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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches Lust-
1.
HJmmel dir sey Lob gesungen/
Dir sey grosser Dank gesagt/
Daß ich auf dem Feld' entsprungen/
Daß ich schlechte Schäfermagd
Nicht aus grosser Herren Orden/
Bin zur Welt gebohren worden.
2.
Hier bring' ich in kühlen Wäldern/
Meine zarte Jugend zu/
Leb' in diesen reichen Feldern
Jn gewünschtem Fried' und Ruh/
Kan mit angenehmen Freuden
Meine Schaf' und Lämmer weiden.
3.
Wenn die Sonn zu heiß wil scheinen/
Treib' ich meine Heerde fort/
Zu den schattenreichen Hainen/
Dort an einen andern Ohrt/
Da man keine Hitze fühlet
Biß der Tag sich wieder kühlet.
4.
Da find' ich mein' Amarillen/
Meine treue Nachbarinn;
Dorte seh' ich Telesillen
Mit erfreütem Tugendsinn'
unsre schöne Kallibelle/
Findet sich auch bald zur Stelle.
5.
Dann so fängen wir zu schertzen'/
Und ein Liebesspielchen an/
Doch
Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-
1.
HJmmel dir ſey Lob geſungen/
Dir ſey groſſer Dank geſagt/
Daß ich auf dem Feld’ entſprungen/
Daß ich ſchlechte Schaͤfermagd
Nicht aus groſſer Herren Orden/
Bin zur Welt gebohren worden.
2.
Hier bring’ ich in kuͤhlen Waͤldern/
Meine zarte Jugend zu/
Leb’ in dieſen reichen Feldern
Jn gewuͤnſchtem Fried’ und Ruh/
Kan mit angenehmen Freuden
Meine Schaf’ und Laͤmmer weiden.
3.
Wenn die Sonn zu heiß wil ſcheinen/
Treib’ ich meine Heerde fort/
Zu den ſchattenreichen Hainen/
Dort an einen andern Ohrt/
Da man keine Hitze fuͤhlet
Biß der Tag ſich wieder kuͤhlet.
4.
Da find’ ich mein’ Amarillen/
Meine treue Nachbarinn;
Dorte ſeh’ ich Teleſillen
Mit erfreuͤtem Tugendſinn’
unſre ſchoͤne Kallibelle/
Findet ſich auch bald zur Stelle.
5.
Dann ſo faͤngen wir zu ſchertzen’/
Und ein Liebesſpielchen an/
Doch
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[88/0114] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- 1. HJmmel dir ſey Lob geſungen/ Dir ſey groſſer Dank geſagt/ Daß ich auf dem Feld’ entſprungen/ Daß ich ſchlechte Schaͤfermagd Nicht aus groſſer Herren Orden/ Bin zur Welt gebohren worden. 2. Hier bring’ ich in kuͤhlen Waͤldern/ Meine zarte Jugend zu/ Leb’ in dieſen reichen Feldern Jn gewuͤnſchtem Fried’ und Ruh/ Kan mit angenehmen Freuden Meine Schaf’ und Laͤmmer weiden. 3. Wenn die Sonn zu heiß wil ſcheinen/ Treib’ ich meine Heerde fort/ Zu den ſchattenreichen Hainen/ Dort an einen andern Ohrt/ Da man keine Hitze fuͤhlet Biß der Tag ſich wieder kuͤhlet. 4. Da find’ ich mein’ Amarillen/ Meine treue Nachbarinn; Dorte ſeh’ ich Teleſillen Mit erfreuͤtem Tugendſinn’ unſre ſchoͤne Kallibelle/ Findet ſich auch bald zur Stelle. 5. Dann ſo faͤngen wir zu ſchertzen’/ Und ein Liebesſpielchen an/ Doch

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/114>, abgerufen am 21.11.2024.