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Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

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Die erhöhete
Lasst einen Drescherknecht in sie verliebet seyn/
Und keinen Fürsten nicht/ und stellt die Sachen
ein.

Ein Fürst muß sein Geschlecht mit ädlem Blute
mehren/

Und nicht mit Baurenkoht den hohen Stamm
entehren.

Was bringt ein Bauerweib wol anders auf die
Welt/

Als einen groben Mops? Der dienet in das
Feld/

Und nicht ans Regiment. Jhr müsst mir ja ge-
stehen/

Daß/ was nur Leben hat/ und was wir können
sehen/

Auch seines Gleichen bring'. Es bringt ein je-
des Thier/

Es sey wild oder zahm sein Ebenbild herfür.
Jch wil den Himmel selbst mit dieser Erde mengen/
Eh ich den grossen Schimpf des Adels wil ver-
hengen.

Erfahr' ich nur den Mann der dieses Wesen
treibt/

Jch bin kein Ritter nicht/ wo er am Leben bleibt.
Jch wil dem Unverstand' ein solches Freyen wei-
sen

Daß er es fühlen soll/ Jch stoß' ein kaltes Eysen
Jhm in das Narrenhertz. Hat ja der Fürste
Lust/

Zu einer Schäfermagd/ zu solchen Bauren-
wust'/

Und kan mit Tapferkeit sein geiles Hertz nicht stil-
len/

Wolan so mag ers thun/ und habe seinen Willen/
Er
Die erhoͤhete
Laſſt einen Dreſcherknecht in ſie verliebet ſeyn/
Und keinen Fuͤrſten nicht/ und ſtellt die Sachen
ein.

Ein Fuͤrſt muß ſein Geſchlecht mit aͤdlem Blute
mehren/

Und nicht mit Baurenkoht den hohen Stamm
entehren.

Was bringt ein Bauerweib wol anders auf die
Welt/

Als einen groben Mops? Der dienet in das
Feld/

Und nicht ans Regiment. Jhr muͤſſt mir ja ge-
ſtehen/

Daß/ was nur Leben hat/ und was wir koͤnnen
ſehen/

Auch ſeines Gleichen bring’. Es bringt ein je-
des Thier/

Es ſey wild oder zahm ſein Ebenbild herfuͤr.
Jch wil den Himmel ſelbſt mit dieſer Erde mengen/
Eh ich den groſſen Schimpf des Adels wil ver-
hengen.

Erfahr’ ich nur den Mann der dieſes Weſen
treibt/

Jch bin kein Ritter nicht/ wo er am Leben bleibt.
Jch wil dem Unverſtand’ ein ſolches Freyen wei-
ſen

Daß er es fuͤhlen ſoll/ Jch ſtoß’ ein kaltes Eyſen
Jhm in das Narrenhertz. Hat ja der Fuͤrſte
Luſt/

Zu einer Schaͤfermagd/ zu ſolchen Bauren-
wuſt’/

Und kan mit Tapferkeit ſein geiles Hertz nicht ſtil-
len/

Wolan ſo mag ers thun/ und habe ſeinen Willen/
Er
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[136/0196] Die erhoͤhete Laſſt einen Dreſcherknecht in ſie verliebet ſeyn/ Und keinen Fuͤrſten nicht/ und ſtellt die Sachen ein. Ein Fuͤrſt muß ſein Geſchlecht mit aͤdlem Blute mehren/ Und nicht mit Baurenkoht den hohen Stamm entehren. Was bringt ein Bauerweib wol anders auf die Welt/ Als einen groben Mops? Der dienet in das Feld/ Und nicht ans Regiment. Jhr muͤſſt mir ja ge- ſtehen/ Daß/ was nur Leben hat/ und was wir koͤnnen ſehen/ Auch ſeines Gleichen bring’. Es bringt ein je- des Thier/ Es ſey wild oder zahm ſein Ebenbild herfuͤr. Jch wil den Himmel ſelbſt mit dieſer Erde mengen/ Eh ich den groſſen Schimpf des Adels wil ver- hengen. Erfahr’ ich nur den Mann der dieſes Weſen treibt/ Jch bin kein Ritter nicht/ wo er am Leben bleibt. Jch wil dem Unverſtand’ ein ſolches Freyen wei- ſen Daß er es fuͤhlen ſoll/ Jch ſtoß’ ein kaltes Eyſen Jhm in das Narrenhertz. Hat ja der Fuͤrſte Luſt/ Zu einer Schaͤfermagd/ zu ſolchen Bauren- wuſt’/ Und kan mit Tapferkeit ſein geiles Hertz nicht ſtil- len/ Wolan ſo mag ers thun/ und habe ſeinen Willen/ Er

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/196>, abgerufen am 21.12.2024.