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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches Lust-
2.
Kallibelle keusche Seele vierde Charis dieser Zeit/
Zehnde Göttinn unsrer Künste deine hohe Trefligkeit
Und deine Himmelswerthe Pracht/
Dieh Schöneste zur Göttinn macht.
3.
Deiner hellen Augenstrahlen flinkern gleich dem Sternen-
Licht'/
Jch wil glauben daß dem Föbus solcher schöne Glantz ge-
bricht/
Der Liebholdinnen Majestät/
Jn deinen Liebesaugen steht.
4.
Deiner Wangen Liebesfelder scheinen lauter Milch und
Blut/
Deiner Lippen zukkerhonig ziehet nach sich Hertz und Muht/
Kein weisser Schnee/ kein Heiffenbein/
Kan deinen Händchen gleicher sein.
5.
Wenn du deine Seiten rührest wird ein mattes Hertz er-
quikkt/
Höret man denn deine Stimme stehet man als wie entzükkt!
Kalliope wird selbst bethört/
Wann sie dich/ Schönste/ spielen hört.
6.
Jhr Athenschen Junggesellen stellt nur an ein Frenden-
spiet/
Lasset Agaristen bleiben hier ist eures Spieles ziehl.
Denn Kallibellen Zierligkeit/
Geht über Agaristen weit.
7.
Hettestu nur Kallibellen in Beotien ersehn/
Grosser Juppiter du hettest dein' Eginen lassen stehn/
Eginen/ derer süsse Gunst/
Dich hat versetzt in Feuersbrunst.
Glaub
Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-
2.
Kallibelle keuſche Seele vierde Charis dieſer Zeit/
Zehnde Goͤttinn unſrer Kuͤnſte deine hohe Trefligkeit
Und deine Himmelswerthe Pracht/
Dieh Schoͤneſte zur Goͤttinn macht.
3.
Deiner hellen Augenſtrahlen flinkern gleich dem Sternen-
Licht’/
Jch wil glauben daß dem Foͤbus ſolcher ſchoͤne Glantz ge-
bricht/
Der Liebholdinnen Majeſtaͤt/
Jn deinen Liebesaugen ſteht.
4.
Deiner Wangen Liebesfelder ſcheinen lauter Milch und
Blut/
Deiner Lippẽ zukkerhonig ziehet nach ſich Hertz und Muht/
Kein weiſſer Schnee/ kein Heiffenbein/
Kan deinen Haͤndchen gleicher ſein.
5.
Wenn du deine Seiten ruͤhreſt wird ein mattes Hertz er-
quikkt/
Hoͤret man denn deine Stimme ſtehet man als wie entzuͤkkt!
Kalliope wird ſelbſt bethoͤrt/
Wann ſie dich/ Schoͤnſte/ ſpielen hoͤrt.
6.
Jhr Athenſchen Junggeſellen ſtellt nur an ein Frenden-
ſpiet/
Laſſet Agariſten bleiben hier iſt eures Spieles ziehl.
Denn Kallibellen Zierligkeit/
Geht uͤber Agariſten weit.
7.
Hetteſtu nur Kallibellen in Beotien erſehn/
Groſſer Juppiter du hetteſt dein’ Eginen laſſen ſtehn/
Eginen/ derer ſuͤſſe Gunſt/
Dich hat verſetzt in Feuersbrunſt.
Glaub
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[66/0092] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- 2. Kallibelle keuſche Seele vierde Charis dieſer Zeit/ Zehnde Goͤttinn unſrer Kuͤnſte deine hohe Trefligkeit Und deine Himmelswerthe Pracht/ Dieh Schoͤneſte zur Goͤttinn macht. 3. Deiner hellen Augenſtrahlen flinkern gleich dem Sternen- Licht’/ Jch wil glauben daß dem Foͤbus ſolcher ſchoͤne Glantz ge- bricht/ Der Liebholdinnen Majeſtaͤt/ Jn deinen Liebesaugen ſteht. 4. Deiner Wangen Liebesfelder ſcheinen lauter Milch und Blut/ Deiner Lippẽ zukkerhonig ziehet nach ſich Hertz und Muht/ Kein weiſſer Schnee/ kein Heiffenbein/ Kan deinen Haͤndchen gleicher ſein. 5. Wenn du deine Seiten ruͤhreſt wird ein mattes Hertz er- quikkt/ Hoͤret man denn deine Stimme ſtehet man als wie entzuͤkkt! Kalliope wird ſelbſt bethoͤrt/ Wann ſie dich/ Schoͤnſte/ ſpielen hoͤrt. 6. Jhr Athenſchen Junggeſellen ſtellt nur an ein Frenden- ſpiet/ Laſſet Agariſten bleiben hier iſt eures Spieles ziehl. Denn Kallibellen Zierligkeit/ Geht uͤber Agariſten weit. 7. Hetteſtu nur Kallibellen in Beotien erſehn/ Groſſer Juppiter du hetteſt dein’ Eginen laſſen ſtehn/ Eginen/ derer ſuͤſſe Gunſt/ Dich hat verſetzt in Feuersbrunſt. Glaub

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/92>, abgerufen am 23.11.2024.