Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811.Grabmahl des Porsena, welches Plinius 12) beschreibt. 12) H. N. XXXVI. c. 19.
Grabmahl des Porſena, welches Plinius 12) beſchreibt. 12) H. N. XXXVI. c. 19.
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Grabmahl des Porſena, welches Plinius 12) beſchreibt.
Denn zwar iſt das hiſtoriſche Daſeyn dieſes Rieſengebaͤu-
des als eines Weltwunders nicht nur dadurch zweifelhaft
daß Plinius nur nach Varro beſchreibt was auch dieſer
nicht nach eigner Anſchauung ſondern nach etruskiſchen
Annalen geſchildert hatte, zwar iſt es ſchon im hoͤchſten
Grade unwahrſcheinlich daß ein ſolches Gebaͤude in weni-
ger als fuͤnfhundert Jahren bis zur Unkenntlichkeit ſeiner
erſten Anlage zerſtoͤrt worden ſey, endlich darf vor allem
gegen die abſolute innre Unmoͤglichkeit ſolcher Stockwerke
von Pyramiden kein Zeugniß der Annalen einer Nation
gelten die nichts als eine maͤhrchenvolle Prieſterlitteratur
beſaß: aber an dem Daſeyn eines ungeheuern Monuments
zu zweifeln weil die alte Beſchreibung in das traumhaft
ungeheure eines morgenlaͤndiſchen Feenmaͤhrchens uͤber-
trieben iſt, verbieten die Beyſpiele morgenlaͤndiſcher
Schilderungen der Pracht und Groͤße alter Gebaͤude, an
deren Daſeyn, aber in einer weit maͤßigeren Moͤglichkeit
nicht der geringſte Zweifel iſt, wie wir ſie auch noch gro-
ßentheils in ihren Truͤmmern ſehen. Das hiſtoriſch wahre
an dieſem Monument duͤrften wohl Pyramiden auf einer
gemeinſamen faſt cubiſchen oder ſehr niedrig abgeſchnitte-
nen pyramidaliſchen Baſis ſeyn. Aber ſo maͤhrchenhaft
verkuͤnſtelt, und einem Koͤnige zugeſchrieben, den die Un-
abhaͤngigkeit der etruskiſchen Nation nur um zwey Jahr-
hunderte uͤberlebte, erregt vielleicht ſchon dieſe Erzaͤhlung
einen gegruͤndeten Verdacht gegen das Daſeyn des Por-
ſena als einer hiſtoriſchen Perſon in dieſem dichteriſchen
12) H. N. XXXVI. c. 19.
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