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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Wäldchens erste Abtheilung.

Doch mit keuschem Tugendhertzen.
Keine bringt was auf die Bahn/
Welches wieder Zucht und Ehre/
Der beliebten Tugend were.

6.
Sind wir dessen überdrüssig/
Können wir noch weiter gehn
Zu den Schäfern welche müssig
Nicht sehr weit von dannen stehn/
Die mit Reden schöner Sachen/
Uns die Zeit verkürtzet machen.
7.
Dann lest Thyrsis uns zu Ehren/
Thyrsis unser Wälderschein/
Sein Violdigamchen hören
Singt auch wol bißweilen drein/
Wie Er Karitillen liebet/
Und sich nur üm Sie betrübet.
8.
Tytirus der treue Schäfer/
Redt von schöner Tugendzier/
Sylvius der Langeschläfer/
Bringet manche Kurtzweil für/
Und so wird die Zeit verkleinet.
Die uns etwa lange scheinet.
9.
Jst die Hitze dann gewichen/
Nahet sich der Abend bey/
Kömmt die Nacht herbey geschlichen/
Treiben wir zur Schäferey/
Da

Waͤldchens erſte Abtheilung.

Doch mit keuſchem Tugendhertzen.
Keine bringt was auf die Bahn/
Welches wieder Zucht und Ehre/
Der beliebten Tugend were.

6.
Sind wir deſſen uͤberdruͤſſig/
Koͤnnen wir noch weiter gehn
Zu den Schaͤfern welche muͤſſig
Nicht ſehr weit von dannen ſtehn/
Die mit Reden ſchoͤner Sachen/
Uns die Zeit verkuͤrtzet machen.
7.
Dann leſt Thyrſis uns zu Ehren/
Thyrſis unſer Waͤlderſchein/
Sein Violdigamchen hoͤren
Singt auch wol bißweilen drein/
Wie Er Karitillen liebet/
Und ſich nur uͤm Sie betruͤbet.
8.
Tytirus der treue Schaͤfer/
Redt von ſchoͤner Tugendzier/
Sylvius der Langeſchlaͤfer/
Bringet manche Kurtzweil fuͤr/
Und ſo wird die Zeit verkleinet.
Die uns etwa lange ſcheinet.
9.
Jſt die Hitze dann gewichen/
Nahet ſich der Abend bey/
Koͤmmt die Nacht herbey geſchlichen/
Treiben wir zur Schaͤferey/
Da
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[89/0115] Waͤldchens erſte Abtheilung. Doch mit keuſchem Tugendhertzen. Keine bringt was auf die Bahn/ Welches wieder Zucht und Ehre/ Der beliebten Tugend were. 6. Sind wir deſſen uͤberdruͤſſig/ Koͤnnen wir noch weiter gehn Zu den Schaͤfern welche muͤſſig Nicht ſehr weit von dannen ſtehn/ Die mit Reden ſchoͤner Sachen/ Uns die Zeit verkuͤrtzet machen. 7. Dann leſt Thyrſis uns zu Ehren/ Thyrſis unſer Waͤlderſchein/ Sein Violdigamchen hoͤren Singt auch wol bißweilen drein/ Wie Er Karitillen liebet/ Und ſich nur uͤm Sie betruͤbet. 8. Tytirus der treue Schaͤfer/ Redt von ſchoͤner Tugendzier/ Sylvius der Langeſchlaͤfer/ Bringet manche Kurtzweil fuͤr/ Und ſo wird die Zeit verkleinet. Die uns etwa lange ſcheinet. 9. Jſt die Hitze dann gewichen/ Nahet ſich der Abend bey/ Koͤmmt die Nacht herbey geſchlichen/ Treiben wir zur Schaͤferey/ Da

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/115>, abgerufen am 21.11.2024.