Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.tadeln möchte, daß ich mir Dinge zu Herzen Wenn ich das noch heute oder morgen ver- tadeln moͤchte, daß ich mir Dinge zu Herzen Wenn ich das noch heute oder morgen ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0236" n="220"/> tadeln moͤchte, daß ich mir Dinge zu Herzen<lb/> nehme, die mich nicht kuͤmmern ſollten. Und doch<lb/> duͤrfte ich wohl fragen: <hi rendition="#g">Warum</hi> nicht kuͤmmern?<lb/> Jn Jenem war mir’s lediglich um die Ehre und<lb/> den Vortheil meines lieben Vaterlandes zu thun,<lb/> die mir bis zum letzten Hauche meines Lebens<lb/> theuer ſeyn werden. Jn dem Andern, das ich<lb/> noch nennen will, (ob zwar ich es am Ende auch<lb/> fuͤr eine Schwachheit meines, von jeder Mißhand-<lb/> lung, welche Menſchen gegen Jhresgleichen uͤben,<lb/> tief verwundbaren Herzens halte,) ſorge und be-<lb/> kuͤmmere ich mich als Menſch und fuͤr die Ehre<lb/> und den Vortheil der Menſchheit. <hi rendition="#g">Wann will<lb/> und wird bei uns der ernſtliche Wille<lb/> erwachen, den afrikaniſchen Raubſtaa-<lb/> ten ihr ſchaͤndliches Gewerbe zu legen,<lb/> damit dem friedſamen Schiffer, der die<lb/> ſuͤd-europaͤiſchen Meere unter Angſt<lb/> und Schrecken befaͤhrt, keine Sklaven-<lb/> Feſſeln mehr drohen?</hi></p><lb/> <p>Wenn ich <hi rendition="#g">das</hi> noch heute oder morgen ver-<lb/> kuͤndigen hoͤre: dann will ich mit Freuden mein<lb/> lebensſattes Haupt zur Ruhe niederlegen!</p> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><lb/> </body> <back> </back> </text> </TEI> [220/0236]
tadeln moͤchte, daß ich mir Dinge zu Herzen
nehme, die mich nicht kuͤmmern ſollten. Und doch
duͤrfte ich wohl fragen: Warum nicht kuͤmmern?
Jn Jenem war mir’s lediglich um die Ehre und
den Vortheil meines lieben Vaterlandes zu thun,
die mir bis zum letzten Hauche meines Lebens
theuer ſeyn werden. Jn dem Andern, das ich
noch nennen will, (ob zwar ich es am Ende auch
fuͤr eine Schwachheit meines, von jeder Mißhand-
lung, welche Menſchen gegen Jhresgleichen uͤben,
tief verwundbaren Herzens halte,) ſorge und be-
kuͤmmere ich mich als Menſch und fuͤr die Ehre
und den Vortheil der Menſchheit. Wann will
und wird bei uns der ernſtliche Wille
erwachen, den afrikaniſchen Raubſtaa-
ten ihr ſchaͤndliches Gewerbe zu legen,
damit dem friedſamen Schiffer, der die
ſuͤd-europaͤiſchen Meere unter Angſt
und Schrecken befaͤhrt, keine Sklaven-
Feſſeln mehr drohen?
Wenn ich das noch heute oder morgen ver-
kuͤndigen hoͤre: dann will ich mit Freuden mein
lebensſattes Haupt zur Ruhe niederlegen!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |