Heraklea den Mariandynern aufgelegt hatte. Lucanien aber ward um die größere und schönste Hälfte seines Um- fangs vermindert, wofür die spätere Eroberung der Siris kein Ersatz war: diese Eroberung, welche drei griechische Helden, Archidamus, Alexander von Epirus und Kleo- nymus nach Italien zog, und den Sieger durch verzehrend blutige Kriege schwächte.
Außer den Völkern welche in den uns erhaltnen historischen Nachrichten unzweifelhaft als Sabeller dar- gestellt werden, verbürgt uns Ovidius Zeugniß, daß die Peligner, seine Mitbürger, Sabinisches Stamms waren 10). Dadurch wird dies auch von den andern drey Nationen wahrscheinlich welche um sie wohn- ten, den Marsern, Marrucinern und Vestinern; denn alle vier haben mit einer Festigkeit an einander gehan- gen, welche auf gemeinschaftlichen Ursprung schließen läßt, obgleich sie auch bei diesem oft fehlt. Als die Vesti- ner sich mit den Samnitern verbündeten (429), schien ein allgemeiner Krieg mit den übrigen drey Völkern un- vermeidlich, wenn Rom die neuen Feinde durch einen schnellen Angriff außer Vertheidigung zu setzen wagte 11). Polybius giebt in dem Verzeichniß der Bewaffneten welche die Völker Italiens in dem großen gallischen Kriege im Fall der Gefahr aufbieten konnten, die Größe des Aufge- bots dieser vier Völker in einer Summe 12). Ennius
10)Fast. III. v. 95.
11) Livius VIII. c. 29. -- Marsi, Pelignique et Marrucini, quos, si Vestinus attingeretur, omnes habendos hestes.
12) Polybius II. c. 24.
Heraklea den Mariandynern aufgelegt hatte. Lucanien aber ward um die groͤßere und ſchoͤnſte Haͤlfte ſeines Um- fangs vermindert, wofuͤr die ſpaͤtere Eroberung der Siris kein Erſatz war: dieſe Eroberung, welche drei griechiſche Helden, Archidamus, Alexander von Epirus und Kleo- nymus nach Italien zog, und den Sieger durch verzehrend blutige Kriege ſchwaͤchte.
Außer den Voͤlkern welche in den uns erhaltnen hiſtoriſchen Nachrichten unzweifelhaft als Sabeller dar- geſtellt werden, verbuͤrgt uns Ovidius Zeugniß, daß die Peligner, ſeine Mitbuͤrger, Sabiniſches Stamms waren 10). Dadurch wird dies auch von den andern drey Nationen wahrſcheinlich welche um ſie wohn- ten, den Marſern, Marrucinern und Veſtinern; denn alle vier haben mit einer Feſtigkeit an einander gehan- gen, welche auf gemeinſchaftlichen Urſprung ſchließen laͤßt, obgleich ſie auch bei dieſem oft fehlt. Als die Veſti- ner ſich mit den Samnitern verbuͤndeten (429), ſchien ein allgemeiner Krieg mit den uͤbrigen drey Voͤlkern un- vermeidlich, wenn Rom die neuen Feinde durch einen ſchnellen Angriff außer Vertheidigung zu ſetzen wagte 11). Polybius giebt in dem Verzeichniß der Bewaffneten welche die Voͤlker Italiens in dem großen galliſchen Kriege im Fall der Gefahr aufbieten konnten, die Groͤße des Aufge- bots dieſer vier Voͤlker in einer Summe 12). Ennius
10)Fast. III. v. 95.
11) Livius VIII. c. 29. — Marsi, Pelignique et Marrucini, quos, si Vestinus attingeretur, omnes habendos hestes.
12) Polybius II. c. 24.
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Heraklea den Mariandynern aufgelegt hatte. Lucanien
aber ward um die groͤßere und ſchoͤnſte Haͤlfte ſeines Um-
fangs vermindert, wofuͤr die ſpaͤtere Eroberung der Siris
kein Erſatz war: dieſe Eroberung, welche drei griechiſche
Helden, Archidamus, Alexander von Epirus und Kleo-
nymus nach Italien zog, und den Sieger durch verzehrend
blutige Kriege ſchwaͤchte.
Außer den Voͤlkern welche in den uns erhaltnen
hiſtoriſchen Nachrichten unzweifelhaft als Sabeller dar-
geſtellt werden, verbuͤrgt uns Ovidius Zeugniß, daß
die Peligner, ſeine Mitbuͤrger, Sabiniſches Stamms
waren 10). Dadurch wird dies auch von den andern
drey Nationen wahrſcheinlich welche um ſie wohn-
ten, den Marſern, Marrucinern und Veſtinern; denn
alle vier haben mit einer Feſtigkeit an einander gehan-
gen, welche auf gemeinſchaftlichen Urſprung ſchließen
laͤßt, obgleich ſie auch bei dieſem oft fehlt. Als die Veſti-
ner ſich mit den Samnitern verbuͤndeten (429), ſchien
ein allgemeiner Krieg mit den uͤbrigen drey Voͤlkern un-
vermeidlich, wenn Rom die neuen Feinde durch einen
ſchnellen Angriff außer Vertheidigung zu ſetzen wagte 11).
Polybius giebt in dem Verzeichniß der Bewaffneten welche
die Voͤlker Italiens in dem großen galliſchen Kriege im
Fall der Gefahr aufbieten konnten, die Groͤße des Aufge-
bots dieſer vier Voͤlker in einer Summe 12). Ennius
10) Fast. III. v. 95.
11) Livius VIII. c. 29. — Marsi, Pelignique et Marrucini,
quos, si Vestinus attingeretur, omnes habendos hestes.
12) Polybius II. c. 24.
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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/81>, abgerufen am 22.11.2024.
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