Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811.der Stadt, wenige Punkte finden wo unsre Ansich- Micalis Geschichte des alten Italiens hat meine Ein Werk welches mehr Anspruch macht ein ge- Es giebt eine Begeisterung die von der Gegen- der Stadt, wenige Punkte finden wo unſre Anſich- Micalis Geſchichte des alten Italiens hat meine Ein Werk welches mehr Anſpruch macht ein ge- Es giebt eine Begeiſterung die von der Gegen- <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0019" n="XIII"/> der Stadt, wenige Punkte finden wo unſre Anſich-<lb/> ten uͤber die verborgene Wahrheit der alten Geſchichte<lb/> zuſammentraͤfen.</p><lb/> <p>Micalis Geſchichte des alten Italiens hat meine<lb/> Wuͤnſche ſo wenig erfuͤllt als die Vortheile benutzt<lb/> wodurch ein italieniſcher Geſchichtsforſcher alle<lb/> Transalpiner von der Mitbewerbung abſchrecken<lb/> koͤnnte. Doch muß man ihm fuͤr ſeinen Atlas<lb/> Dank wiſſen.</p><lb/> <p>Ein Werk welches mehr Anſpruch macht ein ge-<lb/> lehrtes zu ſeyn als ein Kunſtwerk darf eine ſchonende<lb/> Beurtheilung der Sprache und Darſtellung fordern.<lb/> Auch einem Meiſter moͤchte es ſchwer geworden ſeyn<lb/> die Schwerfaͤlligkeit weitlaͤuftiger Unterſuchungen zu<lb/> heben, und die zuſammengebrachten ſtarren Theile<lb/> frey zu behandeln. Ungleichheiten der Orthographie<lb/> und Interpunction, wovon dieſer Band keineswegs<lb/> frey iſt, ſind an ſich Unweſentlichkeiten, die nur das<lb/> durch die Regelmaͤßigkeit der gedruckten Werke ver-<lb/> woͤhnte Auge beleidigen, den Alten ſehr geringfuͤgig<lb/> erſchienen. Eine aufmerkſame und unbefangne Er-<lb/> waͤgung und Pruͤfung des Inhalts darf der fordern<lb/> welcher ſich bewußt iſt daß er Wahrheit ſuchte, ohne<lb/> alle Parthey und Polemik ſchrieb.</p><lb/> <p>Es giebt eine Begeiſterung die von der Gegen-<lb/> wart und dem Umgang geliebter Perſonen ausgeht:<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [XIII/0019]
der Stadt, wenige Punkte finden wo unſre Anſich-
ten uͤber die verborgene Wahrheit der alten Geſchichte
zuſammentraͤfen.
Micalis Geſchichte des alten Italiens hat meine
Wuͤnſche ſo wenig erfuͤllt als die Vortheile benutzt
wodurch ein italieniſcher Geſchichtsforſcher alle
Transalpiner von der Mitbewerbung abſchrecken
koͤnnte. Doch muß man ihm fuͤr ſeinen Atlas
Dank wiſſen.
Ein Werk welches mehr Anſpruch macht ein ge-
lehrtes zu ſeyn als ein Kunſtwerk darf eine ſchonende
Beurtheilung der Sprache und Darſtellung fordern.
Auch einem Meiſter moͤchte es ſchwer geworden ſeyn
die Schwerfaͤlligkeit weitlaͤuftiger Unterſuchungen zu
heben, und die zuſammengebrachten ſtarren Theile
frey zu behandeln. Ungleichheiten der Orthographie
und Interpunction, wovon dieſer Band keineswegs
frey iſt, ſind an ſich Unweſentlichkeiten, die nur das
durch die Regelmaͤßigkeit der gedruckten Werke ver-
woͤhnte Auge beleidigen, den Alten ſehr geringfuͤgig
erſchienen. Eine aufmerkſame und unbefangne Er-
waͤgung und Pruͤfung des Inhalts darf der fordern
welcher ſich bewußt iſt daß er Wahrheit ſuchte, ohne
alle Parthey und Polemik ſchrieb.
Es giebt eine Begeiſterung die von der Gegen-
wart und dem Umgang geliebter Perſonen ausgeht:
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Zitationshilfe: | Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/19>, abgerufen am 16.02.2025. |