Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.länger auszudauern vermochte. Ohnehin war sein laͤnger auszudauern vermochte. Ohnehin war ſein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0112" n="96"/> laͤnger auszudauern vermochte. Ohnehin war ſein<lb/> in’s Große und Freie ſtrebender Geiſt nicht fuͤr<lb/> die engen Verhaͤltniſſe eines belagerten Platzes<lb/> gemacht: aber dennoch wuͤrde er auch hier, wie<lb/> bisher, ſeinen Platz auf eine ehrenvoll ausge-<lb/> zeichnete Weiſe ausgefuͤllt haben, wenn man ſei-<lb/> nem Kraftgefuͤhl nicht von mehr als Einer Seite<lb/> Hemmketten angelegt haͤtte. Selbſt aber indem<lb/> er ſich jetzt von uns entfernte, geſchah es nur,<lb/> um uns aus der Ferne deſto wirkſamere Huͤlfe<lb/> zu gewaͤhren. Von Anfang an waren ſeine Ent-<lb/> wuͤrfe dahin gerichtet geweſen, ſich in Pommern<lb/> ein Kriegs-Theater zu errichten, von wo aus<lb/> Stralſund und Colberg ſich zu wechſelſeitiger<lb/> Unterſtuͤtzung die Haͤnde boͤten. Nun waren aber<lb/> in den letzten Tagen auf allerlei Wegen die guͤn-<lb/> ſtigſten Nachrichten bei uns eingekommen, wie<lb/> nicht nur der Koͤnig von Schweden das gegen<lb/> ihn operirende franzoͤſiſche Corps uͤber die Peene<lb/> zuruͤckgedraͤngt habe, ſondern auch mit einem Theil<lb/> ſeiner Macht auf Swinemuͤnde vordringe und im<lb/> Begriffe ſey, auch Wollin von den Feinden zu<lb/> ſaͤubern; alſo wohl gar unſerm Platze wieder<lb/> Luft zu verſchaffen. Nun erwieſen ſich dieſe<lb/> Nachrichten zwar in der Folge zu einem Theile<lb/> ganz anders: aber doch waren ſie ermunternd ge-<lb/> nug, um einen Mann von Schill’s feuriger Seele<lb/> zu neuen großen Hoffnungen, aber auch zu dem<lb/> Entſchluſſe zu begeiſtern, den guten Willen der<lb/> Schweden an Ort und Stelle gegen den gemein-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [96/0112]
laͤnger auszudauern vermochte. Ohnehin war ſein
in’s Große und Freie ſtrebender Geiſt nicht fuͤr
die engen Verhaͤltniſſe eines belagerten Platzes
gemacht: aber dennoch wuͤrde er auch hier, wie
bisher, ſeinen Platz auf eine ehrenvoll ausge-
zeichnete Weiſe ausgefuͤllt haben, wenn man ſei-
nem Kraftgefuͤhl nicht von mehr als Einer Seite
Hemmketten angelegt haͤtte. Selbſt aber indem
er ſich jetzt von uns entfernte, geſchah es nur,
um uns aus der Ferne deſto wirkſamere Huͤlfe
zu gewaͤhren. Von Anfang an waren ſeine Ent-
wuͤrfe dahin gerichtet geweſen, ſich in Pommern
ein Kriegs-Theater zu errichten, von wo aus
Stralſund und Colberg ſich zu wechſelſeitiger
Unterſtuͤtzung die Haͤnde boͤten. Nun waren aber
in den letzten Tagen auf allerlei Wegen die guͤn-
ſtigſten Nachrichten bei uns eingekommen, wie
nicht nur der Koͤnig von Schweden das gegen
ihn operirende franzoͤſiſche Corps uͤber die Peene
zuruͤckgedraͤngt habe, ſondern auch mit einem Theil
ſeiner Macht auf Swinemuͤnde vordringe und im
Begriffe ſey, auch Wollin von den Feinden zu
ſaͤubern; alſo wohl gar unſerm Platze wieder
Luft zu verſchaffen. Nun erwieſen ſich dieſe
Nachrichten zwar in der Folge zu einem Theile
ganz anders: aber doch waren ſie ermunternd ge-
nug, um einen Mann von Schill’s feuriger Seele
zu neuen großen Hoffnungen, aber auch zu dem
Entſchluſſe zu begeiſtern, den guten Willen der
Schweden an Ort und Stelle gegen den gemein-
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