Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811.gische Nahme beygelegt worden sey, der ihrem Stamme 29) Dieselbe Deutung fand sich in den Atthiden. Strabo V. c. 2. §. 4. In gleichem Sinn, obwohl auf verschiedene Weise, ward der Nahme von andern auf weiße leinene Klei- der bezogen. Etymol. magn. s. v. pelargikon bey Casau- bonus zum Dionysius. Aber der Nahme der uralten einhei- mischen Pelasger wird nur durch ihre Abstammung von dem mythischen Stammvater, Pelasgus, erklärt. 30) Vellejus I. c. 3. Strabo IX. c. 2. §. 3. 31) Herodot VI. c. 136. Pausanias Attic. p. 26. ed. Sylb. 32) A. a. O. 33) Pausanias a. a. O. 34) Strabo V. c. 2. §. 8. 35) Stellen wo sie Tyrrhener genannt werden, s. bey Casau-
bonus zum Dionysius. I. c. 28. Auch Kallimachus bey dem Scholiasten des Aristophanes in aves v. 832. Tursenon tei- khisma Pelasgikon. Andere Stellen finden sich noch in Clu- vers vortrefflicher Italia antiqua, p. 428. 429., einem Werk, giſche Nahme beygelegt worden ſey, der ihrem Stamme 29) Dieſelbe Deutung fand ſich in den Atthiden. Strabo V. c. 2. §. 4. In gleichem Sinn, obwohl auf verſchiedene Weiſe, ward der Nahme von andern auf weiße leinene Klei- der bezogen. Etymol. magn. s. v. πελαϱγικὸν bey Caſau- bonus zum Dionyſius. Aber der Nahme der uralten einhei- miſchen Pelasger wird nur durch ihre Abſtammung von dem mythiſchen Stammvater, Pelasgus, erklaͤrt. 30) Vellejus I. c. 3. Strabo IX. c. 2. §. 3. 31) Herodot VI. c. 136. Pauſanias Attic. p. 26. ed. Sylb. 32) A. a. O. 33) Pauſanias a. a. O. 34) Strabo V. c. 2. §. 8. 35) Stellen wo ſie Tyrrhener genannt werden, ſ. bey Caſau-
bonus zum Dionyſius. I. c. 28. Auch Kallimachus bey dem Scholiaſten des Ariſtophanes in aves v. 832. Τυϱσηνῶν τεί- χισμα Πελαςγικὸν. Andere Stellen finden ſich noch in Clu- vers vortrefflicher Italia antiqua, p. 428. 429., einem Werk, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0090" n="68"/> giſche Nahme beygelegt worden ſey, der ihrem Stamme<lb/> nicht zukam <note place="foot" n="29)">Dieſelbe Deutung fand ſich in den Atthiden. Strabo <hi rendition="#aq">V.<lb/> c.</hi> 2. §. 4. In gleichem Sinn, obwohl auf verſchiedene<lb/> Weiſe, ward der Nahme von andern auf weiße leinene Klei-<lb/> der bezogen. <hi rendition="#aq">Etymol. magn. s. v.</hi> πελαϱγικὸν bey Caſau-<lb/> bonus zum Dionyſius. Aber der Nahme der uralten einhei-<lb/> miſchen Pelasger wird nur durch ihre Abſtammung von dem<lb/> mythiſchen Stammvater, Pelasgus, erklaͤrt.</note>. Naͤmlich nach der Doriſchen Voͤlker-<lb/> wanderung <note place="foot" n="30)">Vellejus <hi rendition="#aq">I. c.</hi> 3. Strabo <hi rendition="#aq">IX. c.</hi> 2. §. 3.</note> erſchien zu Athen ein fluͤchtendes Volk, wel-<lb/> ches, unter der Bedingung der Stadt Athen Frohndienſte<lb/> zu thun, Wohnſitze unter dem Hymettus erhielt <note place="foot" n="31)">Herodot <hi rendition="#aq">VI. c.</hi> 136. Pauſanias <hi rendition="#aq">Attic. p. 26. ed. Sylb.</hi></note>. Nach<lb/> Strabo waren ſie damals aus Boͤotien von den zuruͤckkeh-<lb/> renden Kadmeern vertrieben <note place="foot" n="32)">A. a. O.</note>. Sie hatten ſich zuerſt<lb/> in Akarnanien aufgehalten, und waren Siculer <note place="foot" n="33)">Pauſanias a. a. O.</note>: naͤm-<lb/> lich aus Suͤdetrurien, wo ihr Koͤnig Malaͤotes nicht fern<lb/> von Graviſcaͤ ſeinen Sitz gehabt hatte <note place="foot" n="34)">Strabo <hi rendition="#aq">V. c.</hi> 2. §. 8.</note>; wahrſcheinlich<lb/> nannten ſie ſich ſelbſt Tyrrhener, daher ihre alte Heimath<lb/> Tyrrhenien genannt ward, und ihr Nahme bei den Grie-<lb/> chen auf die einwandernden Eroberer uͤberging <note xml:id="note-0090" next="#note-0091" place="foot" n="35)">Stellen wo ſie Tyrrhener genannt werden, ſ. bey Caſau-<lb/> bonus zum Dionyſius. <hi rendition="#aq">I. c.</hi> 28. Auch Kallimachus bey dem<lb/> Scholiaſten des Ariſtophanes <hi rendition="#aq">in aves v.</hi> 832. Τυϱσηνῶν τεί-<lb/> χισμα Πελαςγικὸν. Andere Stellen finden ſich noch in Clu-<lb/> vers vortrefflicher <hi rendition="#aq">Italia antiqua, p.</hi> 428. 429., einem Werk,</note>. Der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0090]
giſche Nahme beygelegt worden ſey, der ihrem Stamme
nicht zukam 29). Naͤmlich nach der Doriſchen Voͤlker-
wanderung 30) erſchien zu Athen ein fluͤchtendes Volk, wel-
ches, unter der Bedingung der Stadt Athen Frohndienſte
zu thun, Wohnſitze unter dem Hymettus erhielt 31). Nach
Strabo waren ſie damals aus Boͤotien von den zuruͤckkeh-
renden Kadmeern vertrieben 32). Sie hatten ſich zuerſt
in Akarnanien aufgehalten, und waren Siculer 33): naͤm-
lich aus Suͤdetrurien, wo ihr Koͤnig Malaͤotes nicht fern
von Graviſcaͤ ſeinen Sitz gehabt hatte 34); wahrſcheinlich
nannten ſie ſich ſelbſt Tyrrhener, daher ihre alte Heimath
Tyrrhenien genannt ward, und ihr Nahme bei den Grie-
chen auf die einwandernden Eroberer uͤberging 35). Der
29) Dieſelbe Deutung fand ſich in den Atthiden. Strabo V.
c. 2. §. 4. In gleichem Sinn, obwohl auf verſchiedene
Weiſe, ward der Nahme von andern auf weiße leinene Klei-
der bezogen. Etymol. magn. s. v. πελαϱγικὸν bey Caſau-
bonus zum Dionyſius. Aber der Nahme der uralten einhei-
miſchen Pelasger wird nur durch ihre Abſtammung von dem
mythiſchen Stammvater, Pelasgus, erklaͤrt.
30) Vellejus I. c. 3. Strabo IX. c. 2. §. 3.
31) Herodot VI. c. 136. Pauſanias Attic. p. 26. ed. Sylb.
32) A. a. O.
33) Pauſanias a. a. O.
34) Strabo V. c. 2. §. 8.
35) Stellen wo ſie Tyrrhener genannt werden, ſ. bey Caſau-
bonus zum Dionyſius. I. c. 28. Auch Kallimachus bey dem
Scholiaſten des Ariſtophanes in aves v. 832. Τυϱσηνῶν τεί-
χισμα Πελαςγικὸν. Andere Stellen finden ſich noch in Clu-
vers vortrefflicher Italia antiqua, p. 428. 429., einem Werk,
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Zitationshilfe: | Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/90>, abgerufen am 16.02.2025. |