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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches Lust-
26.
Als nun Dafnis hatt' erfahren
Dafnis dieser schöne Mann
Daß von so viel langen Jahren
Wiederkommen Floridan/
Hat er ihn bald bitten lassen
Und gesaget solcher massen:
27.
Floridan die reine Sinnen/
So ihr teutsch im Hertzen hegt
Euer löbliches Beginnen
So wir ziemlich wol erwegt
Und daß ihr so rein gepfiffen
Hat uns unser Hertz ergriffen.
28.
So daß ihr nun auff-mögt-schlagen
Bey uns wo ihr füglich wohnt/
Und bey euren Lebens-tagen
Von uns werden abgelohnt/
Jhr mögt brauchen unsre Wälder
Und die weyden-reiche Felder.
29.
Nur damit die schöne Heerde
So uns hoch vertrauet ist/
Recht und wol geweidet werde
Daß nicht durch des Wolffes List/
Uns ein Schäfchen werd' entführet/
Oder schädlich angerühret.
und
Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-
26.
Als nun Dafnis hatt’ erfahren
Dafnis dieſer ſchoͤne Mann
Daß von ſo viel langen Jahren
Wiederkommen Floridan/
Hat er ihn bald bitten laſſen
Und geſaget ſolcher maſſen:
27.
Floridan die reine Sinnen/
So ihr teutſch im Hertzen hegt
Euer loͤbliches Beginnen
So wir ziemlich wol erwegt
Und daß ihr ſo rein gepfiffen
Hat uns unſer Hertz ergriffen.
28.
So daß ihr nun auff-moͤgt-ſchlagen
Bey uns wo ihr fuͤglich wohnt/
Und bey euren Lebens-tagen
Von uns werden abgelohnt/
Jhr moͤgt brauchen unſre Waͤlder
Und die weyden-reiche Felder.
29.
Nur damit die ſchoͤne Heerde
So uns hoch vertrauet iſt/
Recht und wol geweidet werde
Daß nicht durch des Wolffes Liſt/
Uns ein Schaͤfchen werd’ entfuͤhret/
Oder ſchaͤdlich angeruͤhret.
und
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[106/0132] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- 26. Als nun Dafnis hatt’ erfahren Dafnis dieſer ſchoͤne Mann Daß von ſo viel langen Jahren Wiederkommen Floridan/ Hat er ihn bald bitten laſſen Und geſaget ſolcher maſſen: 27. Floridan die reine Sinnen/ So ihr teutſch im Hertzen hegt Euer loͤbliches Beginnen So wir ziemlich wol erwegt Und daß ihr ſo rein gepfiffen Hat uns unſer Hertz ergriffen. 28. So daß ihr nun auff-moͤgt-ſchlagen Bey uns wo ihr fuͤglich wohnt/ Und bey euren Lebens-tagen Von uns werden abgelohnt/ Jhr moͤgt brauchen unſre Waͤlder Und die weyden-reiche Felder. 29. Nur damit die ſchoͤne Heerde So uns hoch vertrauet iſt/ Recht und wol geweidet werde Daß nicht durch des Wolffes Liſt/ Uns ein Schaͤfchen werd’ entfuͤhret/ Oder ſchaͤdlich angeruͤhret. und

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/132>, abgerufen am 09.05.2024.