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Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

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Damit folgende Blätter des
Bogens nicht gar ledig bleiben/ hab ich

etliche H. Neumarks Epigrammaten
oder kurtze Denksprüche bey-
fügen wollen.
I.
Conscia mens recti Famae mendacia ridet.
Wer hier in dieser Welt es nur also kan machen/
Daß sein Gewissen rein und unbeflekket bleibt/
Der kan was Der und Der für Lügenrede treibt/
Als dessen unbewust mit frohem Munde lachen.
II.
Perfer & obdura dolor hic tibi proderit olim.
Dann/ dann steh als ein Leu/ laß dann ein Hertze
blikken/

Wenn dein Verhengnüß tobt; es wettre wie
es wil/

So halte mit Gedult in solchem Sturme still/
Es wird sich dermaleinst zu deinem besten schikken.
III.
Obsequium amicos, veritas odium parit.
Heut hält man den sehr wehrt der mit verfälschtem
Munde/

Frey aufzuschneiden weiß; Wer aber Warheit
liebt

Und gehet gleich hindurch/ wird offtmals sehr
betrübt/

Man hasst und neidet ihn/ man wil ihn alle Stunde
Begraben eb er stirbt/ ja auch mit Haut und
Haar.

Doch diesem sey also! Es bleibt doch endlich
waar:

Die Warheit schwimmt empor/ die Lügen geht zu
Grunde.
IV. Si
Damit folgende Blaͤtter des
Bogens nicht gar ledig bleiben/ hab ich

etliche H. Neumarks Epigrammaten
oder kurtze Denkſpruͤche bey-
fuͤgen wollen.
I.
Conſcia mens recti Famæ mendacia ridet.
Wer hier in dieſer Welt es nur alſo kan machen/
Daß ſein Gewiſſen rein und unbeflekket bleibt/
Der kan was Der und Der fuͤr Luͤgenrede treibt/
Als deſſen unbewuſt mit frohem Munde lachen.
II.
Perfer & obdura dolor hic tibi proderit olim.
Dann/ dann ſteh als ein Leu/ laß dann ein Hertze
blikken/

Wenn dein Verhengnuͤß tobt; es wettre wie
es wil/

So halte mit Gedult in ſolchem Sturme ſtill/
Es wird ſich dermaleinſt zu deinem beſten ſchikken.
III.
Obſequium amicos, veritas odium parit.
Heut haͤlt man den ſehr wehꝛt der mit verfaͤlſchtem
Munde/

Frey aufzuſchneiden weiß; Wer aber Warheit
liebt

Und gehet gleich hindurch/ wird offtmals ſehr
betruͤbt/

Man haſſt uñ neidet ihn/ man wil ihn alle Stunde
Begraben eb er ſtirbt/ ja auch mit Haut und
Haar.

Doch dieſem ſey alſo! Es bleibt doch endlich
waar:

Die Warheit ſchwimmt empor/ die Luͤgen geht zu
Grunde.
IV. Si
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[369/0461] Damit folgende Blaͤtter des Bogens nicht gar ledig bleiben/ hab ich etliche H. Neumarks Epigrammaten oder kurtze Denkſpruͤche bey- fuͤgen wollen. I. Conſcia mens recti Famæ mendacia ridet. Wer hier in dieſer Welt es nur alſo kan machen/ Daß ſein Gewiſſen rein und unbeflekket bleibt/ Der kan was Der und Der fuͤr Luͤgenrede treibt/ Als deſſen unbewuſt mit frohem Munde lachen. II. Perfer & obdura dolor hic tibi proderit olim. Dann/ dann ſteh als ein Leu/ laß dann ein Hertze blikken/ Wenn dein Verhengnuͤß tobt; es wettre wie es wil/ So halte mit Gedult in ſolchem Sturme ſtill/ Es wird ſich dermaleinſt zu deinem beſten ſchikken. III. Obſequium amicos, veritas odium parit. Heut haͤlt man den ſehr wehꝛt der mit verfaͤlſchtem Munde/ Frey aufzuſchneiden weiß; Wer aber Warheit liebt Und gehet gleich hindurch/ wird offtmals ſehr betruͤbt/ Man haſſt uñ neidet ihn/ man wil ihn alle Stunde Begraben eb er ſtirbt/ ja auch mit Haut und Haar. Doch dieſem ſey alſo! Es bleibt doch endlich waar: Die Warheit ſchwimmt empor/ die Luͤgen geht zu Grunde. IV. Si

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/461>, abgerufen am 25.11.2024.