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Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599.

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Vorrede.

Nun hat mich der gnädige fromme Gott/ mitten
vnter den Sterbenden/ für der grausamen Pest aller
gnädigst bewaret/ vnd mein Leben/ vber alle meine Ge-
dancken vnd Hoffnung wunderbarlich gefristet/ daß ich
mit dem Propheten Dauid zu ihm sagen kan: Wie groß
ist deine Güte/ die du verborgen hast denen/ die dich förch-
ten? HErr du hast meine Seele auß der Hellen gefüh-
ret/ du hast mich lebend behalten/ da die in die Helle fuh-
ren. Jhr Heyligen lobsinget dem HErrn/ dancket vnnd
preyset seine Herrligkeit. Denn sein Zorn währet ein
augenblick/ vnd er hat Lust zum Leben. Den Abend lang
währet das Weinen/ aber deß Morgens die Freuwde:
Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen/
Du hast meinen Sack außgezogen/ vnnd mich mit
Frewden gegürtet/ Psal. 31.30.

Wie soll ich dem HErren (sag ich ferrner) vergelten
alle seine Wolthaten die er mir thut? Jch wil den heylsa-
men Kelch nemmen/ vnd deß HErren Namen predigen.
Jch wil meine Gelübde dem HErren bezahlen für all
seinem Volck. O HErr ich bin dein Knecht: Jch bin dein
Knecht/ deiner Magd Sohn/ Du hast meine Bande
zerrissen. Dir wil ich Danck opffern/ vnd deß HErrn Na-
men predigen. Jch wil deinen Namen predigen mei-
nen Brüdern/ Jch wil dich in der Gemeine rühmen.
Rühmet den HErrn/ die jhr jhn sürchtet/ es ehre jhn al-
ler Same Jacob/ vnnd für jhm schewe sich aller Same

Jsrael.
Vorꝛede.

Nun hat mich der gnädige fromme Gott/ mitten
vnter den Sterbenden/ für der grauſamen Peſt aller
gnädigſt bewaret/ vnd mein Leben/ vber alle meine Ge-
dancken vñ Hoffnung wunderbarlich gefriſtet/ daß ich
mit dem Propheten Dauid zu ihm ſagen kan: Wie groß
iſt deine Güte/ die du verborgẽ haſt denen/ die dich föꝛch-
ten? HErr du haſt meine Seele auß der Hellen gefüh-
ret/ du haſt mich lebend behaltẽ/ da die in die Helle fuh-
ren. Jhr Heyligen lobſinget dem HErrn/ dancket vnnd
preyſet ſeine Herrligkeit. Denn ſein Zorn währet ein
augenblick/ vñ er hat Luſt zum Leben. Den Abend lang
währet das Weinen/ aber deß Morgens die Freuwde:
Du haſt miꝛ meine Klage veꝛwandelt in einen Reigen/
Du haſt meinen Sack außgezogen/ vnnd mich mit
Frewden gegürtet/ Pſal. 31.30.

Wie ſoll ich dem HErren (ſag ich ferrner) vergelten
alle ſeine Wolthaten die er miꝛ thut? Jch wil den heylſa-
men Kelch nem̃en/ vnd deß HErren Namen predigen.
Jch wil meine Gelübde dem HErren bezahlen für all
ſeinem Volck. O HErr ich bin dein Knecht: Jch bin dein
Knecht/ deiner Magd Sohn/ Du haſt meine Bande
zeꝛriſſen. Dir wil ich Danck opffern/ vñ deß HErꝛn Na-
men predigen. Jch wil deinen Namen predigen mei-
nen Brüdern/ Jch wil dich in der Gemeine rühmen.
Rühmet den HErrn/ die jhr jhn ſürchtet/ es ehre jhn al-
ler Same Jacob/ vnnd für jhm ſchewe ſich aller Same

Jſrael.
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[0012] Vorꝛede. Nun hat mich der gnädige fromme Gott/ mitten vnter den Sterbenden/ für der grauſamen Peſt aller gnädigſt bewaret/ vnd mein Leben/ vber alle meine Ge- dancken vñ Hoffnung wunderbarlich gefriſtet/ daß ich mit dem Propheten Dauid zu ihm ſagen kan: Wie groß iſt deine Güte/ die du verborgẽ haſt denen/ die dich föꝛch- ten? HErr du haſt meine Seele auß der Hellen gefüh- ret/ du haſt mich lebend behaltẽ/ da die in die Helle fuh- ren. Jhr Heyligen lobſinget dem HErrn/ dancket vnnd preyſet ſeine Herrligkeit. Denn ſein Zorn währet ein augenblick/ vñ er hat Luſt zum Leben. Den Abend lang währet das Weinen/ aber deß Morgens die Freuwde: Du haſt miꝛ meine Klage veꝛwandelt in einen Reigen/ Du haſt meinen Sack außgezogen/ vnnd mich mit Frewden gegürtet/ Pſal. 31.30. Wie ſoll ich dem HErren (ſag ich ferrner) vergelten alle ſeine Wolthaten die er miꝛ thut? Jch wil den heylſa- men Kelch nem̃en/ vnd deß HErren Namen predigen. Jch wil meine Gelübde dem HErren bezahlen für all ſeinem Volck. O HErr ich bin dein Knecht: Jch bin dein Knecht/ deiner Magd Sohn/ Du haſt meine Bande zeꝛriſſen. Dir wil ich Danck opffern/ vñ deß HErꝛn Na- men predigen. Jch wil deinen Namen predigen mei- nen Brüdern/ Jch wil dich in der Gemeine rühmen. Rühmet den HErrn/ die jhr jhn ſürchtet/ es ehre jhn al- ler Same Jacob/ vnnd für jhm ſchewe ſich aller Same Jſrael.

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Zitationshilfe: Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_freuden_1599/12>, abgerufen am 16.07.2024.