Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823."guter König eine weise und heilsame Stütze an Wem es so um das Herz ist, bedarf auch Aber auch über Andre hat er dann zu re- „guter Koͤnig eine weiſe und heilſame Stuͤtze an Wem es ſo um das Herz iſt, bedarf auch Aber auch uͤber Andre hat er dann zu re- <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="VIII"/> „guter Koͤnig eine weiſe und heilſame Stuͤtze an<lb/> „Ew. H. hat, und wie gnaͤdig Sie Meiner,<lb/> „Jhres allergetreueſten Dieners, annoch eingedenk<lb/> „ſind. Moͤchte man doch bald aufhoͤren, uͤber<lb/> „mich in Schriften zu gloſſiren! Denn was habe<lb/> „ich gethan? — Bloß, was ich Gott, meinem<lb/> „guten Koͤnige und meinem Vaterlande, ſo wie<lb/> „hier Ew. H. heilſamen Befehlen, ſchuldig ge-<lb/> „weſen bin. Jch ſchaͤme mich bereits vor Aus-<lb/> „waͤrtigen, und noch mehr vor Einheimiſchen,<lb/> „und oftmals denke ich: Mein Gott, wenn ich<lb/> „todt waͤre! und moͤchte mich gerne vor mir<lb/> „ſelbſt verkriechen.‟</p><lb/> <p>Wem es <hi rendition="#g">ſo</hi> um das Herz iſt, <hi rendition="#g">bedarf</hi> auch<lb/> des Lobens und Preiſens nicht; und wenn<lb/> gleichwohl uͤber ihn geſprochen werden ſoll, ſo<lb/> iſt er ſelbſt am beſten der Mann dazu; und<lb/> es iſt Gewinn fuͤr Alle, ihn uͤber ſich reden zu<lb/> hoͤren.</p><lb/> <p>Aber auch uͤber Andre hat er dann zu re-<lb/> den; und will er der Wahrheit, oder was ſeiner<lb/> Pruͤfung als ſolche erſcheint, (denn wer taͤuſchte<lb/> ſich nie, auch bei dem beſten Willen, ſie zu er-<lb/> kennen?) ihr Recht nicht vergeben, ſo werden<lb/> ſeine Worte nicht ſelten verwunden muͤſſen. Auch<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [VIII/0014]
„guter Koͤnig eine weiſe und heilſame Stuͤtze an
„Ew. H. hat, und wie gnaͤdig Sie Meiner,
„Jhres allergetreueſten Dieners, annoch eingedenk
„ſind. Moͤchte man doch bald aufhoͤren, uͤber
„mich in Schriften zu gloſſiren! Denn was habe
„ich gethan? — Bloß, was ich Gott, meinem
„guten Koͤnige und meinem Vaterlande, ſo wie
„hier Ew. H. heilſamen Befehlen, ſchuldig ge-
„weſen bin. Jch ſchaͤme mich bereits vor Aus-
„waͤrtigen, und noch mehr vor Einheimiſchen,
„und oftmals denke ich: Mein Gott, wenn ich
„todt waͤre! und moͤchte mich gerne vor mir
„ſelbſt verkriechen.‟
Wem es ſo um das Herz iſt, bedarf auch
des Lobens und Preiſens nicht; und wenn
gleichwohl uͤber ihn geſprochen werden ſoll, ſo
iſt er ſelbſt am beſten der Mann dazu; und
es iſt Gewinn fuͤr Alle, ihn uͤber ſich reden zu
hoͤren.
Aber auch uͤber Andre hat er dann zu re-
den; und will er der Wahrheit, oder was ſeiner
Pruͤfung als ſolche erſcheint, (denn wer taͤuſchte
ſich nie, auch bei dem beſten Willen, ſie zu er-
kennen?) ihr Recht nicht vergeben, ſo werden
ſeine Worte nicht ſelten verwunden muͤſſen. Auch
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