Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706.1. Cor. I. 25.meynenden Mit-Christen weichen: Die Göttliche Thorheit (das ist was die Menschen / nach der verderbten Vernunfft Urtheil / an GOttes Raht und Wegen für Thorheit halten) ist weiser denn die Menschen sind. Die Menschen dauchte es / es wäre nützlicher / daß Paulus ungebunden und unbehindert bliebe das Evangelium hin und wieder zu predigen: Aber es fand sich viel anders / wie es der Außgang bewiesen / und Paulus es auch erfahren hat / wenn er auß seinen Banden und Gefängnisse schreibet: Phil. I. 12. 13. 14.Ich lasse euch aber wissen / lieben Brüder / daß wie es um mich stehet / daß ist nur mehr zur Förderung des Evangelii gerahten / also daß meine Bande offenbahr worden sind in Christo / in dem gantzen Richthause / und bey den andern allen / und viel Brüder in dem HErrn / auß meinen / Banden Zuversicht gewonnen / desto dürstiger worden sind / das Wort zu reden ohne Scheu. Darum war es woll an Seiten dieser Jünger zu Caesarien lauter Liebe und Frömmigkeit / da sie den Apostel Paulum mit Thränen bahten / daß er nicht hinauff zöge gen Jerusalem: Wie es dann auch an Seiten der Mutter JEsu lauter Liebe war / da Sie zu Joh. II. 3.JEsu sagte: Sie haben nicht Wein. Wie aber JEsus zu Cana, also sahe hier zu Caesarien Paulus die Sache tieffer ein / und gieng auff den rechten Grund des Göttlichen Willens / und richtete die Liebe seiner Mit-Christen in die Ordnunge / warff ihren Willen unter den Willen GOttes / ihren Raht unter GOttes Raht / bewahrte sie und sich selbst gegen alle sündliche Widerstrebunge / 1. Cor. I. 25.meynenden Mit-Christen weichen: Die Göttliche Thorheit (das ist was die Menschen / nach der verderbten Vernunfft Urtheil / an GOttes Raht und Wegen für Thorheit halten) ist weiser denn die Menschen sind. Die Menschen dauchte es / es wäre nützlicher / daß Paulus ungebunden und unbehindert bliebe das Evangelium hin und wieder zu predigen: Aber es fand sich viel anders / wie es der Außgang bewiesen / und Paulus es auch erfahren hat / wenn er auß seinen Banden und Gefängnisse schreibet: Phil. I. 12. 13. 14.Ich lasse euch aber wissen / lieben Brüder / daß wie es um mich stehet / daß ist nur mehr zur Förderung des Evangelii gerahten / also daß meine Bande offenbahr worden sind in Christo / in dem gantzen Richthause / und bey den andern allen / und viel Brüder in dem HErrn / auß meinen / Banden Zuversicht gewonnen / desto dürstiger worden sind / das Wort zu reden ohne Scheu. Darum war es woll an Seiten dieser Jünger zu Caesarien lauter Liebe und Frömmigkeit / da sie den Apostel Paulum mit Thränen bahten / daß er nicht hinauff zöge gen Jerusalem: Wie es dann auch an Seiten der Mutter JEsu lauter Liebe war / da Sie zu Joh. II. 3.JEsu sagte: Sie haben nicht Wein. Wie aber JEsus zu Cana, also sahe hier zu Caesarien Paulus die Sache tieffer ein / und gieng auff den rechten Grund des Göttlichen Willens / und richtete die Liebe seiner Mit-Christen in die Ordnunge / warff ihren Willen unter den Willen GOttes / ihren Raht unter GOttes Raht / bewahrte sie und sich selbst gegen alle sündliche Widerstrebunge / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0008" n="6"/><note place="left">1. Cor. I. 25.</note>meynenden Mit-Christen weichen: Die Göttliche Thorheit (das ist was die Menschen / nach der verderbten Vernunfft Urtheil / an GOttes Raht und Wegen für Thorheit halten) ist weiser denn die Menschen sind. Die Menschen dauchte es / es wäre nützlicher / daß Paulus ungebunden und unbehindert bliebe das Evangelium hin und wieder zu predigen: Aber es fand sich viel anders / wie es der Außgang bewiesen / und Paulus es auch erfahren hat / wenn er auß seinen Banden und Gefängnisse schreibet: <note place="left">Phil. I. 12. 13. 14.</note>Ich lasse euch aber wissen / lieben Brüder / daß wie es um mich stehet / daß ist nur mehr zur Förderung des Evangelii gerahten / also daß meine Bande offenbahr worden sind in Christo / in dem gantzen Richthause / und bey den andern allen / und viel Brüder in dem HErrn / auß meinen / Banden Zuversicht gewonnen / desto dürstiger worden sind / das Wort zu reden ohne Scheu. Darum war es woll an Seiten dieser Jünger zu Caesarien lauter Liebe und Frömmigkeit / da sie den Apostel Paulum mit Thränen bahten / daß er nicht hinauff zöge gen Jerusalem: Wie es dann auch an Seiten der Mutter JEsu lauter Liebe war / da Sie zu <note place="left">Joh. II. 3.</note>JEsu sagte: Sie haben nicht Wein. Wie aber JEsus zu Cana, also sahe hier zu Caesarien Paulus die Sache tieffer ein / und gieng auff den rechten Grund des Göttlichen Willens / und richtete die Liebe seiner Mit-Christen in die Ordnunge / warff ihren Willen unter den Willen GOttes / ihren Raht unter GOttes Raht / bewahrte sie und sich selbst gegen alle sündliche Widerstrebunge / </p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0008]
meynenden Mit-Christen weichen: Die Göttliche Thorheit (das ist was die Menschen / nach der verderbten Vernunfft Urtheil / an GOttes Raht und Wegen für Thorheit halten) ist weiser denn die Menschen sind. Die Menschen dauchte es / es wäre nützlicher / daß Paulus ungebunden und unbehindert bliebe das Evangelium hin und wieder zu predigen: Aber es fand sich viel anders / wie es der Außgang bewiesen / und Paulus es auch erfahren hat / wenn er auß seinen Banden und Gefängnisse schreibet: Ich lasse euch aber wissen / lieben Brüder / daß wie es um mich stehet / daß ist nur mehr zur Förderung des Evangelii gerahten / also daß meine Bande offenbahr worden sind in Christo / in dem gantzen Richthause / und bey den andern allen / und viel Brüder in dem HErrn / auß meinen / Banden Zuversicht gewonnen / desto dürstiger worden sind / das Wort zu reden ohne Scheu. Darum war es woll an Seiten dieser Jünger zu Caesarien lauter Liebe und Frömmigkeit / da sie den Apostel Paulum mit Thränen bahten / daß er nicht hinauff zöge gen Jerusalem: Wie es dann auch an Seiten der Mutter JEsu lauter Liebe war / da Sie zu JEsu sagte: Sie haben nicht Wein. Wie aber JEsus zu Cana, also sahe hier zu Caesarien Paulus die Sache tieffer ein / und gieng auff den rechten Grund des Göttlichen Willens / und richtete die Liebe seiner Mit-Christen in die Ordnunge / warff ihren Willen unter den Willen GOttes / ihren Raht unter GOttes Raht / bewahrte sie und sich selbst gegen alle sündliche Widerstrebunge /
1. Cor. I. 25.
Phil. I. 12. 13. 14.
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