess? -- Ach, Gestern gen Abend sprach zu mir meine stillste Und so geschah's,-- denn Alles muss ich euch sagen, Kennt ihr den Schrecken des Einschlafenden? -- Dieses sage ich euch zum Gleichniss. Gestern, 7
Die stillste Stunde. Was geschah mir, meine Freunde? Ihr seht mich Ja, noch Ein Mal muss Zarathustra in seine Ein¬ Was geschah mir? Wer gebeut diess? — Ach, Gestern gen Abend sprach zu mir meine stillste Und so geschah's,— denn Alles muss ich euch sagen, Kennt ihr den Schrecken des Einschlafenden? — Dieses sage ich euch zum Gleichniss. Gestern, 7
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Die stillste Stunde.
Was geschah mir, meine Freunde? Ihr seht mich
verstört, fortgetrieben, unwillig-folgsam, bereit zu
gehen — ach, von euch fortzugehen!
Ja, noch Ein Mal muss Zarathustra in seine Ein¬
samkeit: aber unlustig geht diessmal der Bär zurück
in seine Höhle!
Was geschah mir? Wer gebeut diess? — Ach,
meine zornige Herrin will es so, sie sprach zu mir:
nannte ich je euch schon ihren Namen?
Gestern gen Abend sprach zu mir meine stillste
Stunde: das ist der Name meiner furchtbaren Herrin.
Und so geschah's,— denn Alles muss ich euch sagen,
dass euer Herz sich nicht verhärte gegen den plötzlich
Scheidenden!
Kennt ihr den Schrecken des Einschlafenden? —
Bis in die Zehen hinein erschrickt er darob, dass
ihm der Boden weicht und der Traum beginnt.
Dieses sage ich euch zum Gleichniss. Gestern,
zur stillsten Stunde, wich mir der Boden: der Traum
begann.
7
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Zitationshilfe: | Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 2. Chemnitz, 1883, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nietzsche_zarathustra02_1883/107>, abgerufen am 05.07.2024. |