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Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

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Die unglükkselige
Ey pfuy! das ist nicht fein viel minder wolge-
than/

Dieß stehet/ einer Memm' und keinem Ritter
an.

Wer pflegt sein Heldenlob so bald hindan zu
setzen/

Und üm ein schönes Weib/ so liederlich zu sche-
tzen?

Nur strenge Tapferkeit ist unsers Amptes
grund/

Was euch und mir geziehmt ist kein versüster
Mund.

Man hat vor Augenlust sich besser vor zusehen/
Als wenn der Feind auf uns lest scharffe Pfeile
gehen/

Kein tödtliches Geschoß/ kein Schwert/ kein
Pfeil/ kein Stahl/

Macht uns so hefftig wnnd als schöner Augen
Strahl.

Es ist ein grösser Werk Begterde zäumen kön-
nen/

Als feste Festungen und Städte zu gewinnen.
Doch sind die zwey zugleich der Helden Zeit-
vertreib;

Das eine vor den Geist/ das andre vor den
Leib.

Hört aber Masaniß/ ihr solt auch dieß noch
wissen/

Ob Asdrubal gleich ist vom Felde weg geschmis-
sen/

Und Syfar bey uns fest; Es war die Römsche
Macht

Die Cirtha mit Gewalt hat unter sich ge-
bracht.

Dar-
Die ungluͤkkſelige
Ey pfuy! das iſt nicht fein viel minder wolge-
than/

Dieß ſtehet/ einer Memm’ und keinem Ritter
an.

Wer pflegt ſein Heldenlob ſo bald hindan zu
ſetzen/

Und uͤm ein ſchoͤnes Weib/ ſo liederlich zu ſche-
tzen?

Nur ſtrenge Tapferkeit iſt unſers Amptes
grund/

Was euch und mir geziehmt iſt kein verſuͤſter
Mund.

Man hat vor Augenluſt ſich beſſer vor zuſehen/
Als wenn der Feind auf uns leſt ſcharffe Pfeile
gehen/

Kein toͤdtliches Geſchoß/ kein Schwert/ kein
Pfeil/ kein Stahl/

Macht uns ſo hefftig wnnd als ſchoͤner Augen
Strahl.

Es iſt ein groͤſſer Werk Begterde zaͤumen koͤn-
nen/

Als feſte Feſtungen und Staͤdte zu gewinnen.
Doch ſind die zwey zugleich der Helden Zeit-
vertreib;

Das eine vor den Geiſt/ das andre vor den
Leib.

Hoͤrt aber Maſaniß/ ihr ſolt auch dieß noch
wiſſen/

Ob Asdrubal gleich iſt vom Felde weg geſchmiſ-
ſen/

Und Syfar bey uns feſt; Es war die Roͤmſche
Macht

Die Cirtha mit Gewalt hat unter ſich ge-
bracht.

Dar-
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[254/0328] Die ungluͤkkſelige Ey pfuy! das iſt nicht fein viel minder wolge- than/ Dieß ſtehet/ einer Memm’ und keinem Ritter an. Wer pflegt ſein Heldenlob ſo bald hindan zu ſetzen/ Und uͤm ein ſchoͤnes Weib/ ſo liederlich zu ſche- tzen? Nur ſtrenge Tapferkeit iſt unſers Amptes grund/ Was euch und mir geziehmt iſt kein verſuͤſter Mund. Man hat vor Augenluſt ſich beſſer vor zuſehen/ Als wenn der Feind auf uns leſt ſcharffe Pfeile gehen/ Kein toͤdtliches Geſchoß/ kein Schwert/ kein Pfeil/ kein Stahl/ Macht uns ſo hefftig wnnd als ſchoͤner Augen Strahl. Es iſt ein groͤſſer Werk Begterde zaͤumen koͤn- nen/ Als feſte Feſtungen und Staͤdte zu gewinnen. Doch ſind die zwey zugleich der Helden Zeit- vertreib; Das eine vor den Geiſt/ das andre vor den Leib. Hoͤrt aber Maſaniß/ ihr ſolt auch dieß noch wiſſen/ Ob Asdrubal gleich iſt vom Felde weg geſchmiſ- ſen/ Und Syfar bey uns feſt; Es war die Roͤmſche Macht Die Cirtha mit Gewalt hat unter ſich ge- bracht. Dar-

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/328>, abgerufen am 25.11.2024.