Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.zu unsrer Zufriedenheit bedürfen, herzuleiten, und Wenn diese Vorstellungen auf Erfahrung ge- werthe
zu unſrer Zufriedenheit bedürfen, herzuleiten, und Wenn dieſe Vorſtellungen auf Erfahrung ge- werthe
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zu unſrer Zufriedenheit bedürfen, herzuleiten, und
ſie uns lebhaft genug zu denken. Hat ſich dann
die Seele gewöhnt, bey der Erinnerung an den dahin
gegebenen, leidenden, ſterbenden Erlöſer ſein eigen
Wort „Alſo hat Gott die Welt geliebt“ zugleich
immer mit zu denken, ſo erſetzt ihr die Vergegen-
wärtigung dieſes theuren Bildes alles; wird ihr
göttliche Kraft, Weisheit und Ruhe, und giebt ihr
in denen Augenblicken Muth, wo der Menſch
am meiſten Urſache hat, ſich Standhaftigkeit zu
wünſchen! —
Wenn dieſe Vorſtellungen auf Erfahrung ge-
gründet und von vielen Tauſenden beſtätigt ſind,
ſo ſey es uns doch neue Aufmunterung, den hohen
Werth dieſer troſtvollen Lehre des Evangeliums
nicht zu verkennen, uns weder durch die vielen
irrigen und zum Theil ſehr ſchädlichen Vorſtel-
lungen, dadurch man ſie entſtellt hat, noch durch
die Machtſprüche derer, die um dieſer letzten willen
ſie ganz verwerfen, dahin bringen zu laſſen, das
viele Wahre und Beruhigende, ſo in ihr liegt,
aufzugeben, und uns ſelbſt um einen Seegen zu
bringen, den uns Gottes freye Güte vor ſo vielen
andern unſrer Mitmenſchen vorausgegeben hat.
So wird es auch uns noch immer eine theure,
werthe
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