Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790.genheit geben, daß einem Christen eine ganze Jch habe diese Bemerkungen des Timo- zur A 5
genheit geben, daß einem Chriſten eine ganze Jch habe dieſe Bemerkungen des Timo- zur A 5
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="9"/> genheit geben, daß einem Chriſten eine ganze<lb/> Reihe wichtiger Wahrheiten ungewiß, und viel-<lb/> leicht gar andern entſchiednen Grundſätzen wi-<lb/> derſprechend vorkommt, und doch liegt die<lb/> Schuld nicht an ihnen, ſondern am Ausdrucke.<lb/> Unſre Lehrer der Religion ſollten auch die wenige<lb/> Sorgfalt, die ſie oft auf den Ausdruck wenden,<lb/> nicht damit entſchuldigen, das, was <hi rendition="#fr">ein</hi> ſolcher<lb/> Vortrag zufällig verderben könne, machten viel-<lb/> leicht <hi rendition="#fr">zehn</hi> andre wieder gut. Denn wer ſteht<lb/> ihnen dafür, daß dieſe zehn andern wieder ge-<lb/> rade ſo aufmerkſam werden gehört werden; und<lb/> überhaupt iſts ſo viel leichter zu verderben als<lb/> gut zu machen.“</p><lb/> <p>Jch habe dieſe Bemerkungen des <hi rendition="#fr">Timo-<lb/> theus</hi> ganz hergeſetzt, weil ſie es zum Theil<lb/> erklären werden, warum er auch bey ſeinen<lb/> häuslichen Reden über die Religion ſich Mühe<lb/> gab, nichts ohne Ueberlegung, und nach ſeiner<lb/> Ueberzeugung alles mit der möglichſten Rich-<lb/> tigkeit zu ſagen, und ſie daher, wo es ſeine<lb/> Zeit erlaubte, auch wohl ſchriftlich entwarf.<lb/> Aus ihnen iſt die folgende <hi rendition="#fr">Sammlung von<lb/> kurzen Betrachtungen</hi> entſtanden, die ich<lb/> wohldenkenden und verſtändigen Männern, die<lb/> gern hätten, daß des Guten mehr, und des<lb/> Leichtſinns in Sachen der Religion und dem<lb/> geſellſchaftlichen Leben weniger würde, zur Prü-<lb/> fung und Beurtheilung vorlege. Finden ſie,<lb/> daß die aus dem vorigen genugſam abzunehmen-<lb/> den Zwecke erreicht ſind, ſo werden ſie vielleicht<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">zur</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [9/0013]
genheit geben, daß einem Chriſten eine ganze
Reihe wichtiger Wahrheiten ungewiß, und viel-
leicht gar andern entſchiednen Grundſätzen wi-
derſprechend vorkommt, und doch liegt die
Schuld nicht an ihnen, ſondern am Ausdrucke.
Unſre Lehrer der Religion ſollten auch die wenige
Sorgfalt, die ſie oft auf den Ausdruck wenden,
nicht damit entſchuldigen, das, was ein ſolcher
Vortrag zufällig verderben könne, machten viel-
leicht zehn andre wieder gut. Denn wer ſteht
ihnen dafür, daß dieſe zehn andern wieder ge-
rade ſo aufmerkſam werden gehört werden; und
überhaupt iſts ſo viel leichter zu verderben als
gut zu machen.“
Jch habe dieſe Bemerkungen des Timo-
theus ganz hergeſetzt, weil ſie es zum Theil
erklären werden, warum er auch bey ſeinen
häuslichen Reden über die Religion ſich Mühe
gab, nichts ohne Ueberlegung, und nach ſeiner
Ueberzeugung alles mit der möglichſten Rich-
tigkeit zu ſagen, und ſie daher, wo es ſeine
Zeit erlaubte, auch wohl ſchriftlich entwarf.
Aus ihnen iſt die folgende Sammlung von
kurzen Betrachtungen entſtanden, die ich
wohldenkenden und verſtändigen Männern, die
gern hätten, daß des Guten mehr, und des
Leichtſinns in Sachen der Religion und dem
geſellſchaftlichen Leben weniger würde, zur Prü-
fung und Beurtheilung vorlege. Finden ſie,
daß die aus dem vorigen genugſam abzunehmen-
den Zwecke erreicht ſind, ſo werden ſie vielleicht
zur
A 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |