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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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wäldchens andere Abtheilung.
Nur möchte dienstlich seyn: Dem/ der vor allen geht
Und mir in dieser Welt/ nechst Gott/ am nechsten steht;
Euch meinem Theodos; dem alten ädlen Vetter
Dem weisen Gottfried dort/ der in so manchem Wetter/
Und harten Kriegessturm' in jener freyen Stadt
Von Mühlen her benahmt/ sich so erzeiget hat/
Daß man mit allem Recht' ihn Thrasibulen gleichet/
Dem er an Bürgertreu und Gunst mit | nichten weichet;
Es muß ihm zeuge seyn der andre Ferdinand
Bey dem er als Legat sein liebes Vaterland/
Mit Reden hat geschützt; auch Jenen ädlen Leuten
Die in Galenuskunst zu Jene dieser Zeiten/ D. Roll-
Zwey grosse Fakkeln sind; die/ wie Democides/ fink.
Wie AEsculapius/ und Aristogenes/ D. Schell-
Durch ihren grossen Fleiß ein ewigs Lob erlanget. hammer.
Wie denn ihr Name schon mit höchstem Ruhme pranget;
Dem Herrn Ehrius; und noch viel andern mehr.
Dieß ist mein Hertzenwunsch/ daß ich doch solch' ein'
Ehr'/
Einmal erleben möcht' in diesen meinen Jahren
Zu küssen derer Händ' üm bloß nur zu erfahren
Wie doch der Zustand sey; ob auch der ädle Schatz
Die güldne Freyheit dort noch ihren alten Platz
Den Rittersitz besitz'. Jch weiß nicht ob zutrauen
Und wol zu leben sey; ob sicherlich zu bauen
Auf Hoffnung/ die man macht; ob da vielleichte nicht
Der gute Szylius Opaeen finden möcht'/
Und also unversehns/ und über alles meinen/
Wenn er Charybdis flieht/ der Scyllen Grimm beweinen.
Doch/ daß mein gantzes Hertz/ und auch mein gantzer
Sinn
Zum Vaterlande steht; daß ich bereitet bin
Zum Dienste/ rührt nicht her aus einem eitlen Schertzen.
(Wenns Gott nur so gefellt.) Jn dessen ich von Hertzen
HEINRICI-FEST begeh' und wünsch' auf diesen
Tag/
Daß euch hochwehrten Ohm kein Unglük kränken mag.
Traur-
K iij
waͤldchens andere Abtheilung.
Nur moͤchte dienſtlich ſeyn: Dem/ der vor allen geht
Und mir in dieſer Welt/ nechſt Gott/ am nechſten ſteht;
Euch meinem Theodoſ; dem alten aͤdlen Vetter
Dem weiſen Gottfried dort/ der in ſo manchem Wetter/
Und harten Kriegesſturm’ in jener freyen Stadt
Von Muͤhlen her benahmt/ ſich ſo erzeiget hat/
Daß man mit allem Recht’ ihn Thraſibulen gleichet/
Dem er an Buͤrgertreu und Gunſt mit | nichten weichet;
Es muß ihm zeuge ſeyn der andre Ferdinand
Bey dem er als Legat ſein liebes Vaterland/
Mit Reden hat geſchuͤtzt; auch Jenen aͤdlen Leuten
Die in Galenuskunſt zu Jene dieſer Zeiten/ D. Roll-
Zwey groſſe Fakkeln ſind; die/ wie Democides/ fink.
Wie Æſculapius/ und Ariſtogenes/ D. Schell-
Durch ihren groſſen Fleiß ein ewigs Lob erlanget. hammer.
Wie denn ihr Name ſchon mit hoͤchſtem Ruhme pranget;
Dem Herrn Ehrius; und noch viel andern mehr.
Dieß iſt mein Hertzenwunſch/ daß ich doch ſolch’ ein’
Ehr’/
Einmal erleben moͤcht’ in dieſen meinen Jahren
Zu kuͤſſen derer Haͤnd’ uͤm bloß nur zu erfahren
Wie doch der Zuſtand ſey; ob auch der aͤdle Schatz
Die guͤldne Freyheit dort noch ihren alten Platz
Den Ritterſitz beſitz’. Jch weiß nicht ob zutrauen
Und wol zu leben ſey; ob ſicherlich zu bauen
Auf Hoffnung/ die man macht; ob da vielleichte nicht
Der gute Szylius Opæen finden moͤcht’/
Und alſo unverſehns/ und uͤber alles meinen/
Wenn er Charybdis flieht/ der Scyllen Grimm beweinen.
Doch/ daß mein gantzes Hertz/ und auch mein gantzer
Sinn
Zum Vaterlande ſteht; daß ich bereitet bin
Zum Dienſte/ ruͤhrt nicht her aus einem eitlen Schertzen.
(Wenns Gott nur ſo gefellt.) Jn deſſen ich von Hertzen
HEINRICI-FEST begeh’ und wuͤnſch’ auf dieſen
Tag/
Daß euch hochwehrten Ohm kein Ungluͤk kraͤnken mag.
Traur-
K iij
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[187[197]/0223] waͤldchens andere Abtheilung. Nur moͤchte dienſtlich ſeyn: Dem/ der vor allen geht Und mir in dieſer Welt/ nechſt Gott/ am nechſten ſteht; Euch meinem Theodoſ; dem alten aͤdlen Vetter Dem weiſen Gottfried dort/ der in ſo manchem Wetter/ Und harten Kriegesſturm’ in jener freyen Stadt Von Muͤhlen her benahmt/ ſich ſo erzeiget hat/ Daß man mit allem Recht’ ihn Thraſibulen gleichet/ Dem er an Buͤrgertreu und Gunſt mit | nichten weichet; Es muß ihm zeuge ſeyn der andre Ferdinand Bey dem er als Legat ſein liebes Vaterland/ Mit Reden hat geſchuͤtzt; auch Jenen aͤdlen Leuten Die in Galenuskunſt zu Jene dieſer Zeiten/ D. Roll- Zwey groſſe Fakkeln ſind; die/ wie Democides/ fink. Wie Æſculapius/ und Ariſtogenes/ D. Schell- Durch ihren groſſen Fleiß ein ewigs Lob erlanget. hammer. Wie denn ihr Name ſchon mit hoͤchſtem Ruhme pranget; Dem Herrn Ehrius; und noch viel andern mehr. Dieß iſt mein Hertzenwunſch/ daß ich doch ſolch’ ein’ Ehr’/ Einmal erleben moͤcht’ in dieſen meinen Jahren Zu kuͤſſen derer Haͤnd’ uͤm bloß nur zu erfahren Wie doch der Zuſtand ſey; ob auch der aͤdle Schatz Die guͤldne Freyheit dort noch ihren alten Platz Den Ritterſitz beſitz’. Jch weiß nicht ob zutrauen Und wol zu leben ſey; ob ſicherlich zu bauen Auf Hoffnung/ die man macht; ob da vielleichte nicht Der gute Szylius Opæen finden moͤcht’/ Und alſo unverſehns/ und uͤber alles meinen/ Wenn er Charybdis flieht/ der Scyllen Grimm beweinen. Doch/ daß mein gantzes Hertz/ und auch mein gantzer Sinn Zum Vaterlande ſteht; daß ich bereitet bin Zum Dienſte/ ruͤhrt nicht her aus einem eitlen Schertzen. (Wenns Gott nur ſo gefellt.) Jn deſſen ich von Hertzen HEINRICI-FEST begeh’ und wuͤnſch’ auf dieſen Tag/ Daß euch hochwehrten Ohm kein Ungluͤk kraͤnken mag. Traur- K iij

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 187[197]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/223>, abgerufen am 09.05.2024.